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3.1 NetWare allgemein


3.1.1 Vorwort

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In diesem Kapitel finden Sie allgemeine Tipps zu allen NetWare Versionen.

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3.1.2 Historie

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Ein kleiner Blick in die Vergangenheit der NetWare Versionen:

1980 Novell Data Systems gegründet
1983 Umbenennung in Novell; NetWare 68
1984 ArcNet Support dazugekommen
1984 NetWare 86
1985 Advanced NetWare 2.0
1987 Fault tolerance SFT I and II
1988 Advanced NetWare 2.15 und NetWare 2.2
1989 NetWare 3.0
1991 NetWare 3.11
1993 NetWare 3.12
1995-97 4.0, 4.01, 4.02, 4.11
1996 IntranetWare 4.11
1998 NetWare 5.0 und ZENworks
1999 digitalme, NIMS, Internet Caching System
2000 NetWare 5.1
2001 NetWare 6.0 mit Native NFS, AFP und CIFS
2003 NetWare 6.5 mit MySQL, PHP und Apache 2.x
2004 Small Business Version der NetWare 6.5
2005 Open Enterprise Server als native NetWare und als Linux Version

Quellen: u.a. http://www.nwfusion.com/research/2000/0731feattime.html

3.1.3 Server als Arbeitsplatz

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Bei NetWare Versionen vor 3.0 kann der Server "nicht-dediziert" betrieben werden, das heißt außer dem Server-Task kann auch mit DOS und Windows 3.x gearbeitet werden.

Nachdem die NetWare 2.x Versionen aber nicht Jahr2000 fähig sind und auch sonst etliche Einschränkungen aufweisen, sollten Sie nicht einmal darüber nachdenken, eine derart alte Version einzusetzen.

NetWare 3.x kann nur dediziert (englisch dedicated) betrieben werden.

NetWare v4.x können Sie prinzipiell auch als Task unter OS/2 in Verbindung mit NetWare für OS/2 "nicht-dediziert" betreiben, dies ist aber wegen etlichen Nachteilen nicht zu empfehlen.

Ab NetWare 5.0 ist es möglich, Java Programme laufen zu lassen. Praktisch nutzen können Sie dies unter anderem, indem Sie die java-basierte ConsoleOne direkt am Server ausführen können. Außerdem laufen Programme wie ZENworks oder APC UPS Programme als Java Anwendung auf dem Server.

Auch mit Hilfe von Perl, PHP oder Netbasic können Programme direkt am Server gestartet werden, die arbeitsplatzähnliche Funktionen übernehmen können.

Weiterhin existieren diverse Dateimanager, die Dateimanipulationen direkt am Server erlauben (siehe http://www.Netware-Server.de)

Mit der Software VMware ist es auch möglich, neuere NetWare Versionen in einer virtuellen Maschine zu betreiben. Verweis Tipp VMware

Mit der Virtualisierungssoftware XEN wird es mit NetWare 6.5 SP6 (evtl. erst mit SP7) und neuer möglich sein, diese virtuell auf einem Computer mit einem XEN-aktivierten Linux Kernel (z.B. SLES 10) laufen zu lassen.

3.1.4 Lange Dateinamen

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Das Filesystem eines NetWare 3.x und 4.x Servers emuliert normalerweise eine DOS-Maschine. Er reserviert deshalb für Dateinamen nur 11 Zeichen (8.3).

Wenn Sie Windows-, OS/2-, Macintosh- oder NFS-Dateien auf dem Server speichern möchten, dann müssen die systemspezifischen Dateiinformationen und Dateinamen wie z.B. Win / OS/2 Dateinamen (255 Zeichen) oder Macintoshdateinamen (32 Zeichen incl. Blanks) und Resource-Forkinformationen irgendwo gespeichert werden.
Das geschieht durch Einsatz des 'NAME SPACE', der genügend Freiraum für das jeweilige Dateisystem zur Verfügung stellt.

Dieser Name Space muß pro Volume und Betriebssystem angelegt werden durch

  1. einmaliges Laden des Namensunterstützungs-NLMs
    LOAD <name space mit .NAM>
    Das jeweilige .NAM wird später automatisch geladen, wenn ein Volume mit Namespaceunterstützung gemountet wird. Dabei muss dieses NAM File vorhanden sein, sonst kann das Volume nicht gemountet werden. Prüfen Sie, ob das erforderliche NAM File und zusätzlich auch die VREPAIR Erweiterung V_*.NLM (siehe unten) auf der lokalen Serverpartition vorhanden ist.
     
  2. einmaliges Einrichten des Name Space auf einem Volume durch:
    ADD NAME SPACE <name space ohne .NAM> [TO [VOLUME]] <volume name>
     

Mögliche Name Spaces sind

Die eingerichteten Name Spaces kann man sich durch VOLUMES an der Fileserver Konsole anzeigen lassen.

Hinweis Bitte beachten Sie, dass Sie sich nach der Änderung neu anmelden müssen, um die langen Dateinamen vom Client aus nutzen zu können.

Bei Netware 5.x und 6.x werden bei den neuen NSS Volumes automatisch alle Name Spaces mitgeladen, ohne dass mehr Arbeitsspeicher verbraucht wird. Außerdem wird hier das Volume SYS: bei der Installation automatisch mit dem Name Space LONG versehen.

Hinweis Durch die längeren Dateinamen ist auch der Arbeitsspeicherbedarf des File Servers größer.

Wer VREPAIR auf einem Volume mit Name Space laufen lassen will, muss nach dem Laden von VREPAIR zusätzlich die passende Namespace Erweiterung für VREPAIR laden. (z.B. LOAD V_LONG, bzw. allgemein: V_namespacename)

Es ist ratsam, VREPAIR.NLM und die <namespace>.NAM auf der C: Partition abzulegen, damit VREPAIR mit voller Funktion auch dann zur Verfügung steht, wenn der Server nicht mehr startet und SYS: somit nicht gemountet werden kann.

Einen Name Space kann man bei dem traditionellen Filesystem mit folgendem Befehl wieder entfernen:

Load vrepair - Vrepair Options - Remove name space support

Bei NSS werden alle Namespaces automatisch geladen und können nicht entfernt werden.

3.1.5 DEFRAG unter Netware

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Multi-User Betriebssysteme haben im Gegensatz zu DOS viel weniger Vorteile von einer unfragmentierten Platte, wie sie unter DOS oder Windows oft beobachtet werden können. Bei Zugriffen von mehreren Benutzern kommt ein einzelner Benutzer üblicherweise nicht dazu, seine Datei in einem Stück zu lesen oder zu schreiben. Darüber hinaus besitzt die NetWare die Fähigkeit, Plattenanfragen umzuorganisieren, um die Bewegungen des Lesekopfes zu minimieren (Elevator Seeking).

Die Firma Portlock, http://www.portlock.com, bietet aber ein Defragmentierprogramm für Netware an und nennt auch Gründe, warum eine Defragmentierung Sinn macht.

Verweis http://www.portlock.com/documents/defrag_tips.htm
weitere Infos: TID 2912014 (lokal)

Warnung Ansonsten ist ein "Defragmentieren" nur möglich, indem Sie das komplette Volume sichern, löschen, wieder neu anlegen und alle Daten zurücksichern. Aufgrund der damit verbundenen Risiken sollten Sie das aber nicht "einfach nur so mal" machen!

3.1.6 CONFIG.SYS im Server

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Man benötigt bis NetWare 4.x im laufenden Betrieb keine CONFIG.SYS beim File Server!

Vor allem Programme wie HIMEM.SYS oder gar EMM386.EXE stellen den Speicher um, was der Netware als protected mode System gar nicht passt.

Warnung FILES und BUFFERS müssen allerdings ab NetWare 5.x vorhanden sein und sollten beide auf 50 oder höher stehen. (siehe Tipp "Probleme mit NW 5.1 Support Packs")

Bei manchen Installationen wird die HIMEM.SYS verwendet, damit der Speicher über 16 MB erkannt wird. Sobald aber mehr als 32 MB Speicher eingebaut werden, ergeben sich andere, viel größere Probleme. Außerdem gibt es bei Netware 3.1x und 4.x bereits Patches, die auch auf PCI File Servern den kompletten Speicher ohne REGISTER MEMORY erkennen.

Es gibt zwar noch ältere Versionen von Treibern für Plattencontroller, die noch einen Eintrag in der CONFIG.SYS benötigen. Hier empfiehlt es sich allerdings dringend, aktuelle Versionen der Treiber zu besorgen.

3.1.7 SPEED

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Zusammenstellung einiger SPEED Werte:

386SX16: 95
386DX16: 120
386DX25: 109 - 150 (je nach Waitstates)
386DX33: 322
386DX40: 305, 367 - 397
486SX25: 687
486DX33: 879, 905 - 915
486DX50: 1340 - 1375
486DX/2 66: 1827-1834
486DX/2 80: ca. 2100
486DX4-100 (AMD): 2745
AMD 5x86: 3658
Pentium60: 3294
Pentium66: 3660
Pentium90: 3456, 4246 - 4954
Pentium100: 4915-5490
Pentium120: 6604
Pentium133: 7323
Pentium166MMX: 9174
Cyrix P166+: 10966
PPro150: 12350
PPro200: 16429
Pentium266: 21904
Pentium II 300: 24761
AMD K6-2 400: 33028
Pentium II 400: 33028
Pentium III 550: 45401
Pentium III 1 GHz: 82778
Athlon XP 2800+: 210000

Die Spanne zeigt jeweils den kleinsten und größten (sinnvollen) Wert, der mir gemeldet wurde. SPEED kann auch nachträglich an der Console manuell gestartet werden.

SPEED wird automatisch beim Hochfahren des Servers gestartet und dient hauptsächlich als Indiz, ob folgende Einstellungen in Ordnung sind:

Hinweis Bei aktuellen NetWare Versionen gibt es zusätzlich den Konsolenbefehl CPUCHECK, der die genaue Prozessorbezeichnung und Taktrate anzeigt. Ab NetWare 5.1 ist SPEED sogar einfach ein Alias auf CPUCHECK, d.h. der alte Befehl ist normalerweise nicht mehr verfügbar. Wenn Sie ihn wieder aktivieren möchten, geben Sie ALIAS SPEED ein.

3.1.8 Workstation Überwachung

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Der Server sendet zu den angebundenen Workstations in regelmäßigen Abständen so genannte Watchdog Pakete, auf die die Workstation antwortet. Antwortet die Workstation nicht mehr, wird die Verbindung zu ihr vom Server unterbrochen. Zum Überwachen von abgestürzten Workstations oder wenn die Verbindung zum Server aus einem anderen Grund gekappt ist, können Sie in der AUTOEXEC.NCF einen SET Befehl eintragen:

set console display watchdog logouts=on

Damit wird die Anzeige von Warnmeldungen auf der Server Konsole aktiviert:

1/2/96 12:05pm: 1.1.x User xx on station x cleared by connection watchdog
Connection cleared due to communication or station failure

Die Zeit, die vergeht, bevor ein Server die Verbindung zu einer Workstation trennt, wird entweder an der Konsole (zum Testen) oder in der autoexec.ncf (dauerhaft) eingestellt.

SET DELAY BEFORE FIRST WATCHDOG PACKET
(Zeit vor dem Senden des ersten Watchdog Packet)
(Default 4 min 56,6sec, Einstellbereich 15,7sec - 20min52,3sec)

SET DELAY BETWEEN WATCHDOG PACKETS
(Zeit zwischen dem Senden der Watchdog Packete)
(Default 59,3sec, Einstellbereich 10sec - 10min26,2sec)

SET NUMBER OF WATCHDOG PACKETS
(Anzahl der Watchdog Packete)
(Default 10, Einstellbereich 5 - 100)

Wenn Sie jetzt alle drei Parameter auf den niedrigsten Wert einstellen, wird die nicht eingeloggte Workstation nach etwa einer Minute vom Server getrennt. Aktuelle Clients stellen diese Verbindung allerdings selbständig wieder her.

3.1.9 Serverspiegelung

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SFTIII heißt "System Fault Tolerance Level III" - das ist für Netware 3.x und 4.x die höchste Sicherheitsstufe von NetWare, bei der man nicht nur Festplatten spiegeln kann, sondern ganze Server. Diese werden über eine Hochgeschwindigkeitsnetzwerkverbindung gekoppelt und synchronisieren sich automatisch untereinander. Beide Server sollten identisch sein. Wenn einer der beiden Server ausfällt oder gewartet wird, springt automatisch der andere ein, ohne dass die Benutzer etwas merken.

Beide Server sind im Normalzustand ständig gespiegelt, Platten und Hauptspeicher. Beim Ausfall eines Servers übernimmt der andere sofort die Kontrolle. Nachdem der Fehler behoben ist, kann der ehemals defekte Server wieder gestartet werden. Er wird automatisch auf den aktuellen Stand gespiegelt, ohne dass auch hier die Benutzer etwas mitbekommen.

Warnung Leider laufen nicht alle NLMs, die auf einem "normalen" Server funktionieren, auch auf einem SFTIII. Man sollte diesen als reinen File- und Printserver einsetzen und Fremd-NLMs wie Backupprogramme, SQL-Server, MPR auf dedizierten (Runtime-) Servern installieren.

Eine Alternative zu SFTIII ist der StandByServer von Legato, http://www.legato.com/products/standbyserver/, der auch für andere Betriebssysteme verfügbar ist.

Für NetWare 5.x und neuer bietet Novell Clusterservices an, die sich im laufenden Betrieb die Last teilen, wobei der Cluster auch bei Ausfall eines Servers weiterarbeiten kann, allerdings nicht ununterbrochen wie ein SFTIII Server.

3.1.10 CDROM im Server

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Aktuell für NW 3.x und 4.10 ist das CDROM.NLM aus dem Novell Patch cdup5a.exe bzw. die jeweilige Version in den aktuellen Support Packs der neueren NetWare Versionen.

Die aktuellen CDROM.NLM Versionen funktionieren sowohl mit SCSI- als auch mit IDE CDROMs, wobei bei letzteren die mitgelieferten Disktreiber (im HAM-Standard) verwendet werden müssen. AFTER311.NLM muss bei Netware 3.x zuvor manuell geladen werden.

Hinweis Lange Dateinamen auf CD-ROMs werden offiziell erst ab NetWare 5 unterstützt.

Schritte:

  1. Controllerunterstützung für die CD-ROM laden:
    1. bei SCSI: LOAD ASPICD (ASPI-Treiber für CD-ROM)
      bzw. LOAD ASPICD lun_enable=ff für CD-ROM-Wechsler
      "ff" steht dabei für die unterstützten LUNs (in Bitschreibweise). Normalerweise aktiviert man einfach alle (FFh=255)
      Hinweis Man kann den aktuellen ASPICD.DSK von Adaptec übrigens auch für nicht-Adaptec- SCSI-Controller verwenden, die mehrere LUNs nicht unterstützen.
    2. bei IDE: LOAD IDECD
  2. LOAD AFTER311 (für Netware 3.x)
  3. LOAD CDROM
  4. CD HELP gibt eine ausführliche Hilfeseite aus
  5. CD DEVICE LIST oder CD VOLUME LIST gibt eine Liste der verfügbaren CD-Roms aus.
  6. bei Bedarf: Volumename umbenennen mit CD RENAME /D=nummer neuer-name
  7. CD MOUNT [volume name|volume nummer] zum Mounten der CD-ROM
    (durch das Cachen der Verzeichnisinfos geht das Mounten ab dem zweiten Mal erheblich schneller)
  8. MAP x:=volumename: zum Ansprechen der CD-ROM am Client

Die NetWare 3.11 wird seit dem Patch CDROM3.* nicht mehr unterstützt.

Es sollte kein DOS-Treiber für CD-ROMs auf dem Server geladen sein, weil es sonst Überschneidungen geben kann.

NetWare 5.0 und neuer unterstützen CD-ROM- und auch DVD-Laufwerke über das NSS Filesystem und erlauben deshalb auch lange Dateinamen und automatisches Mounten und Dismounten beim Einlegen und Entnehmen. Sie aktivieren diese Unterstützung mit Hilfe der Batchdatei CDROM.NCF, die die notwendigen NSS-Module lädt.

3.1.11 Reihenfolge in der AUTOEXEC.NCF

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Die LAN-Treiber sollten Sie erst ganz am Ende des Mount-Prozesses aller Volumes laden, damit voreilige User beim Einloggen vor dem Mounten aller Volumes nicht scharenweise anrufen, warum sie nicht auf das Laufwerk XYZ zugreifen können. Das spart Nerven, falls der Server in normalen Netzwerkbetriebszeiten neu hochgefahren werden muss.

Bei NW 4.x und 5.x, wo normalerweise die INETCFG verwendet wird, kann man in der AUTOEXEC.NCF auch die Befehle DISABLE LOGIN und ENABLE LOGIN eintragen, die den Zugriff der Benutzer erst ab einem bestimmten Zeitpunkt erlauben oder den MOUNT Befehl in der AUTOEXEC.NCF vor den Befehl INITSYS.NCF setzen. Sinn macht das allerdings nur in einem Single Server Netz.

3.1.12 Idle Loop

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Unter Netware 3.x gibt es bei LOAD MONITOR -P einen neuen Punkt Processor Utilization, mit dem Sie die Auslastung beobachten können, die von den einzelnen Modulen erzeugt werden. Dort finden Sie auch einen Polling Process, der meist über 90% anzeigt.

Seit Netware 4.x (dort wird der Parameter -P nicht mehr benötigt) heisst dieser Prozess Idle Loop, was den Zweck etwas näher erläutert: In Multitasking-Umgebungen gibt es einen Task, der dann abläuft, wenn kein anderer Task Rechenzeit beansprucht. Mit anderen Worten: Der Server langweilt sich.

Wenn der Server etwas mehr zu tun hat, wird dieser Wert auch kurzfristig wieder kleiner.

Der Bildschirmschoner in Form eines Wurms, der bei NW 3.x und 4.x nach dem Laden von MONITOR.NLM aktiv wird und bei NW 5.x einzeln geladen werden muss, wird übrigens immer länger und schneller, je stärker der Server belastet ist.

3.1.13 DOWN Batches

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SHUTDOWN.NCF :

   [Sonderbefehle, falls notwendig]
   DISABLE LOGIN
   CLEAR STATION ALL  (ab Netware 4.x)
   FLUSH CACHE (ab NetWare 5.1)
   FLUSH CDBE  (ab NetWare 5.1)
   DISMOUNT ALL
   DOWN
   EXIT  (nur bis NetWare 4.x notwndig)

REBOOT.NCF für NetWare 3.x und 4.x:

   [Sonderbefehle, falls notwendig]
   REMOVE DOS
   SHUTDOWN.NCF (von oben)

RESTART.NCF :

   {Sonderbefehle, falls notwendig]
   DOWN (nur bis NetWare 4.1x)
   RESTART SERVER (ab Netware 4.1x)

Mit dem Befehl RESTART SERVER führt die Netware EXIT aus und startet den Server mit der zuletzt verwendeten Server.exe sofort wieder. Gerade bei großen Serversystemen erfolgt der Neustart damit schneller. Darüber hinaus funktionieren bei RESTART SERVER die Schalter -na -ns weiter.

Nach Updates von Support Packs muss man ab NetWare 5.x allerdings zwingend RESET SERVER verwenden, damit die neue SERVER.EXE aktiviert wird.

Hinweis Außerdem darf ab NetWare 5.x kein DOWN vor RESTART SERVER oder RESET SERVER stehen, weil der Server sonst wirklich heruntergefahren wird (und bei Einsatz von ACPI) auch ausgeschlatet wird!

3.1.14 SET Befehle

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Set Reserved Buffers Below 16 Meg = 300 bzw. 200 bei Netware 3.11 bewirkt den größtmöglichen Wert für den Buffer-Bereich unterhalb von 16 MB, der von ARCserve und SBACKUP auch in aktuellen NetWare Versionen benötigt wird.

Set Immediate Purge Of Deleted Files=on Zusammen mit den beiden folgenden Parametern kann man das sofortige Löschen von Dateien erzwingen, wenn z.B. kaum Platz auf dem File Server ist.

Set Minimum File Delete Wait Time NetWare beginnt von sich aus mit dem automatischen Purge von Dateien, wenn kein freier Platz mehr auf dem betreffenden Volume zur Verfügung steht. Mit dem SET-Befehl stellen Sie die minimale Zeit ein, die NetWare warten muss, bevor es die Daten automatisch von der Platte werfen darf. Manuelles Purge ist davon allerdings nicht betroffen, so dass Sie im Zweifelsfall immer selbst eingreifen können, um Platz auf dem Volume zu schaffen.

Set File Delete Wait Time Hier kann man einstellen, wie lange die gelöschten Dateien gehalten werden sollen, bis NetWare sie im Rahmen des automatischen Purge entfernen darf, das eingeleitet wird, wenn nur noch weniger als 1/32 der Volumes frei ist.

Set Allow Unencrypted Passwords=On sollte man benutzen, wenn es ältere Printserver oder andere Geräte gibt, die nicht verschlüsselte Passwörter durchs Netzwerk schicken und sich sonst nicht am Server anmelden können. Da dies aber eine Sicherheitslücke darstellt, sollte man diese Geräte updaten oder austauschen.

Set volume low warn all users = OFF schaltet die (zugegeben lästige) Broadcastmeldung "Volume out of disk space" aus. Die Gefahr beim Ausschalten ist allerdings, dass SYS: vollgeschrieben wird und dadurch erhebliche Probleme verursachen kann.

Set Enable Packet Burst Statistics Screen = ON zeigt dann die Stationen an, die "Burst Mode" Verbindungen haben.

Set Enable Disk Read After Write Verify = OFF schaltet den Netware eigenen Read after Write Check aus. Dies sollte man nur tun, wenn man keine wichtigen Daten hat oder ein anderer Mechanismus das gleiche prüft. (Controller, Platte)

Verweis Weitere SET-Befehle siehe den Tipp zum Performancetuning.

3.1.15 Umbau File Server

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Beim Umbau eines File Servers gibt es viele Möglichkeiten, die unterschiedlich gehandhabt werden müssen:

Der einfachste Fall ist ein Komplettbackup per Streamer und Komplettrestore. Dazu muß das System und das Backupprogramm aber auch erst wieder installiert werden, es sei denn, das Backupprogramm kann auch Disaster Recovery. (bei ARCserve als Option, funktioniert aber scheinbar nicht immer, ansonsten Replica von STAC oder DUPLIC von Autem, Funktionalität unbekannt)

Hier empfehle ich den Storage Manager von Portlock Software, der alle DOS-Partition und alle Volumes (und damit inkl. Bindery und NDS) sichern, kopieren und wiederherstellen kann.

Eine weitere Alternative zum Backup/Restore ist ein Migrate, das auch beim Update auf eine neuere Version funktioniert. Dabei muß man aber zuerst die Bindery auf den neuen Server kopieren, sonst werden die Paßwörter und User-IDs nicht korrekt mit übertragen. Das Kopieren geht mit Migrate übrigens auch "over the wire" d.h. von dem alten Server zum neuen.

Das Sicherste ist auf jeden Fall ein (zusätzliches) Backup mit SBACKUP. Vor allem bei der Netware 4.x wird damit die NDS 100% gesichert.

Wichtig ist auch, vor der Sicherung alle überflüssigen Module zu entladen und vor allem im Zusammenhang mit PServer den File Server ohne Laden des PServers neu zu starten, sonst werden die Queues nicht korrekt gesichert.

3.1.16 Grenzen des Dateisystems

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Die Anzahl der möglichen Directory Entries auf einem Volume ist zum einen durch den verfügbaren Hauptspeicher begrenzt, zum anderen aber auch durch die Aufteilung und Größe des Volumes.

Die Grenze liegt bei Netware 3.1x und 4.10 bei ca. 2 Mio. und bei 4.11 bei 16 Mio. Directory Entries.

Außerdem kann man mit einem Set Parameter den Platz für Verzeichniseinträge beschränken. Defaultmässig sind hier 13% des Volumes eingetragen. Das läßt sich auf max 50% erhöhen.

Der Zusammenhang zwischen Directories, Files und Deleted Files auf der einen Seite und der Anzahl der Directory Einträge auf der anderen ist nun etwas kompliziert:

Directory entries werden in 4k Blocks verwaltet. Für jedes neue Verzeichnis wird ein 4k Block allokiert. Diese werden dann mit den Dateiinformationen gefüllt, wobei jede Datei 128 Byte je Namespace belegt, also wenn man z.B. DOS, NFS und Long Namespace geladen hat, belegt jede Datei 384 Byte im Directory Block. Ist ein 4k Block gefüllt, so wird ein neuer allokiert und zum vorhergehenden gelinkt. Die Directory Blocks werden in Volume Blocks von der Platte angefordert, also bei 64 k Blocksize werden 64k belegt, in die dann 16 Directory Blocks passen. Da Netware 2 Kopien der DET hält, belegt jeder 4 k Directory Block in Wirklichkeit 8 k auf der Platte. Nicht berücksichtigt wurde bei obiger Berechnung der Platz für Verwaltungsoverhead und Trustee Einträge.

Die Grenzen des Dateisystems ergeben sich also daraus, welche Grenze zuerst erreicht wird, die von 2M Einträgen, oder die von x% des Volumes, wobei die Verdoppelung zu beachten ist. Auch deleted Files zählen hierbei mit, sie werden bei Erreichen der Grenze nicht automatisch gepurged, man kann aber temporär Luft schaffen, wenn man mit PURGE /All Platz schafft!

Ist die Grenze erreicht, so erscheint auf der Fileserver Console die Meldung "Insufficient directory space or memory to preserve <Filename>". Es können dann keine Verzeichnisse mehr angelegt werden und in den Verzeichnissen, die volle Directory Blocks haben, auch keine Dateien mehr.

Man kann dann bei NW 4.x mit servman.nlm überprüfen, ob die 2M Grenze erreicht ist, oder die % Grenze greift. Im ersten Fall hilft nur das Volume zu teilen, oder deleted Files zu purgen (temporär) oder auf 4.11 upzugraden. Im zweiten Fall kann man mit Set den % Wert erhöhen.

Ausführliche Infos zu dem Themenkreis befinden sich bei Novell in TID 2906203 (lokal), TID 2905228 (lokal), TID 290030 (lokal) und TID 1202046 (lokal).

3.1.17 a fileserver could not be found

DNF94593

Wenn in einem NetWare Netz mit IPX gearbeitet wird, müssen die Internal Net Nummern aller Server im gleichen Netz unterschiedlich sein. Um die Eindeutigkeit der Nummern in einem großen Netz zu gewährleisten, kann man zum Beispiel eine vorhandene IP-Adresse des Servers, die auf jeden Fall eindeutig ist, in Hex umrechnen, die Punkte weglassen und als Internal Net IPX Adresse des Servers verwenden.

Natürlich muss auch der Servername eindeutig sein.

Problematisch ist es auch, wenn die IPX Segmentadresse (d.h. die Adresse des Netzstranges) nicht stimmt, die muß bei allen Servern in diesem Strang gleich sein. Das kann man aber an einem auftretenden "Router Configuration Error" feststellen.

Außerdem kann es sein, daß die Server und die Workstations verschiedene Frames benutzen und sich deshalb nicht "sehen".

Sie können zum Eingrenzen des Problems über den Konsolenbefehl TRACK ON auf einem eigenen Screen alle IPX SAP- und RIP Pakete anzeigen lassen, die Ihnen Auskunft über die Routerkonfiguration geben. Ausgeschaltet wird dieser Screen wieder mit TRACK OFF.

3.1.18 SYS:

DNF98594

Das Volume SYS: nimmt eine besondere Rolle bei Netware ein. Es muß immer vorhanden sein und wird beim Starten eines Festplattentreibers (normalerweise) automatisch geladen.

Auf SYS: gibt es mindestens folgende Verzeichnisse:

SYSTEM Das Systemverzeichnis ist für normale Anwender nicht zu sehen und beinhaltet die Serverprogramme (NLM), die AUTOEXEC.NCF, bei NW 3.1x außerdem die Queues und die Bindery, bei Einsatz des CDROM.NLM auch die CD-ROM-Shadowfiles.
PUBLIC Hier stehen alle Netzwerk-relevanten Programme, die auch von normalen Benutzern gestartet werden können.
MAIL Hier stellt die Netware ein Verzeichnis für Mailprogramme zur Verfügung, in dem jeder Benutzer wiederum ein Verzeichnis (mit dem Namen seiner Benutzer-ID) besitzt. Außerdem werden dort bei Netware 3.x die User Login Scripts und die Printjobkonfigurationen abgespeichert. Ab NW 4.x werden die Mailverzeichnisse der einzelnen Benutzer nicht mehr automatisch angelegt.
LOGIN Dies ist das einzige Verzeichnis, das vor dem Anmelden an den Server zu sehen ist und dabei das Login Programm und optional Bootimage Files zum Anmelden per Bootprom zur Verfügung stellt.
ETC Hier werden seit der Netware 3.12 Konfigurationsdateien untergebracht (vor allem aber ab NetWare 4.x), ähnlich wie unter Unixumgebungen.
_NETWARE Dieses Verzeichnis enthält die NDS und Server-Lizenzen und ist erst ab Netware 4.x vorhanden und normalerweise für keinen Benutzer (inklusive Admin) zu sehen.

Meistens werden auch serverbasierte Backupprogramme und Virenscanner auf SYS: installiert. Man sollte jedoch keine dynamischen Dateien auf SYS: ablegen, da es gefährlich wird, wenn auf SYS: zu wenig Platz vorhanden ist.

Besonders ab Netware 4.x ist ein volles Volume SYS: kritisch, da der Server eventuell gar nicht mehr hochfährt. Wenn das TTS einen Rollback nach einem Absturz protokollieren und durchführen möchte, muss genug Platz dafür vorhanden sein. siehe Tipp: "VREPAIR mit PURGE Option".

Bei NW 3.x reichen für SYS: ca. 100-200 MB, bei 4.x sollten es eher 500 MB sein, NW 5.x verlangt mehr als 1 GB und NW 6 wird erst gar nicht installiert, wenn SYS: kleiner als 2 GB groß ist. Ab NetWare 6.5 würde ich mindestens 4 GB für SYS: vergeben.

Manche Serverprogramme lassen sich nur auf SYS: installieren, hier sollte man den Platz großzügiger vergeben.

Queues lassen sich übrigens auf anderen Volumes ablegen, ab Netware 4.x mit Bordmitteln, bei Netware 3.1x mit CREATQ (siehe Netware-Server.de).

3.1.19 Plattenspiegelung

DNF96595

Bei Netware kann man die Datensicherheit erheblich verbessern, indem die installierten Festplatten gespiegelt werden. (siehe auch Stichwort RAID)

Es gibt Hardware RAID Systeme, die der Netware eine logische Platte vortäuschen oder die Möglichkeit, daß die Netware selbst die Spiegelung softwaremäßig vornimmt.

Zur zweiten Lösung benötigt man eine zusätzliche Festplatte mit der gleichen (oder etwas größeren) Kapazität. Diese wird eingebaut, in INSTALL.NLM bzw. NWCONFIG.NLM mit einer Netware Partition versehen und mit DISK OPTIONS - MIRRORING gespiegelt.

Dazu wählt man mit RETURN die bestehende (zu spiegelnde) Platte aus. Diese Platte ist natürlich mit sich selbst in sync, eine zweite Platte ist noch nicht eingetragen. Nun kann man mit EINFG die neue Platte auswählen, wobei hier nur Festplatten mit ungefähr der gleichen Kapazität angezeigt werden. Ist die neue Festplatte etwas größer, wird die Partition der neuen Platte auf die Größe der bestehenden angepaßt, wobei der Rest nicht weiter genutzt werden kann. Ist die neue Festplatte aber kleiner, versucht die Netware (nach einer entsprechenden Warnung und erneuten Abfrage), die bestehende Platte zu verkleinern, was nicht ohne Datenverlust vor sich geht!!

Warnung Sie sollten unbedingt darauf achten, welche Platte auf die andere gespiegelt wird!! Man kann alte und neue Platte durch DISK INFORMATION in MONITOR.NLM auseinanderhalten. Bei der vorhandenen Platte sind normalerweise bereits Volumes vorhanden. Eine vorherige Datensicherung ist aber durchaus angebracht.

Netware spiegelt immer Netware Partitionen, keine einzelnen Volumes, aber auch keine kompletten Platten (d.h. auch nicht die DOS-Partition zum Starten des Servers). Wenn die alte Platte auch die DOS-Partition zum Starten des Servers enthält, müssen Sie auf der neuen Platte diese DOS-Partition manuell einrichten (und z.B. mit XFDISK von http://www.mecronome.de/xfdisk/deutsch.php aktivieren) und auch die Daten der DOS-Partition auf die neue Platte kopieren. Sonst erleben Sie nach Ausfall der ersten Platt eine unliebsame Überraschung, wenn auf der zweiten Platte keine Startdateien vorhanden sind.

Nach Abstürzen oder sonstigen Unregelmäßigkeiten beim Herunterfahren des Servers oder bei Defekten auf einer Festplatte, erscheint mit Mirroring bei einem Neustart des Files Servers folgende Meldung:

not all partitions on this system are synchronized

bzw.

Nicht alle gespiegelten Partitionen auf diesem System sind synchronisiert (wenn die Netware 4.x oder 5.x auf deutsch installiert wurde)

Das bedeutet, daß es im Server gespiegelte Platten gibt, die nicht mehr synchron sind. Der Server kopiert nun automatisch die "funktionierende" Partition auf die "defekte", um sie wieder zu synchronisieren. Sobald er fertig ist, gibt er auf der Konsole eine Meldung aus, daß die Synchronisierung abgeschlossen ist. Je nach Größe der gespiegelten Platten dauert das recht lange (bei 9 GB durchaus 2-3 Stunden). Und so lange ist auch der Zugriff der Clients auf diese Platte zwar möglich, aber relativ langsam, weil im Hintergrund die komplette Platte kopiert wird.

Sie können jederzeit mit den Befehlen MIRROR STATUS, REMIRROR PARTITION und ABORT REMIRROR den Status abfragen und weiteren Einfluß auf die Spiegelung nehmen.

Hinweis Wer einen Adaptec Controller einsetzt, kann übrigens diese Synchronisierungsdauer drastisch heruntersetzen. (siehe entsprechenden Tip) Allgemein kann man durch das Optimieren diverser SET-Parameter gerade beim Spiegeln einiges an Performance herausholen. siehe Tipp "Performancetuning".

Duplizieren von Festplatten mit Mirroring:

Wenn man bei NetWare ein Spiegelset aufbricht, ist die erste Platte "alive" und die zweite "leer" und damit unbrauchbar.

Leer insofern, daß eben keine Volumedefinition mehr drauf ist. Die Platte wurde nicht komplett mit 00hex überschrieben. Es gibt nur keine gültige Tabelle mehr.

Wenn man aus zwei Platten zwei eigenständige Volumes gleichen Inhalts erstellen will, muß man warten, bis die Platten "in sync" sind. Dann wird der Server sauber runtergefahren. Daraufhin werden die Platten einfach getrennt und der Server mit einer von beiden wieder gestartet.

Er wird zwar dann einmal melden, er sei nicht in sync, aber das kann man mit install.nlm bzw. nwconfig.nlm problemlos lösen, indem man die Spiegelung zwischen der aktiven Platte und der "partition on an unavailable device" auftrennt.

Verweis TID 10027525 (lokal): How to Remirror or Reduplex drives

3.1.20 Zweite Netware Partition auf einer Platte

DNF98596

NetWare 3.x und 4.x Server können mit Bordmitteln nur eine NetWare Partition pro Festplatte erstellen (wobei diese "Festplatte" auch ein komplexes RAID 5 sein kann).

Ab NetWare 5.0 werden mehrere Netware Partitionen auf einer Platte direkt unterstützt, unter anderem auch, weil NSS Volumes auf einer eigenen Partition liegen müssen.

Sie können jedoch auch bei den älteren NetWare Versionen eine weitere NetWare Partition einrichten, wenn noch freier Platz vorhanden ist und dort anschließend ganz normal mit INSTALL.NLM Volumes einrichten.

Das ist in den Fällen sinnvoll, wo eine Platte in einem Server durch eine neue, aber erhebliche größere ersetzt werden soll. Die alte Platte wird einfach auf die neue gespiegelt und auf dem verbliebenen Platz eine weitere Netware Partition installiert.

Hinweis Alternativ läßt sich die bestehende Partition aber auch mit dem Storage Manager for NetWare oder anderen Tools vergrößern.

Um eine zusätzliche NetWare Partition unter NetWare 3.x oder 4.x zu erstellen, benötigt man z.B. das fdisk von Linux (Linux mit einem Kernel booten, der den jeweiligen Plattencontroller unterstützt), einfacher geht es aber mit der Freeware XFDISK (von http://www.mecronome.de/xfdisk/) oder mit Partition Magic von Power Quest.

Mit einem dieser Tools wird aus dem verbleibenden Rest eine primäre Partition erstellt und diese anschließend mit dem Partitionstyp 65 versehen.

Warnung Diese Methode wird zwar von der NetWare selbst unterstützt, nicht dagegen von Programmen wie INSTALL oder MONITOR. Wenn Sie versuchen, diese zweite Partition mit INSTALL.NLM zu löschen, wird statt dessen die erste gelöscht (!!), außerdem werden die Volumes dieser zweiten Partition im Monitor.NLM unter Disk Information nicht angezeigt.

In Produktionsumgebungen würde ich deshalb professionelle Lösungen wie den Portlock Storage Manager von http://www.portlock.com favorisieren.

3.1.21 Server Uhrzeit einstellen

DNF98596

Sowohl Netware 3.x als auch 4.x kennen den Befehl SET TIME. Seit NW 4.x kann man sich mit HELP SET TIME anzeigen lassen, wie die Eingabe erfolgen muß.

Bei NW 3.x reicht es, einfach Datum und Uhrzeit zu setzen. Arbeitsplätze müssen sich danach neu anmelden, um die Serverzeit neu zu holen oder Sie starten das Programm SYSTIME, das die Workstation mit der Serveruhrzeit synchronisiert. Wer allerdings nur zwischen Sommer- und Winterzeit umstellen will, findet Hilfe im Tipp "Sommerzeit auch bei NW 3.x".(!nl) Manuell können Sie die Uhrzeit auch vom Client per FCONSOLE im Menupunkt Status einstellen, was erheblich einfach geht, weil die Syntax hier eindeutig ist.

Ab NetWare 4.0 sollten Sie die Umstellung aber über "Time adjustment" machen. MONITOR -> Server Parameters -> time -> TIMESYNC Time Adjustment beschreibt genau, wie Sie den Zeitunterschied einzugeben haben. Dieser Unterschied wird standardmässig eine Stunde nach der Eingabe "unauffällig" angeglichen.

Wenn Sie ab NetWare 4.x einfach nur die Uhrzeit mit SET TIME oder unter DOS umstellen, müssen Sie damit rechnen, dass anschließend die Synchronisation der NDS durcheinander kommt. (siehe Synthetische Zeit bei den Netware 4 Tipps).

Wer sich die dauernde Umstellung der Serveruhrzeiten dagegen ganz sparen will, soll sich ein DCF77 Modul mit NLM besorgen (z.B. NDCF77 von http://www.linum.com/) oder bei Internetzugang den Server mit einem NTP Server im Internet abgleichen.

Verweis "Zeitsynchronisierung per Internet"

3.1.22 Grosse IDE-Platten unter NetWare

DNF98594

Aufgrund von Performance- und Erweiterungsvorteilen sollten in File Servern grundsätzlich SCSI- Komponenten eingesetzt werden.

Wenn nun aber ein NetWare File Server doch mit einer EIDE Platte mit mehr als 8 GB Kapazität betrieben werden soll, muß diese grundsätzlich vom BIOS mit voller Größe erkannt werden. Unter Umständen ist dafür ein BIOS Update vom Mainboard-Hersteller notwendig.

Erkennt die NetWare 3.x und 4.x trotzdem nur 8 GB, verwenden Sie die aktuellen HAM Treiber aus den jeweiligen Service Packs oder für NW 3.x aus Novell Patch nwpaup1a.exe. Damit sollten Sie die ganze Platte benutzen können.

Wenn die volle Größe trotzdem nicht angezeigt wird, können Sie bei NetWare 4.x und NetWare 5 (nur für die Dauer der Installation) den Konsolenbefehl SET IGNORE DISK GEOMETRY=ON einsetzen. Dieser schaltet die Erkennung von unbekannten Partitionen aus, was Probleme bereiten kann, wenn auf dieser Platte auch andere Partitionen vorhanden sind. (Testserver)

NetWare unterstützt übrigens UDMA nur bei Intel, VIA und Serverworks IDE Controllern. Alle anderen Chipsätze laufen nur im langsameren und vor allem prozessorintensiven PIO Modus.

Um die aktuelle Einstellung zu erfahren, starten Sie den Treiber mittels load ideata.ham verbose. Dabei sehen Sie, ob er im DMA oder PIO Modus arbeitet.

3.1.23 NetWare Server kopieren

DNF99600

(Es gibt zwei weitere Tipps zu diesem Thema, die versionsspezifisch sind und deshalb in den Bereichen Netware 3.x und Netware 4.x stehen.)

Es gibt es einige Kopierprogramme, die Festplatten mit Netware Partitionen physikalisch kopieren können, darunter Portlock Storage Manager und Server Magic 6.5.

Verweis Tipp "Portlock Storage Manager"

Wer es lieber kostenlos und spartanisch hat und in Linux fit ist, kann das Ganze über

dd if=/dev/<Netwarepartition> of=<andere_Partition|Datei>

machen. Wenn man über /dev/... auf die Partition zugreift, wird ohne Dateisystem (FS) blockweise auf den Massenspeicher zugegriffen - es ist also völlig egal, welches FS auf dieser Partition liegt (xFATx, HPFS, NTFS, Netware, ...). Hierbei ist es wie auch bei dem Programm Ghost for DOS nicht möglich, die Größe von Netware Partitionen und Volumes zu verändern.
Letzteres funktioniert entweder wieder mit Server Magic oder dem Storage Manager.

3.1.24 NLM verzögert laden

DNF99601

Wenn man in einer NCF Datei vor ein beliebiges Kommando ein Fragezeichen setzt, erscheint ein Prompt, bei dem man das Laden des NLMs mit y oder n starten bzw. verhindern kann.

Der Standard ist "yes", kann aber mit SET Command Line Prompt Default Choice=off (="no") geändert werden. Außerdem läßt sich durch ein ?y kommando bzw. ?n kommando der Standard umgehen.

Nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit (Standard 10 Sekunden) wird die Vorgabe yes oder no automatisch ausgeführt. Ändern läßt sich diese Zeit mit SET Command Line Prompt Time Out = xx (in Sekunden).

Zusätzlich läßt sich hinter dem ? ein Text in Anführungszeichen angeben, der dann als Frage erscheint.

Bei Netware-Server.de unter Tools gibt es außerdem ein Programm DELAY, das eine freie Anzahl von Sekunden auf die Verarbeitung das nächsten Befehls wartet. Auch Tobit liefert eine ähnliche Datei mit Faxware/David aus: DVDELAY.NLM.

Alternativ können Sie mit Hilfe des PAUSE-Kommandos die Abarbeitung der AUTOEXEC.NCF auch vollständig unterbrechen.

3.1.25 Limits von NetWare

DNF99602

Maximum concurrent open files per server:  100,000

Maximum concurrent TTS transactions:        10,000

Maximum volumes per file server:                64

Maximum number of hard drives per volume:       32

Maximum number of hard drives per server:    2,048

Maximum directory entries per volume:    2,097,152 (bis NW4.10)

Maximum directory entries per volume:   16,777,216  (ab NW 4.11)

Maximum file size:                             4GB

Maximum volume size:                          32TB

Maximum addressable disk storage:             32TB

Maximum addressable RAM memory:                4GB

Für eine Erklärung der directory entries gibt es die TID 1202046 (lokal) "NetWare 3.x and 4.x Directory Entry Limits"

3.1.26 Shutdown Server

DNF01252

Herunterfahren eines hängenden Servers

Wenn die Server Console eines Servers ab NetWare 4.11 nach dem Entladen eines NLMs oder aus anderen Gründen hängt, kann man den Server eventuell trotzdem herunterfahren, indem man gleichzeitig CTRL - ALT - ESC drückt. Wenn der Server nicht komplett abgestürzt ist, erscheint eine Frage, ob man den Server herunterfahren möchte. Mit "Yes" kann man den Server herunterfahren.

Ab Netware 5.0 können Sie an dieser Stelle sogar eine weitere Kommandozeile öffnen, in der Sie weitere Befehle absetzen können. Beendet wird diese neue Kommandozeile, die Sie durchaus mehrmals (alternativ auch über den Befehl EXEC) laden können, mit BYE.

Diese Tastenkombination funktioniert bei NetWare 4.x aber nur, wenn der deutsche Tastaturtreiber LOAD KEYB GERMANY nicht geladen ist. Dieser läßt sich natürlich bei einem bereits hängendem System nicht mehr deaktivieren.

Weiterhin gibt es auch die Möglichkeit, einfach das INSTALL.NLM bzw. NWCONFIG.NLM geladen zu haben, denn eigentlich kommt es beim harten Ausschalten des Servers hauptsächlich auf das saubere Dismounten der Volumes an. Das ist mit diesem Programm eventuell noch machbar, wenn die Tastatur noch reagiert und funktioniert auch mit NetWare 3.x.

Alternativ können Sie auch versuchen, mit dem Programm Remote von Wolfgang Schreiber (bei den Netware-Server.de unter Tools im Bereich "Batch" zu finden) die Volumes remote zu dismounten.

3.1.27 LUN

DNF94589

CDROM-Wechsler und auch Tape-Changer nutzen LUNs (frei übersetzt: logische Geräte Nummern), das heisst eine Art Unter-ID, damit die verschiedenen Module auch mit einer einzigen SCSI-ID adressiert werden können.

Bei DSK-Treibern aktivieren Sie deren Fähigkeit, LUNs zu unterstützen, mit lun_enable=ff z.B. beim Laden des aspicd.dsk.

Beim Einsatz von HAM-Treibern (mit der aktuellen NWPA Architektur) laden Sie den HAM-Treiber einfach mit dem Parameter /lun, bei älteren Adaptec Treibern kann teilweise auch hier ein lun_enable=ff seine Dienste tun.

Verweis TID 10054688 (lokal), TID 10017180 (lokal)

COMPAQ Treiber kennen diesen Parameter übrigens nicht, aktivieren den LUN-Modus aber automatisch, wenn sie ein LUN-fähiges Gerät am SCSI-Bus entdecken.

Unter Umständen müssen Sie noch scan all eingeben, welches die LUNs nachträglich als Device einträgt und bei Cd-Wechslern die dazugehörigen scsicd.cdm nachlädt, für jede LUN einmal.

nwpa.nlm bietet die folgenden zusätzlichen Konsolen-Kommandos:

Aktuell sind für NetWare 3.x und 4.10 die NWPA Module aus Novell Patch nwpaup1a.exe, bei neueren NetWare Versionen finden Sie diese in den jeweiligen Support Packs.

3.1.28 VREPAIR mit PURGE Option

DNF99605

Es gibt Situationen, bei denen ein Volume nicht mehr gemountet werden kann, weil zuviele Dateien bzw. zuwenig Speicher vorhanden sind/ist. In diesen Fällen kann man VREPAIR auch mit der Option starten, alle gelöschten Dateien sofort zu purgen. (bei NetWare 4.11: Set VREPAIR options -> Punkt 4)

Jedes über diese Option gepurgte File wird im Lauf des VREPAIR als "Fehler" angegeben. Dabei besteht jedoch kein Grund zur Besorgnis, sondern dient einfach der Anzeige der Anzahl an gepurgten Dateien.

3.1.29 Load Balancing

DNF98594

Load Balancing ermöglicht eine Lastverteilung bei einem NetWare File Server auf zwei oder mehr Netzwerkkarten innerhalb eines Stranges.

Die Aktivierung wird in der TID 2909238 (lokal) erklärt und hier übersetzt.

Weitere Informationen gibt es in 3BALANCE.TXT für NW 3.x Server bzw. 4BALANCE.TXT für NetWare 4.x Server in Novell Patch ipx660.exe

Die Aktivierung erfolgt bei NetWare 4.x mit INETCFG. Dabei muß NLSP Routing eingeschaltet werden und die maximale Anzahl von Aufteilungen definiert werden. Dann wird per SET-Befehl Load Balancing aktiviert.

Die Schritte im einzelnen:

  1. LOAD IPXRTR
    Dabei sollten Sie auf eine aktuelle Version des IPXRTR achten, momentan Novell Patch ipx660.exe. Zumindest bei 4.10 muß eine aktuelle Version eingesetzt werden, da die ursprünglichen Versionen kein Load Balancing unterstützen.
     
  2. LOAD INETCFG
     
         Protocols
          IPX
           Advanced IPX --- Enabled Routing Protocol --- NLSP with Rip/Sap
    Compatibility
           Expert Configuration Options
            Maximum Number of Path Splits: Auf die maximale Anzahl der
    Netzwerkkarten einstellen, die für Load Balancing eingesetzt
            werden sollen
    INETCFG beenden und Änderungen speichern
    
  3. REINITIALIZE SYSTEM
    Damit werden Änderungen ohne Serverneustart sofort aktiviert
     
  4. SET LOAD BALANCE LOCAL LAN = ON
    Stellen sie sicher, daß dieser Befehl in der AUTOEXEC.NCF nach dem Laden des IPXRTR ausgeführt wird.
     

Auf einem NetWare 3.x Server ist INETCFG ohne installierten MPR nicht verfügbar. Dort wird Load Balancing durch direktes Ändern der NLSP Konfigurationsdatei und Einfügen von zwei SET Befehlen in die AUTOEXEC.NCF aktiviert. Achten Sie auch hier auf eine aktuelle Version des IPXRTR Novell Patch ipx660.exe

  1. Anmelden als Supervisor und Editieren der Datei NLSP.CFG in SYS:ETC
     
    Fügen Sie folgende Zeile ein:
     
    {GLOBAL MaxPaths =n}
     
    wobei n die maximale Anzahl der Netzwerkkarten ist, die für Load Balancing eingesetzt werden sollen
     
  2. Tragen Sie in die AUTOEXEC.NCF (z.B. über INSTALL.NLM) folgende Befehle ein:
     
    LOAD IPXRTR ROUTING=NLSP
    SET LOAD BALANCE LOCAL LAN=ON

     
  3. Server herunterfahren und neu starten
     

3.1.30 Bildschirmschoner am Server

DNF99607

Sowohl Netware 3.x als auch 4.x haben einen Bildschirmschoner, der in MONITOR.NLM fest eingebaut ist.

Dieser Screen Saver macht sich in Form einer roten Schlange bemerkbar und wird umso schneller, je mehr der Server belastet ist (siehe Polling Process).

Bei Multiprozessorservern gibt es übrigens pro Prozessor eine andersfarbige Schlange (siehe SMP).

Deaktivieren läßt sich dieser Bildschirmschoner durch das Laden des MONITOR.NLM mit dem Parameter -NS.

Ab NetWare 5.0 ist der Screen Saver in ein eigenständiges Modul ausgelagert.

Verweis Screen Saver bei NetWare 5.x

3.1.31 Volumeaufteilung

DNF99608

Abgesehen von den Problemen bei der Installation von alten Netware for Small Business 4.x Servern erlaubt es jede NetWare Version die physikalischen Festplatten auf ein oder mehrere Volumes zu verteilen. Umgekehrt ist auch das Zusammenfassen von mehreren Festplatten zu einem Volume möglich.

Verweis Spanning

Sie sollten allerdings immer zu dem zwingend vorhandenen Volume SYS: mindestens ein weiteres Volume erstellen.

Je nach Festplattenkapazität sollte dabei etwa 2 bis 4 GB für SYS: (siehe Größenangaben auch im Tipp zu "SYS:") reserviert und der Rest auf ein oder zwei Volumes verteilt werden. Bei großen RAID5 Systemen oder bei Bedarf sind natürlich auch weitere Volumes denkbar. Jede weitere Splittung bewirkt aber eine endgültige Aufteilung des verfügbaren Plattenplatzes. (außer Sie nutzen unter NW 6.x NSS Storage Pools oder ändern die Volumegrößen mit Drittprodukten (z.B. von Portlock Software oder Powerquest))

Ob Sie Programme und User Dateien jeweils auf eigenen Volumes ablegen oder durch geeignete Unterverzeichnisstrukturen und Root Mappings die Trennung erreichen, ist Geschmackssache.

Nicht vergessen sollten Sie allerdings Druckerqueues und Datenbanken, die je nach Installaltion auf dem Volume SYS: liegen und teilweise enorme Größen annehmen können.

Wenn man vorher nicht abschätzen kann, wie sich die Daten später auf den Volumes verteilen, sollte man einfach nicht gleich den ganzen Festplattenplatz verteilen, so daß der Rest später an das Volume angehängt wird, bei dem der Speicherplatz eng wird.

Hinweis Sollten auf beliebigen Volumes Conzept16 Datenbanken liegen, reinstallieren Sie vor Änderungen an den Volumegrößen unbedingt vorher Ihre C16 Lizenz, sonst wird ein Anruf bei Vectorsoft oder Ihrem Softwarepartner notwendig.

3.1.32 DOS Version zum Booten des Servers

DNF99609

Sie sollten sicherheitshalber kein MS DOS größer als Version 6.22 für die DOS Partition eines Netware Servers verwenden.

Beispielsweise werden bei MS DOS 7.0 von Windows 9x Versionen diverse Driver wie IFSHLP.SYS und HIMEM.SYS ungefragt geladen, auch wenn sie nicht in der CONFIG.SYS stehen. Wenn man allerdings in die config.sys als ersten Eintrag dos=noauto schreibt, werden diese beiden Dateien nicht geladen. Damit hat dann auch NetWare keine Probleme mehr solchen "DOS" Partitionen.

Auch Novell DOS 7, das an Caldera verkauft und von denen zuerst in Open DOS umbenannt wurde, danach wieder in DR DOS, funktioniert problemlos.

DR DOS 7.x wird von Novell seit Netware 4.x mit jeder Netware Version mit ausgeliefert (Start über die Lizenzdiskette) und wird bei Netware 5.x sogar über die bootfähige Installations-CD-ROM automatisch gestartet.

Mittlerweile ist DR DOS 7.03 bei DeviceLogics gelandet, die diese DOS-Version für Embedded Systeme weiterentwickeln möchten.
Infos und kostenloser Download bei http://www.drdos.com.

3.1.33 Multi Prozessor Server

DNF99612

Die Netware 3.x und die NW 4.x / 5.x Small Business Versionen unterstützen kein SMP (Symmetric Multi Processing), das heißt mehrere Prozessoren im Rechner.

Das geht nur mit Netware 4.10 (mit spezieller Hardware) und mit NetWare 4.11 und neuer.

Hier ist vor allem eine bessere LAN Performance zu beobachten.
Verweis TID 10052541 (lokal)

Entlastungen sind auch bei speziell für Multiprozessorsysteme programmierten Anwendungen wie Datenbank-Servern oder zukünftigen Webservern möglich.

Erst seit NetWare 6.0 werden zwei Prozessoren sinnvoller genutzt.

Ansonsten ist ein NetWare Server normalerweise gar nicht so belastet, daß ein weiterer Prozessor Engpäße überbrücken könnte.

3.1.34 (E)IDE Geräte im File Server

DNF97614

Aktuelle Mainboards sind schon mit zwei IDE-Ports bestückt bzw. die dazugehörigen Disk-Controller haben zwei IDE-Ports. Damit können maximal vier Geräte angeschlossen werden.

Man sollte aber beachten, EIDE-Platten und IDE-Platten bzw. CDROM-Laufwerke nur dann am gleichen Port zu verwenden, wenn die verwendeten PIO Modes übereinstimmen, da sonst die Geschwindigkeitsvorteile des schnelleren Laufwerkes verloren gehen.

Darüber hinaus sollten die aktuellen HAM Treiber verwendet werden und nur im Notfall IDE.DSK, auf keinen Fall aber ISADISK.DSK.

ISADISK.DSK erfordert die Hilfe durch das BIOS des Rechners, das unter Umständen die Plattenparameter für DOS ummappt und damit Schwierigkeiten unter Netware bereitet.

Hinweis Man muß bei zwei Ports den Treiber natürlich auch zweimal laden!

Verweis "Große EIDE-Platten unter NetWare"

3.1.35 Einbruch in NetWare Server

DNF96615

Novell Netware 3.12 und alle neuere Versionen sind sehr sicher, so lange kein physikalischer Zugriff auf den Server möglich ist. An der Server-Konsole selbst gibt es allerdings einige Tools und Möglichkeiten, sich Vollzugriff auf den Server zu verschaffen. Dies ist auch sehr sinnvoll und keine Sicherheitslücke: Nimmt z.B. ein Admin oder Chef das Supervisor Kennwort mit ins Grab, käme sonst keiner mehr an alle Daten.

Auch auf aktuellen NetWare 5.x und 6.x Servern gibt es NLMs, um sich von der Serverkonsole aus volle Root-Rechte in der NDS zu geben.

Bei der Netware 3.11 ist das Security Patchkit zu empfehlen, da hier ein Programm im Umlauf ist, mit dem man das Supervisorpaßwort von einem beliebigen Rechner im Netz knacken kann.

Ansonsten einige Tips zum Sichern des Netzes aus einer Hack-FAQ:

Verweis Weitere englischsprachige Tipps finden Sie bei Novell unter http://developer.novell.com/research/appnotes/1997/november/06/04.htm

3.1.36 Broadcasts protokollieren?

DNF00139

Es ist nicht vorgesehen, Broadcasts, die per SEND oder anderen Tools bzw. von der Server Konsole gesendet werden, in irgendeiner Weise an einer zentralen Stelle zu protokollieren.

Es ist allerdings denkbar, Versand und Empfang von Nachrichten mit einem Programm wie e/pop von http://www.wiredred.com durchzuführen. Dann ist es möglich, die Nachrichten auf dem Empfänger Rechner zu sichern.

Hierbei sollten allerdings rechtliche Bestimmungen eingehalten und der Betriebsrat informiert werden.

Verweis "Datenschutz"

3.1.37 Resourcen nicht freigegeben

DNF00140

Wenn Sie beim Entladen von NLMs die Meldung

Modul hat xx Resourcen nicht freigegeben bzw. das englische Pendant Module did not release xx resources

erhalten, ist das ein Zeichen, daß ein Programm denjenigen Arbeitsspeicher nicht wieder (komplett) freigegeben hat, den es zuvor reserviert hatte.

Zumindest unter NW 4.x und neuer ist dies aber nicht tragisch, weil hier der Speicher durch eine sog. "Garbage Collection" immer wieder aufgeräumt wird.

Bei NW 3.x klappt dieses Aufräumen nicht perfekt, weswegen man hier den Server immer mal wieder neu starten sollte, wenn diese Meldung öfters auftaucht. Dadurch wird der Arbeitsspeicher wieder neu geordnet.

3.1.38 Netware Debugger

DNF95691

Starten des Debuggers nach einem Abend:

Nach dem Absturz zuerst die Fehlermeldung des Abends notieren und dann <CTRL>+<ALT>+<RSHIFT>+<LSHIFT>+<ESC> gleichzeitig drücken.

Danach sollten Sie im Debugger von Netware sein. Wenn nicht, gibt es auch die Möglichkeit, blind 386debug einzugeben. Ohne ein abschließendes RETURN gelangen Sie automatisch nach dem g auch in den Debugger.

Sollte auch das nicht funktionieren, dann ist der Server komplett abgestürzt. Hier hilft nur noch ein physikalisches Ausschalten.

Ansonsten:

? <ENTER>
.a <ENTER>

Wenn alles gut geht, erhalten Sie das NLM genannt, das beim Crash aktiv war. Mit .h und h erhalten Sie Hilfe zu den möglichen Befehlen.

Verweis TID 2920074 (lokal)

3.1.39 Performancetuning

DNF00169

TopTen

Set Dirty Disk Cache Delay Time auf 0,1 Sekunden setzen. Besonders der Zugriff auf komprimierte Dateien wird damit deutlich beschleunigt. (Default ist je nach NetWare Version 3,3 bzw. 0,5 Sekunden).

Set Maximum Concurrent Disk Cache Writes erheblich höher setzen (Default 50) bringt vor allem beim Schreiben großer Datenmengen einiges. Durch die Installation der aktuellen Service Packs für NW 4.x und 5.x wird dieser Wert auf 500 gesetzt.
Auch ein Remirror von Softraids auf TFS ist bei größeren Werten erheblich schneller fertig.

Set Minimum Packet Receive Buffers sollte man auf den (aufgerundeten) Wert einstellen, der sich (laut Monitor) nach einer Laufzeit von mehreren Tagen/Wochen von selbst eingependelt hat.

Set Maximum Packet Receive Buffers sollte man dann natürlich auch anpassen und etwa 200-300 höher als die Minimum Buffers einstellen.

Im Zusammenspiel mit einem Adaptec Controller (siehe dort) unter NetWare 3.x erreichen Sie durch das Ausschalten des Kontrolllesens einen sehr großen Performanceschub.

Außerdem gibt es bei Novell eine TID bzgl. Performanceproblemen mit IPX und IP, in der dann auf weitere TIDs verwiesen wird: TID 10051665 (lokal)

Verweis TID 10012765 (lokal)

3.1.40 SERVER.EXE switches

DNF94686

Mit folgenden Parametern für die SERVER.EXE kann man die Abarbeitung der Startdateien unterdrücken:

-NS übergeht nur die Startup.ncf. Wenn es allerdings auf C: keine AUTOEXEC.NCF gibt, wird die Standarddatei auf SYS:SYSTEM auch nicht ausgeführt.
 
-S [pfad][datei] übergeht die Startup.ncf und verwendet die in [Datei] angegebene Startdatei.
 
-NA übergeht nur die Autoexec.ncf
 
-A [pfad][datei] übergeht die autoexec.ncf.ncf und verwendet die in [Datei] angegebene Startdatei.
 
-NDB öffnet bei Servern ab NetWare 4.0 beim Start die NDS nicht. Dadurch kann die NDS bei Fehlern mit DSREPAIR eher repariert werden.
 
-C Cache-Puffer (kann 4, 8 oder 16 KB sein) Wenn der Server mit 2KB Blocks läuft, kann man keine 4 KB Cacheblöcke angeben, da das Device dann nicht gemounted wird.
 

3.1.41 Datenbanksystem

DNF94589

Bei richtigen Datenbanksystemen (im Vergleich zu Access und anderen lokalen Datenbanken) schicken die Clients (via SQL oder andere Abfragesprachen) Anfragen an die Datenbank, die dann (in einem Servertask) die Datenanfrage analysiert und nur die entsprechenden Daten zurückschickt.

Access zieht sich eine Menge Daten übers Netz auf den Client, um die Anfrage bearbeiten zu können.

Für NetWare gibt es hier als Datenbanksysteme Btrieve bzw. Pervasive.SQL von http://www.pervasive.com, wobei ersteres in einer älteren Version bei jeder NetWare Version enthalten ist, dann Oracle von http://www.oracle.com, das früher bei NetWare Versionen als 5 Benutzer Version dabei war. Seit Januar 2001 hat Oracle diese Kooperation aufgekündigt, Support gibt es paraktisch nicht mehr.
Zu erwähnen wäre auch SQLAnywhere von http://www.sybase.com und der Advantage Database Server (ADS) von http://www.extendedsystems.de.

Sehr interessant ist auch MySQL von http://www.mysql.com als NetWare Portierung mit einer kommerziellen Lizenz und PostgreSQL von http://www.postgresql.org, das für NetWare von Ulrich Neumann portiert wurde und bei den Netware-Server.de unter Tools im Bereich Datenbanken zu finden ist.

3.1.42 alte Patches

DNF06673

Novell hat auf seinen FTP-Servern immer nur die aktuelles Version seiner Patches. Nachdem aber diverse neue Patches teilweise gröbere Fehler aufweisen als alte oder mit anderen Programmen nicht zusammenarbeiten, müssen Sie unter Umständen auch auf ältere Patches zurückgreifen können.

Alte Novell Patches gibt es auf folgenden Servern im Internet:

Patches für End-Of-Life Versionen wie NW 3.x, 4.x oder auch NW 5.0, die Sie bei Novell nicht mehr finden, gibt es weiterhin auf meiner Service DVD für NetWare.

3.1.43 RAM Bedarf des Servers berechnen

DNF94589

Sie sollten unbedingt die absoluten Minimalwerte der NetWare Versionen beachten. Diese liegen bei der NW 3.1x bei 4 MB RAM, bei der NW 4.1x bei 8 MB, bei NetWare 5.0 bei 32 MB und bei Netware 5.1 bei 64 MB. Bei NetWare 6.0 sind es bereits 256 MB als Minimalwert.

Vernünftiges Arbeiten ist damit aber kaum möglich, verwenden Sie als Grundlage mindestens jeweils das Doppelte dieser Werte.

Alle weiteren Formeln, die Ihnen den RAM Bedarf des Netware Servers berechnen sollen, laufen bei den heutigen Speichergrößen und unterschiedlichen Anforderungen an den Server meist ins Leere. Auch die Cache Statistiken im MONITOR.NLM geben keinen richtigen Anhaltspunkt bzgl. der Speicherauslastung und NSS Cache Statistiken werden hier gar nicht berücksichtigt.

Die einzige wirklich zuverlässige Grösse ist für NetWare 4.x und 5.x die LRU Sitting Time, die Sie im MONITOR.NLM beobachten sollten, während der Server normal belastet ist. Die LRU (Least recently Used) Sitting Time zeigt die Zeitspanne an, in der die ältesten Cache Blocks im RAM des Servers gehalten werden.

Minimal sollte die nicht unter 15 Minuten fallen, alles über einer Stunde ist prima, und alles ab 2 Stunden bringt keinen Performancegewinn mehr, außer vielleicht in Extremsituationen.

Dies gilt allerdings nur, wenn Sie keine NSS Volumes einsetzen. Bei NetWare 6.x, wo NSS Volumes Standard sind, hat die LRU Sitting Time keine Bedeutung mehr.

Verweis TID 10012765 (lokal): sehr gute Performancetipps mit ausführlicher Erklärung der LRU Sitting Time, außerdem TID 2912136 (lokal)

3.1.44 Support Call bei Novell öffnen

DNF00229

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Probleme mit NetWare Produkten zu lösen.

Bei den Calls werden die Kosten mittels Kreditkarte abgerechnet. Sie erhalten allerdings Ihr Geld wieder zurück, wenn es sich nachweislich um ein Problem bzw. Bug von Novell handelt und Sie auf dessen Rückzahlung drängen.

3.1.45 Zeitsynchronisierung per Internet

DNF94589

Für Netware 3.x und 4.x bietet sich ein RDATE Client an, mit dessen Hilfe sich der Netware Server von einem Unix Server die Uhrzeit holt, der den TIME Daemon (rdated) anbietet. Einen Freeware RDATE Client von der Fa. Murkworks gibt es bei Netware-Server.de unter Tools. Zu beachten ist allerdings, dass RDATE die Zeit "hart" setzt, d.h. nicht wie NTP oder der SET Befehl Server Time Adjustment. RDate Server im Internet sind z.B. 128.138.140.44, 171.64.7.77, 171.64.7.99 oder 171.64.7.55. Manche NTP Server fungieren gleichzeitig auch als RDATE Server.

Alternativ können Sie aber einen SNTP Client verwenden, den es als Shareware von http://www.neatech.ch/sntpclnt/ gibt und für NetWare 4.x auch zu empfehlen ist.

Ein Netware 5.x oder 6.x Server dagegen kann mit einem aktuellen TIMESYNC.NLM ohne weitere Fremdprogramme als NTP Client fungieren, indem Sie im MONITOR.NLM bei Server Parameters -> Time "Configured Sources" auf ON und "TIMESYNC Hardware Clock" auf OFF stellen und als "Time Sources" einen offiziellen NTP Server wie "192.53.103.104:123;" (ntp2.ptb.de) angeben. Die Portangabe :123 ist wichtig, damit TIMESYNC weiß, dass es sich nicht um einen anderen Netware Server handelt, sondern, dass die Abfrage per NTP erfolgt. Sie sollten unbedingt auch die IP Adresse angeben, weil die DNS-Namensauflösung nicht immer funktioniert. Weiterhin sollten Sie diesen Server auf "Reference" stellen.

Verweis Weitere Timeserver im Internet finden Sie bei http://www.eecis.udel.edu/~mills/ntp/clock2a.html oder Sie verwenden einen zufälligen Zeitserver mit http://pool.ntp.org.

Grundlage ist eine funktionierende TCP/IP-Verbindung zum Internet und Sie sollten natürlich beachten, dass bei jedem Poll eine Internetverbindung geöffnet wird. Erhöhen Sie deshalb den "Timesync Polling Interval", damit nicht alle 10 Minuten (Standardeinstellung: 600 Sekunden) eine Verbindung aufgebaut wird.

Geben Sie anschliessend an der Konsole SET TIMESYNC RESTART FLAG=ON ein, damit Timesync neu gestartet wird und die Änderungen übernimmt. Mit SET TIMESYNC DEBUG=7 können Sie den Erfolg Ihrer Umstellungen in einem zusätzlichen Debug-Fenster überprüfen, mit dem Parameter "0" wird das Fenster wieder geschlossen.

Verweis TID 10060982 (lokal), TID 10054144 (lokal) und in den Novell AppNotes bei http://developer.novell.com/research/appnotes/1999/july/03/index.htm

Weitere Netware 4.x oder 5.x Server holen sich diese Zeit automatisch per TIMESYNC vom obigen Server, wenn sie als Secondary konfiguriert sind, Netware 3.x Server verwenden dazu das SYNC.NLM von Wolfgang Schreiber, eine Freeware, die es wiederum bei Netware-Server.de unter Tools als SYNC103.ZIP gibt.

3.1.46 PCMCIA Netzwerkkarten im Server

DNF00229

Die meisten PCMCIA (PC-Card) Netzwerkkarten enthalten keine .LAN Treiber für einen Serverbetrieb unter NetWare. Es gibt einige Intel und Xircom Karten, die NetWare Treiber haben, aber auch dort müssen Sie die Karte vor dem Start der NetWare mit DOS-Programmen aktivieren und dann meist auch manuell die richtige IRQ/Port-Kombination herausfinden.

Wenn Sie unbedingt einen Netware Server auf einem Notebook einrichten möchten (was für Präsentationszwecke sicherlich interessant ist), achten Sie darauf, dass der Notebook eine eingebaute LAN-Schnittstelle besitzt. Diese bauen meistens auf einem (Intel) Standardchipsatz auf, für den auch NetWare-Treiber existieren.

3.1.47 Serverstart debuggen

DNF06664

Ein manueller Serverstart unter Netware 3.x und eingeschränkt auch noch bei NW 4.x war recht einfach: Server mit SERVER -NS -NA starten und alle Module aus der STARTUP.NCF und/oder AUTOEXEC.NCF manuell laden und prüfen, wann bzw. ob es knallt.

Bei der NetWare 5.x und 6.x ist der Serverstart etwas komplizierter geworden. Zwischen STARTUP.NCF und AUTOEXEC.NCF werden in den sogenannten Loadstages weitere Module zusammen geladen, die für das Mounten der Volumes, die Kryptografie oder die NDS zuständig sind.

Gestartet wird der Server hier mit

SERVER -NS -NA -NL <Enter>

Die Parameter -NS und -NA unterbinden den Start der STARTUP.NCF und AUTOEXEC.NCF.
Der Parameter -NL beim Ausführen der SERVER.EXE verhindert ab Netware 5.0 die Anzeige des Logobildschirms, der normalerweise alle Systemmeldungen verdeckt. Diese Einstellung bleibt zukünftig auch ohne Angabe dieses Parameters erhalten, bis Sie den Server einmalig mit dem Parameter -SL laden.

Dieser SERVER Befehl lädt mit den angegebenen Parametern nur die sogenannte "Kernel stage 0", die weder Servername, Plattentreiber oder Zeitzone kennt. Wenn Sie bereits hier Fehler erhalten, kopieren Sie die SERVER.EXE vom letzten Service Pack (oder von der Installations-CD, wenn noch kein Service Pack installiert wurde) in das Verzeichnis C:\NWSERVER.

Wenn Sie einen Fehler bereits bei den Plattentreibern in der STARTUP.NCF vermuten, laden Sie die einzelnen Zeilen manuell, ansonsten geben Sie STARTUP ein. Danach sollten alle Plattentreiber fehlerlos geladen sein, jedoch ohne dass bereits Volumes gemountet werden.
Falls es hier Probleme gibt, versuchen Sie, neuere Treiberversionen einzusetzen oder falls der Fehler nach einem Service Pack Update auftritt, gerade die ältere Version wieder zu verwenden. Diese sind auf der DOS Partition im Verzeichnis C:\NWSERVER\BACKSPx zu finden.

Mit dem Befehl LOADSTAGE 1 wird die erste Loadstage ausgeführt. Nach Beendigung sollte das Volume SYS: gemountet sein. Prüfen Sie dies mit dem Befehl VOLUMES. Falls es hier Probleme gibt, verwenden Sie VREPAIR.

LOADSTAGE 2 lädt die NICI (d.h. die Module, die für die Kryptografie verantwortlich sind). Die NDS 8 erfordert zwingend eine korrekt installierte Krypto-Umgebung, sonst kann diese nicht gestartet werden.

LOADSTAGE 3 initialisiert nun die NICI. Wenn Sie hier Fehler erhalten, ist die NICI korrupt und muß neu installiert werden. Die genaue Vorgehensweise finden Sie in der Troubleshooting Anleitung von Massimo Rosen. (siehe Links am Ende des Tipps)

LOADSTAGE 4 startet die NDS.

Sobald sich eine Loadstage als Verursacher von Problemen oder Abstürzen herausstellt, sollten Sie nicht weitermachen, sondern zuerst diesen Fehler beheben. Sie können anhand der Aufgabe der Loadstage und der ausgegebenen Fehlermeldung oft auf die Ursache schließen bzw. durch manuelles Laden der einzelnen Module einer Loadstage den genauen Verursacher genau feststellen. Die einzelnen Module jeder einzelnen Loadstage zeigt der Befehl LIST STAGE an. Sollten Sie ein NLM aus der Liste nicht als Datei auf Ihrem Server finden, ist es wahrscheinlich direkt in die SERVER.EXE eingebunden und kann trotzdem aufgerufen werden.

Nun können Sie die einzelnen Befehle aus der AUTOEXEC.NCF vornehmen und prüfen. Im Zweifelsfall deaktivieren Sie alle unwichtigen Programme (mit einem #) und laden diese nachträglich von Hand.

Anschließend sollten Sie noch die LOADSTAGE 5 starten, die nach neuer Hardware sucht, NLSINIT startet und selten Probleme bereitet.

Verweis

Eine sehr ausführliche Abhandlung bzgl. Troubleshooting von Serverstartproblemen vom Novell Sysop Massimo Rosen finden Sie - leider nur auf englisch - unter http://support.novell.com/techcenter/articles/anz20010401.html

Weitere TIDs:

3.1.48 NetWare und Open Source

DNF01313

Unter http://developer.novell.com/ndk/opensource.htm finden Sie einige Open Source Projekte, die erfolgreich auf NetWare portiert wurden. Verfügbar sind Apache, Perl, MySQL , PHP, Tomcat, PostgreSQL, OpenSSH, RSync und Java Tools.

Alle diese Tools finden Sie auch in der NetWare 6.5.

Außerdem finden Sie unter Novell Forge viele kleinere Open-Source-Projekte: http://forge.novell.com. Die Unix Tools und Portierungen von Ulrich Neumann finden sich nun auch bei Novell Forge.

Viele weitere Freeware, Open Source und auch Shareware Tools finden Sie natürlich auch bei Netware-Server.de unter Tools.

3.1.49 IPX oder IP

DNF06674

IPX scheint in vielen Köpfen tot zu sein, mehr Traffic im Netzwerk zu erzeugen und auch veraltet zu sein.

IPX ist neuer, viel moderner und generell das viel bessere Protokoll.

Ein sauber konfiguriertes IPX Netz produziert im Normalfall weniger Broadcasts als ein IP Netz mit der gleichen Funktionalität, wie z.B. automatische Addressvergabe, komplette Namensauflösung usw. Davon abgesehen, dass die wenigen Broadcasts von IPX, sogar wenn schlecht konfiguriert, ausser in Netzen mit zigtausend Knoten niemals wirklich ein Problem waren.

Auch die Traffic"belastung" durch IPX ist im Vergleich mit einem PureIP Netz mit DHCP, SLP, DNS und weiteren Diensten weitaus geringer.

Das heißt es spricht rein gar nichts dagegen, auch in Zeiten von NetWare 6.x weiterhin Netze mit pure IPX zu fahren oder zusätzlich IP zu installieren, wo es gebraucht wird.

3.1.50 SLP einrichten

DNF05615

Die korrekte SLP Konfiguration hängt hauptsächlich von der Größe des Netzwerks ab:

Wenn sich alle Server und Clients in einem IP Subnet befinden, ist relativ wenig Konfiguration erfoderlich, da in diesem Fall die SLP Multicasts zum Zuge kommen.
Gibt es mehrere Subnets und/oder WAN Verbindungen, kommen SLP Directory Agents (SLPDAs) ins Spiel, da Multicasts normalerweise nicht geroutet werden.
In diesem Fall ist es wichtig, dass mindestens ein SLPDA konfiguriert und geladen worden ist, die sys:etc\slp.cfg auf den Servern richtig konfiguriert ist und den Clients die Adresse mindestens eines SLPDA?s bekannt ist (entweder über DHCP oder statisch in den Client Eigenschaften - Service Standort).
Außerdem muss mindestens eine SLP Scope existieren (unscoped oder named, bei SLP2 (NW65) zwingend named).

Weitere Infos in der Knowledgebase, z.B. TID 10062474 (lokal)

3.1.51 Products.dat

DNF01313

Mir ist es bei Supportanfragen oder Serverchecks vor Ort schon des öfteren aufgefallen, dass manchen NetWare Servern bestimmte Einträge in den Produktoptionen fehlten, obwohl die Produkte installiert waren. In einem konkreten Fall gab es das Problem, dass ich kein aktuelles Support Pack mehr installieren konnte, weil NICI 1.57 fehlte, (NICI 1.0 war korrekt eingetragen), diese neue NICI Version aber nicht installiert werden konnte, weil der Eintrag für ein bestimmtes älteres Support Pack fehlte, das aber nachweislich installiert war.

Die Products Database (PRODUCTS.DAT) beinhaltet die installierten Produkte des NetWare Servers. Es handelt sich um eine kleine Btrieve Datenbank, die in SYS:SYSTEM zu finden ist.

Support Packs prüfen die Einträge und aktualisieren nur diejenigen Produkte, die darin stehen. Aus diesem Grund ist es manchmal notwendig, fehlende Einträge vor einem Update manuell einzutragen oder fehlerhafte Einträge zu löschen. Eine Möglichkeit für den Neueintrag ist eine Dummy.IPS Datei mit etwa folgendem Inhalt:

ProductRecord <CodeWord>, 0, "<Major Version>.<Minor Version>.<Patch Version>
ProductRecord <CodeWord>, 1, "Product Description"

als Beispiel:

ProductRecord BSB, 0, "01.01.2006"
ProductRecord BSB, 1, "Server supported by stefan@braunstein.de"

Diese Datei wird in ein leeres Serververzeichnis kopiert und über NWCONFIG -> "Install a product not listed" einfach mit der Angabe dieses Verzeichnisses "installiert". Dabei wird nur der gewünschte Eintrag generiert.

Löschen kann man Einträge mit UINSTALL.NLM <CodeWord> bzw. UNINSTALL.NLM, zum Beispiel, wenn ein Beta-Patch oder obigesn Beispiel über die Produktoptionen eingespielt wurde.

Starten Sie an der Konsole: Uinstall [-c] <Programmname>, wobei <Programmname> exakt dem linken Tabelleneintrag der Produktoptionen entsprechen muss. Falls der Name Groß- und Kleinbuchstaben enthält, benutzen Sie bei aktuellen UINSTALL Versionen den Parameter -c. Löschen Sie aber niemals aus Lust und Laune unbekannte Einträge, weil sich dadurch (siehe oben) zum Teil massive Konsequenzen bei nachfolgenden Updates ergeben können.

Verweis TID 10060763 (lokal), TID 10058039 (lokal).

Alternativ funktioniert die Verwaltung dieser Einträge mit neueren NetWare Servern auch mit PRODSYNC, das in der TID 10069964 (lokal) beschrieben wird. Der einfachste Aufruf erfolgt mit LOAD PRODSYNC MENU.

Man kann die PRODUCTS.DAT auch in eine lesbare TEXT Datei exportieren:

LOAD BUTIL -SAVE SYS:SYSTEM\PRODUCTS.DAT SYS:SYSTEM\PRODUCTS.TXT

Das Result hat jedoch zumindest bei einem Test hier nicht gestimmt.

3.1.52 VMware

DNF07694

Mit der Software VMware ist es möglich, neuere NetWare Versionen in einer virtuellen Maschine zu betreiben. Nähere Informationen dazu unter http://www.vmware.com/support/reference/common/guest_novell.html. Sogar eine NetWare 3.12 kann inoffiziell unter VMware betrieben werden. Anleitung unter http://www.vmts.net/article/installnovell.htm.

Als Festplattentreiber verwenden Sie LSIMPTNW.HAM, als Netzwerkkartentreiber PCNTNW.LAN.

Wenn die Rechnerauslastung des Hosts zu hoch ist, kann man mit den VMware Tools, die über die VM -> Install VMware Tool installiert werden, etwas Last vom Hostrechner wegnehmen. Prüfen Sie mit "vmwtool idle", ob die NetWare tatsächlich Zeitscheiben abgibt. Evtl. starten Sie zusätzlich nw5-idle.nlm für NetWare Versionen ab 5.0 manuell.

Verweis http://www.vmware.com/support/gsx25/doc/tools_install_netware_gsx.html


Copyright © Stefan Braunstein
Letzte Aktualisierung am 1. Oktober 2008

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