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3.3 NetWare 3.x


3.3.1 Vorwort

DNF05629

Die NetWare 3.x wurde von Novell im Herbst 2000 abgekündigt, d.h. sie wird nicht mehr verkauft und wurde nur bis 2002 unterstützt. Nichtsdestotrotz läuft sie in vielen Umgebungen weiterhin sehr stabil und ist für kleine Netze nach wie vor ideal geeignet, wenn vor allem Datei- und Druckdienste gefragt sind.

Sie sollten allerdings aufgrund des Alters dieser Version auf aktuelle Patches achten und vor allem dann die Tipps in diesem Kapitel beachten, wenn Sie aktuelle Hardware einsetzen.

3.3.2 NetWare 3.x Installation

DNF05630

Installation und Betrieb funktionieren auch auf halbwegs aktueller Hardware (positive Rückmeldungen mit PIII-1GHz), allerdings sollten Sie bei SCSI-Controllern und Netzwerkkarten die unterschiedlichen NLM-Versionen beachten, die damals und heute aktiv waren bzw. sind. ODI 3.30 und ODI 3.31 bzw. DSK und HAM Treiber benötigen wiederum bestimmte NLMs als Grundlage, die unbedingt zusammen passen müssen.

Nach der Installation, die im Vergleich zur Installation von neueren NetWare Versionen erheblich mehr händisch abläuft, sollten Sie die empfohlenen Patches installieren. Entweder das Enhancement Update auf die 3.20 in einem Rutsch oder wenn es sich noch um eine NetWare 3.12 handelt, alle Patches einzeln.

Beachten Sie bei Plattengrößen und Arbeitsspeicherbedarf des Servers, dass zu dem Zeitpunkt, als Netware 3.12 erschienen ist, 500MB (doppelte Bauhöhe, 5,25") Platten das Äußerste waren. Normal waren damals in PCs zwischen 20 und max. 80MB.

3.3.3 Betrieb

DNF04606

Die NetWare 3.x läuft auch heute noch sehr stabil, obwohl einige Features der neuen NetWare Versionen fehlen. Zu erwähnen wäre der große RAM-Bedarf und der z.T. quälend lange Mount-Vorgang bei Neustarts, wenn große Platten (9 GB und mehr) eingesetzt werden, außerdem fehlende Möglichkeiten zur Kompression von Dateien und Block-Suballocation. Zudem nutzt die NetWare 3.x die flache Bindery und kann mit sich mit anderen (NDS) Servern nicht synchroniseren. Viele aktuelle Konsolenprogramme (Backupserver, Faxserver, usw.) laufen mit der NetWare 3.x nicht zusammen.

Bei dem Zugriff von aktuellen Windows Arbeitsplätzen ist zu beachten, dass Sie bei der Nutzung des Novell Client32 eine benutzerdefinierte Installation vornehmen sollten und dabei "nur IPX" und "Bindery" auswählen. Ansonsten ist die Wahl des richtigen Frame (Ethernet_802.3, besser aber Ethernet_802.2) zu beachten. Denken Sie daran, dass die NetWare 3.x von Novell seit geraumer Zeit nicht mehr unterstützt wird, und deshalb der neueste Novell Client nicht unbedingt der beste für den Zugriff auf NetWare 3.x Server sein muss.

Für Windows NT, 2000 und XP empfehle ich weiterhin den Client32 4.83 mit dem SP3.

3.3.4 Probleme

DNF02464

Probleme mit der NetWare ergeben sich zwangsläufig aus dem Alter und dass diese Version von Novell seit geraumer Zeit nicht mehr supported wird. Neue Serverhardware und auch serverbasierte Software muss nicht unbedingt funktionieren, eigene Tests (möglichst in einer Testumgebung) sind hier zu empfehlen.

3.3.5 Updates und Patches

DNF99696

312PTD.EXE     168.258  18.03.98  aktuelle Patches für NW 3.12
311PTG.EXE     178.076  11.11.96  aktuelle Patches für NW 3.11

LDR312FT.EXE   166.765  07.02.00  neue LOADER.EXE für NW 3.12 und 3.2
                                  neue Methode, um Speicher zu
                                  registrieren; entspricht jetzt der
                                  Methode von NW 4.11

312Y2KP2.EXE   436.629  25.08.99  Jahr2000 Patches für Netware 3.12

LIB312D.EXE    273.268  20.09.99  aktuelle CLIB für NW 3.12 und 3.2
                                  AFTER311.NLM V4.15, CLIBAUX.NLM 1.22,
                                  A3112.NLM V4.18, CLIB.NLM 3.12m,
                                  NWSNUT, MATHLIB(C)

CDUP5A.EXE     298.122  22.07.98  CDROM.NLM 4.11 Rev. 21 für NW 3.12
                                  und 4.1x mit SCSI und ATAPI CDROM
                                  Support

DSKDRV.EXE     766.525  15.04.98  Disk Driver für NW 3.1x und 4.x
LANDRV.EXE   4.610.909  14.05.98  LAN Driver für NW 3.1x und 4.x
                                  (je nach Treiberversionen auch
                                  LANDR6.EXE verwenden)

IDE.EXE         36.043  20.09.94  IDE.DSK für NW 3.1x und NW 4.x
                                  bei Problemen mit IDE Platten

TCP312.EXE     781.603  18.05.98  Common TCPIP.NLM for NW 3.12
                                  neue TCPIP.NLM v4.01G

BNDFX4.EXE      57.666  16.07.97  BINDFIX Version 3.76 PTF für NW 3
MON176.EXE      68.504  18.09.95  MONITOR.NLM 1.76 für NW 3.1x
PS3X02.EXE     162.367  30.06.95  PServer Patch für NW 3.1x und NW 2
                                  PSERVER.NLM 3.76 PTF,
                                  PSERVER.EXE 3.77,
                                  PSERVER.VAP 1.26 und
                                  RPRINTER.EXE 3.75
VRP386.EXE      59.336  31.07.97  VREPAIR Version 3.11 Rev. 2
                                  für NW 3.1x
RCONSL.EXE      68.819  26.05.95  RCONSOLE 2.75 für NW 3.1x
LOG376.EXE      74.768  13.03.95  LOGIN Version 3.76 für NW 3.12
MAP312.EXE      48.964  13.03.95  MAP.EXE für NW 3.1x
                                  bei Problemen mit DOS Boxen
                                  unter Windows
312DU1.EXE     188.415  07.10.94  neue SESSION.EXE und FCONSOLE.EXE
                                  für NW 3.12 weil u.U. nicht alle
                                  User angezeigt wurden
NAM312.EXE      26.158  03.03.95  MAC.NAM für NW 3.11 und 3.12

ODI33G.EXE     671.148  23.07.99  ODI 3.31/1.11 Update
                                  neue ODI Spezifikation

IPX65G.EXE     625.432  27.02.98  IPX Upgrade for NetWare 3.1x, 4.1x
                                  IPXRTR Stack Version 6.50G

zusätzlich für Netware 3.11:

LIB311B.EXE    258.605  02.06.98  aktuelle CLIB for NetWare 3.11
PU3X01.EXE     453.054  16.11.94  Printing Utilities Update
                                  nur für NW 3.11 und kleiner
LANDR6.EXE     150.850  13.06.96  ältere Netware Server LAN-Driver
                                  für NW 3.11, 3.12, 4.0x und 4.1x
CHK375.EXE      30.799  17.09.93  Checkdir Version 3.75
FIL376.EXE     158.446  10.11.93  FILER.EXE V 3.76 für NW 3.11
FLGDIR.EXE      36.860  02.07.93  neues FLAGDIR für NW 3.11
NCY358.EXE      79.646  02.07.93  NCOPY Version 3.58 für NW 3.11
NDR345.EXE      59.495  17.09.93  NDIR Version 3.45 für NW 3.11
NVER30.EXE      27.081  02.07.93  NVER Version 3.0 für NW 3.11
SEC*.EXE        3,6 MB  24.05.94  Security Update für NW 3.11

je nach weiteren Programmen:

SBACK6.EXE     282.392  19.04.96  neueste Patches für SBACKUP
                                  zusammen mit SMSUPx.* einsetzen
SMSUP6.EXE   2.957.849  16.01.97  aktuelles SMS Update
                                  diverse Target Service Agents für
                                  SBACKUP; TSA*.* fuer NW 3.1x, 4.x,
                                  DOS, OS/2
                                  entspricht Version aus NW 4.11
STRTL7.EXE     186.618  07.07.99  aktuelle Versionen von IPXS.NLM,
                                  SPXS.NLM, TLI.NLM, STREAMS.NLM
                                  für NW 3.x und 4.1x

Alle Patches sind auf der Service CD/DVD für NetWare und natürlich im Internet bei Novell zu bekommen.

3.3.6 PSERVER Connection

DNF99682

"User", die sich direkt im Fileserver anmelden (sprich: NLMs wie PSERVER oder ARCserve), zählen nicht zu den normalen Usern, die Lizenzen verbrauchen. Das sieht man auch, wenn man die "Connection Information" am Server betrachtet. Dort bekommen solche Benutzer Verbindungsnummern jenseits der Maximalzahl der erlaubten User (also bei einer Zehnerlizenz z.B. von 11 an aufwärts).

PSERVER.EXE oder andere externe Printserver verbrauchen dagegen eine Connection innerhalb der Lizenz.

3.3.7 Zugangskontrolle zum Netz

DNF94683

Mit SYSCON kann der Supervisor festlegen, daß ein bestimmter User sich nur zu einer bestimmten Zeit (ACCOUNT TIME RESTRICTIONS), nur an x Stationen gleichzeitig (LIMIT CONCURRENT CONNECTIONS) oder nur von (einer) bestimmten Station(en) (ACCOUNT STATION RESTRICTION ) anmelden darf.

Dabei wird die Station über die Netzwerkkartenadresse identifiziert, die man unter anderem über USERLIST /A herausbekommt.

3.3.8 Upgrade Netware 3.x 5->10 User

DNF94684

Man kann bei der Netware 3.x eine kleinere Version (z.B. 5 User) durch eine größere Version (10 oder mehr User) ersetzen, ohne den Server komplett neu einzurichten, indem man einfach die SERVER.EXE austauscht.

Server runterfahren, mit EXIT ins DOS zurück und dann die SERVER.EXE von der SYSTEM_1 Diskette der größeren Version über die SERVER.EXE der alten Version darüberkopieren, anschließend den Server neu starten.

Das funktioniert natürlich nur innerhalb der gleichen Netwareversion, d.h. nicht von 5-User Netware 3.11 auf 10-User Netware 3.12!

Hinweis Zu beachten ist auch, daß es Patches gibt, die die SERVER.EXE dauerhaft verändern, z.B. um den Speicher über 16 MB direkt zu erkennen. Diese Patches (z.B. der LOADER Patch von 312PTx.EXE) müssen auch bei der neuen Version erst wieder ausgeführt werden!

Bei NW 3.x gibt es nicht wie ab NW 4.0 additive Lizenzen, bei denen einfach Lizenzen zugekauft und -installiert werden können, sondern man kann nur die festen Größen 5, 10, 25, 50, 100, 250 User kaufen (auch als Update) und wie oben beschrieben installieren.

3.3.9 Problem mit verschwundenen Trustee Rights

DNF94689

Wer in SYSCON einer Gruppe oder einem User in einem Unterverzeichnis alle Rechte nimmt [ ], sieht dieses Trustee nicht mehr, es sei denn, er vergibt Rechte auf ein andere Verzeichnis in der gleichen Ebene wie das erste Verzeichnis.

Das Trustee ist vorhanden wie mit TLIST ohne weiteres zu sehen ist, kann aber eben mit SYSCON nicht betrachtet oder geändert werden.

Verweis TID 1006132 (lokal)

3.3.10 Anzahl Volumes

DNF02246

Netware 3.1x kann 64 Volumes je Server verwalten.

Maximale Größe eines Volumes: 32TB (1 TB = 1024 GB) Ein Volume kann aus 32 Volume Segmenten bestehen (also aus max. 32 HDs!). Eine Platte kann bis zu 8 Segmente beeinhalten.

Theoretisch kann man also 64x32=2048 Platten mit zusammen 32 Terabyte am Server betreiben, was momentan am Speicherausbau und diversen Platzproblemen scheitert.

3.3.11 Prozessor Utilization

DNF95692

Auf der Fileserverkonsole den Monitor, falls geladen, mit EXIT beenden.

load Monitor /P

startet den Monitor mit einem neuen Menuepunkt

Processor Utilization

Wenn man diesen Punkt auswählt und dann F3 drückt, kann man mit den Cursor Tasten nach Belieben die IRQs prüfen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Server eine sehr große Auslastung hat, aber vordergründig nichts auf der Server passiert.

3.3.12 Netware 3.x "Quick-Install"

DNF95693

Wer eine Diskettenversion der NetWare 3.x besitzt, kann diese Version statt von den Disketten auch von CD-ROM oder einem beliebigen anderen Server aus installieren.

Innerhalb eines gemeinsamen Verzeichnisses muß jede Diskette in ein Unterverzeichnis der CD-ROM oder des bestehenden Fileservers kopiert werden, wobei der LABELname der Diskette auch der Verzeichnisname sein sollte. Dann starten Sie die Installation aus dieser Verzeichnisstruktur mit der INSTALL.BAT im INSTALL Verzeichnis.
Anfangs muß man das richtige Verzeichnis einige Male manuell eingeben (Verzeichniswechsel mit F6), beim COPY SYSTEM AND PUBLIC FILES findet das Installationsprogramm alle "Disketten" automatisch.

Bei einer NetWare 3.11 Installation muß allerdings INSTALL.NLM mit dem Parameter /J gestartet werden, damit die Option "Verzeichniswechsel mit F6" überhaupt angezeigt und aktiviert wird.

3.3.13 Paßwort bei REMOTE unter NW 3.x

DNF96694

REMOTE.NLM erlaubt zusammen mit RSPX.NLM das Fernwarten des Servers über RCONSOLE. Dazu muß man bei Netware 3.x beim Laden von REMOTE immer ein Paßwort eingeben, wenn man das nicht bei jedem Starten des Servers manuell machen will. Bei RCONSOLE kann dann in Zukunft entweder dieses Paßwort oder das Supervisorpaßwort verwendet werden.

Auch folgende (und ähnliche) "Tricks"

load remote ;
load remote /s

die bewirken sollen, daß nur noch das Supervisorpaßwort erlaubt ist, setzen eben diese Kombination, das heißt ";" bzw. "/s" als Paßwort.

3.3.14 Abend durch defekte Queue

DNF99695

Es gibt bei Netware 3.x das Phänomen, daß der File Server bei defekten Queues abstürzen kann, und zwar ohne Abend-Meldung.

Dazu muß man diese Queue erst herausfinden und dann löschen. Davor sollte man alle Programme, die darauf zugreifen, (PCONSOLE, ARCserve, LANspool) deaktivieren und dann das zugehörige Verzeichnis (notfalls per Filer(.NLM)) löschen.

Verweis TID 1000917 (lokal)

3.3.15 Netware 3.2

DNF99697

Die Neuinstallation von Netware 3.2 ist eigentlich eine Installation von Netware 3.12 mit dem anschließenden Installieren des Enhancement Packs über die Product Options. Bei einem offiziellen Update von Netware 3.12 wird nur dieses Enhancement Pack installiert. Diese neue Netware meldet sich weiterhin als Netware 3.12.

Bei Netware 3.2 sind folgende Patches für Netware 3.12 in einem Paket zusammengefasst:

BNDFX4.EXE     CDUP5.EXE    CONFG7.EXE     IPX65B.EXE     LANDR9.EXE
LANDRV.EXE     LIB312.EXE   LOG376.EXE     MAP312.EXE     VRP386.EXE
MON176.EXE     NAM312.EXE   NW3DFS.EXE     NWPA3.EXE      312PTx.EXE
ODI33E.EXE     OS2U1.EXE    PS2OPT.EXE     PS3X02.EXE     PU3X01.EXE
RCONSL.EXE     RPLKT4.EXE   SBACK6.EXE     SMSUP6.EXE     SROUT4.EXE
STRTL6.EXE     SYS376.EXE

(Information von Novell)

Bei Netware 3.1x müssen diese Patches einzeln und größtenteils manuell installiert werden, sind aber kostenlos erhältlich.

Des weiteren hat die Netware 3.2 die Patches für den Umstieg auf das Jahr 2000 bereits eingebaut, die für die Netware 3.12 (nicht 3.11!) einzeln zu installieren ist:

312Y2KP2.EXE   436.629  25.08.99+ Jahr2000 Patches für Netware 3.12

Darüber hinaus sind bei Netware 3.2 ältere Versionen folgender Tools enthalten, die auch für Netware 3.x kostenlos und mittlerweile aktueller erhältlich sind.

TBACK3.EXE     172.843  04.05.98+ TBackup Backup und Restore von
                                  Trustees und Inherited Rights Filters
                                  (IRF) für Files und Directories
                                  Novell Tool ohne Support
CRON5.EXE       25.430  23.06.98  NLM: CRON.NLM V 1.7 für NW 3.12, v4.x
                                  Freeware Scheduler von Novell
TCOPY2.EXE     174.964  04.05.98+ TCOPY kopiert Trustees zwischen
                                  verschiedenen Verzeichnisbäumen
                                  Novell Tool ohne Support

Auch für Netware 3.2 gibt es mittlerweile aktuelle Patches:

LIB312D.EXE    273.268  20.09.99+ aktuelle CLIB für NW 3.12 und 3.2
                                  AFTER311.NLM V4.15, CLIBAUX.NLM 1.22,
                                  A3112.NLM V4.18, CLIB.NLM 3.12m,
                                  NWSNUT, MATHLIB(C)
STRTL7.EXE     186.622  21.05.99  aktuelle Versionen von IPXS.NLM,
                                  SPXS.NLM, TLI.NLM, STREAMS.NLM
                                  für NW 3.x und 4.1x

3.3.16 Protected Mode BIOS Access

DNF98698

Die folgende Fehlermeldung:

THIS VERSION OF NETWARE DOES NOT SUPPORT PROTECTED MODE BIOS ACCESS. WITHOUT LOADER PATCH SOME PCI-DRIVERS MAY FAIL.

läßt sich durch den Einsatz des LOADER Patches aus dem neuesten 312PTx.EXE einsetzen. Dazu wird mit LSWAP.NLM oder LSWAP.EXE und der LOADER.EXE die SERVER.EXE laut Anleitung gepatcht.

3.3.17 Kopieren NW 3.x File Server

DNF98699

Grundsätzlich sieht ein Austausch der Festplatten in einem File Server bzw. der Umbau eines kompletten Servers bei Netware 3.1x folgendermaßen aus:

  1. File Server neustarten ohne PServer und weitere nicht notwendigen Module, falls irgendwelche Files offengehalten werden (Auskommentieren in der AUTOEXEC.NCF)
     
  2. User rauswerfen und keine neuen zulassen (MONITOR und DISABLE LOGIN)
     
  3. (mehrere) Komplettsicherung(en) möglichst mit Verify
     
  4. neue Platte(n) einbauen
     
  5. evtl. DOS Partition anlegen und umkopieren (neue Platte muß später noch per FDISK aktiviert werden!)
     
  6. Netware Partition installieren (bei (E)IDE den IDE.DSK evtl. nochmal laden)
     
  7. Bindery sichern (mit NBACKUP oder anderem Tool) z.B. wiederholt BINDFIX aufrufen, bis kein Fehler mehr auftritt und dann SYS:SYSTEM/NET$*.OLD sichern
     
  8. Trustee Rights sichern (mit NBACKUP oder LTRUST). Wenn bereits durch Backupprogramm erfolgt, nicht notwendig, schadet aber auch nicht
     
  9. Auf der neuen Platte die Volumes der alten Platte mit *_NEU einrichten (z.B. SYS_NEU, VOL1_NEU etc.) und mounten
     
  10. Kopieren der Daten (eine der folgenden Möglichkeiten)
     
    1. Restore der Daten inkl. Owner usw. vom Band auf die neuen Volumes
    2. ARCserve Archiving-Job kopiert direkt vom alten auf das neue Volume
    3. Kopieren der Daten von den alten Volumes auf die jeweiligen neuen Volumes inklusiv aller System-, ReadOnly- und versteckten Dateien.
      Warnung Bei XCOPY oder NCOPY werden diese evtl. nicht mitkopiert! Hierbei wird der alte Owner, das Erstellungsdatum und das letzte Zugriffsdatum aber auf jeden Fall überschrieben!
    4. Sichern aller alten Volumes per NBACKUP auf eine lokale Platte und Restore auf neue Volumes
  11. auf Vollständigkeit testen (grober Check z.B. mit VOLINFO)
     
  12. die alten Volumes dismounten und umbenennen (z.B. SYS -> SYS_OLD)
     
  13. die neuen Volumes dismounten und umbenennen (z.B. SYS_NEU -> SYS)
     
  14. Server down und neu starten
     
  15. soweit nicht bereits durch das Backupprogramm geschehen Bindery und/oder Trustees wiederherstellen (mit BINDREST und Batch aus LTRUST Lauf)
     
  16. testen: vor allem Drucker (Queues sind sehr anfällig bei Umkopieren), d.h. auch ARCserve Queues
     
  17. wenn alles funktioniert, (durchaus 1-2 Wochen warten), alte Platte ausbauen
     
  18. bei Problemen hat man durch Dismounten, Umbenennen und erneutes Mounten sofort wieder die alten Daten zur Hand
     

Backupprogramme sind dem manuellen Kopieren von Volume zu Volume vorzuziehen, zum einen wegen der zusätzlichen Daten wie Owner, usw., die dabei mit übertragen werden als auch wegen der Geschwindigkeit. Allerdings sollte zuvor einmal ein funktionierender Backup/Restore- Testlauf durchgeführt worden sein.

Hinweis Es gibt für NW 3.x das Tool NW3Move als Betaversion, das verspricht, den Kopiervorgang von Bindery, Dateien und Rechten zu vereinfachen. Weitere Infos bei http://www.3net.cz/software/

3.3.18 Break at 00000001 because of INT 3

DNF99700

Dieser Server Abend und andere Abstürze passieren gehäuft beim Einsatz eines alten NLICLEAR.NLM von 1991. Die aktuelle Version des NLICLEAR.NLM vom 06.04.1995 aus dem Novell Patch 312ptd.exe hat dieses Problem nicht mehr.

Weitere (englischsprachige) Infos zu diesem speziellen Abend gibt es bei Avanti Technologies http://www.avanti-tech.com auf der Seite mit Network Management Tips.

Dort erfährt man unter anderem, daß man im Debugger mit Hilfe des Befehls ? [desp] den Modulnamen und Codeoffset des NLMs herausbekommt, das diesen Absturz wahrscheinlich verursacht hatte.

3.3.19 Accounting

DNF98701

Bei NetWare 3.x existiert mit dem Accounting eine einfache Möglichkeit, die Logging Informationen der Benutzer zu protokollieren. Außerdem können Sie damit die Resourcen des Servers protokollieren und falls gewünscht auch abrechnen.

Diese Accounting Informationen werden in der Datei SYS:SYSTEM/net$acct.dat gespeichert und mit dem Tool PAUDIT (oder Alternativen bei Netware-Server.de unter Tools) auswerten. Löschen kann man diese Datei nur nach dem Deaktivieren des Accountings über SYSCON - Accounting - Accounting Server -> Server mit ENTF löschen.

3.3.20 Jahr2000 Probleme mit NetWare 3.11

DNF99702

Novell bezeichnet Netware 3.11 als nicht y2k kompatibel, gibt aber keine Auskunft, wo es Probleme gibt und wie schwerwiegend diese sind.

Nach einem Test der Zeitschrift c't in Ausgabe 1/99 ist die NetWare 3.11 "extrem widerborstig".

Einigen wenigen Rückmeldungen zufolge sind jedoch keine Fehler im Zusammenhang mit einem Wechsel auf das Jahr 2000 beobachtet worden. Der Server läuft tadellos durch, stellt das Datum korrekt um. Runterfahren, Ausschalten, Neustart, Login auch auf uralten DOS-Kisten - alles kein Problem.

Allerdings war hier die Testumgebung auch überschaubar, kein TCP/IP, kein BTrieve, kein auf dem Server laufendes Backup. Aber zumindest die bei dieser Installation wichtigen NLMs laufen alle.

Es ist aber erwiesen, daß die CLIB Module ein Problem haben und nachdem fast alle NLMs (z.B ARCserve) ihre Zeit daher beziehen, könnte es durchaus Probleme geben.

Für die Server.exe selbst gibt/gab es einen LOADER Patch, der einen Y2K Patch enthält, für die Utilities sind es wohl nur kosmetische Fehler. Im Y2K Patch der NW 3.12 Novell Patch 312y2kp2.exe stehen einige Infos über die Änderungen der NetWare 3.12.

3.3.21 Jahr2000 Probleme mit NetWare 3.12

DNF99703

NetWare 3.12 ist Jahr 2000 kompatibel, wenn die Patches aus der "Minimum Patch List" von Novell installiert werden oder ein kostenpflichtiges Update auf NetWare 3.2 durchgeführt wird.

Auf jeden Fall sollten die folgenden Patches installiert werden:

Novell Patch lib312d.exe, Novell Patch 312ptd.exe, Novell Patch 312y2kp2.exe

Bei dem 312PTD.EXE sollte besonders darauf geachtet werden, daß der LOADER Patch installiert ist (siehe Readme), der in der SERVER.EXE selbst dauerhaft Änderungen bzgl. Y2K vornimmt.

3.3.22 verlorenes Supervisor-Paßwort

DNF00141

Man kann das Supervisor Paßwort (und das für alle anderen User) zwar nicht mehr herausfinden, aber es ist durchaus möglich, es durch eine anderes zu ersetzen, am besten durch einen Supervisor-äquivalenten Benutzer.

Sollte keiner zur Verfügung stehen, ist allerdings physikalischer Zugang zum File Server und z.B. das Programm setspass.nlm (von Netware-Server.de unter Tools) erforderlich. Um unberechtigte Personen abzuschrecken, sendet dieses Tool eine Broadcast an alle eingeloggten User und benötigt auch die Seriennummer des Servers.

Verweis "Hacker", "Ausspähen von Daten", "Einbruch in NetWare Server"

3.3.23 Probleme der Netware 3.x mit Adaptec U2W

DNF00147

Obwohl diese Kombination teilweise problemlos läuft, kommen immer wieder Meldungen über Schwierigkeiten, einen Adaptec U2W Controller unter Netware 3.x stabil zu betreiben.

Mit dem Einsatz eines Adaptec UW Controllers sind diesbezügliche Abstürze bisher jedesmal gelöst worden.

Verweis TID 500362 (lokal), TID 2945634 (lokal), TID 2906943 (lokal), TID 2913106 (lokal)

3.3.24 NetWare 3.x von Novell abgekündigt

DNF00160

Novell verkauft NetWare 3.2 seit dem 31.10.2000 nicht mehr. Der Support für diese Version ging nur bis ins Jahr 2002, der für NetWare 3.11 ist bereits seit geraumer Zeit beendet und auch derjenige für Netware 3.12 ist am 01.05.2000 ausgelaufen.

3.3.25 Sommerzeit auch bei NW 3.x

DNF00161

Ab NW 4.0 geht die Sommerzeitumstellung bekanntlich automatisch. Für NW 3.x gibt es aber auch ein kleines NLM, das die aktuellen Umstellungszeiten fest einprogrammiert hat und deshalb keinerlei Aufwand erfordert.

http://www.Netware-Server.de

Area: NLM Utilities  WWW: 0aq.htm  FTP: util/nlm/
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sumrtime.exe      3.490 15.10.95 NLM3: Summertime 1.96 setzt
                                 korrekte Sommerzeit am Server;
                                 deutsche Freeware
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3.3.26 Sicherheitsproblem SYSCON bei NW 3.x?

DNF95626

In einem NetWare 3.x Netzwerk kann jeder eingeloggte User mit Zugriff auf das Public-Verzeichnis (also normalerweise jeder) die System Configuration (Syscon) aufrufen, mit der Einschränkung, daß wichtige Funktionen (User anlegen/löschen, Rechte vergeben etc.) dem Supervisor und gleichberechtigten Benutzern vorbehalten ist.

Man kann also ein bißchen drin rumschnuppern, aber im Prinzip keinen Unsinn anstellen. Sollte es dem einfachen User trotzdem möglich sein, sind bei der Einrichtung von Usern zu viele Rechte vergeben worden.

3.3.27 Intruder Detection bei SUPERVISOR

DNF96624

Der Supervisor kann sich wieder einloggen, nachdem er durch aktiviertes "Intruder Detection" bei NW 3.x nach den angegebenen Eindringversuchen ausgesperrt wurde, indem er an der FileServer Console enable login eingibt. Dadurch wird der Supervisor- Account wieder entsperrt.

Hinweis Das funktioniert aber nur mit der Freigabe des SUPERVISOR- Accounts, alle anderen Accounts können vom Supervisor selbst in SYSCON / User Information über den Intruder Lockout Status freigeschaltet werden.

3.3.28 Umlaute beim Einloggen

DNF99640

Bei einem Systemwechsel von Netware 3.11 nach 3.12 ist mir aufgefallen, daß ohne die USERNAMEN zu ändern ein LOGIN mit z.B. dem Namen Müller nicht mehr möglich war, wenn er nicht groß oder direkt hinter LOGIN eingegeben wurde.

Es gibt den Novell Patch log376.exe, das ein neues LOGIN.EXE enthält, bei dem dieser Fehler behoben ist.

Auch bei dem Microsoft Client für Win9x gibt es ein ähnliches Problem. Dort kann es beim Unstieg von Win95 auf Win98 vorkommen, daß Umlaute in Paßwörtern nicht mehr korrekt erkannt werden. Workaround: Anmelden als guest, login.exe von Hand aufrufen, Anmelden (klappt auch mit Umlaut in Paßwort), Paßwort ändern.

3.3.29 Linux Rechner mit NetWare 3 Emulation

DNF05631

Eine Netware Server Emulation, die im Sourcecode unter der GPL vorliegt und auch mit anderen Unixversionen zusammenarbeitet, ist marsnwe, der den Clients einen Netware 3.x Server vorspielt und die Linux eigenen Platten und Drucker zur Verfügung stellen kann. Der Zugriff erfolgt über die üblichen Netware Clients.

Der Download erfolgt unter http://www.compu-art.de/download/mars_nwe.html. Das Programm SMArT, http://www.lintux.cx/smart.html, erlaubt die Konfiguration per GUI.

Die Entwicklung des Programmes wird seit geraumer Zeit nicht mehr weitergeführt, weil dem Autor wohl die notwendigen Internas fehlen, um den Server kompatibel genug zu bekommen.


Copyright © Stefan Braunstein
Letzte Aktualisierung am 1. Oktober 2008

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