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3.16 Backup


3.16.1 Vorwort

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Alle NetWare Versionen verfügen über das recht einfache Datensicherungsprogramm SBACKUP. Während es bei NW 3.x fast unbrauchbar war, ist es seit NW 4.x einigermassen zu benutzen. Sie sollten sich allerdings trotzdem ein professionelles Sicherungsprogramm zulegen, mit dessen Hilfe Sie auch einzelne Dateien komfortabel zurücksichern können. Das folgende Kapitel gibt Ihnen auch hier Hilfestellungen bei kleineren und größeren Problemen.

Links

3.16.2 ARCserve Database

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Die Database von ARCserve (auch in älteren Versionen) kann je nach Bereinigungsintervall sehr groß werden. Wer ARCserve auf SYS: installiert hat und dort zuwenig Platz frei hat, kann beim Rebuild heftige Probleme bekommen, wenn SYS: voll ist.

Man benötigt für ein Rebuild mind. den Platz der größten Datenbankdatei plus 10%. Alternativ kann man natürlich ARCserve gleich auf einem anderen Volume installieren, auf dem noch genug Platz ist. Außerdem ist auf anderen Volumes eine volle Platte nicht so tragisch wie bei SYS:.

Bei Problemen und Fehlermeldungen mit der ARCserve Datenbank wie Integritätsfehler beim Zugriff auf SYS:ARCSERVE\DATABASE\ASOBJECT.DB [2] kann man versuchen, diese zu löschen und neu zu erstellen.

Nach dem Stoppen von ARCserve muß dazu das Verzeichnis SYS:ARCSERVE\DATABASE gelöscht werden (eventuell nach dem Sichern der Dateien in ein anderes Verzeichnis)

Um eine neue leere Datenbank zu erhalten, kopiert man anschließend alle Dateien aus SYS:ARCSERVE\EMPTYDB (leere Datenbank) wieder in SYS:ARCSERVE\DATABASE.

Dadurch sind zwar alle Einträge der vorherigen Sicherungen verloren, aber die lassen sich im Notfall mit BAND EINFÜGEN ja wieder erzeugen (das dauert allerdings einige Zeit). Diese Informationen werden aber nur bei einem selektiven Rücksichern benötigt.

Danach ist wieder eine neue, saubere Datenbank vorhanden, die ab der nächsten Sicherung wieder gefüllt wird.

3.16.3 Backup Geräte und Medien

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Von den in PCs benutzten Sicherungsgeräten wie Streamer, Floppy, Wechselplatte oder MO-Laufwerk ist in Servern eigentlich nur der Streamer wirklich praktikabel. Sinnvoll ist dabei nur ein Gerät, das über eine genormte Schnittstelle wie SCSI verfügt. Behelfslösungen, die mit der parallelen Schnittstelle oder dem Floppycontroller arbeiten, sind für den professionellen Einsatz kaum zu gebrauchen.

Tandberg-QIC-Streamer:

Beim Quarter Inch Cartridge System werden die Daten in x parallelen Spuren auf das Band geschrieben, meist 40 oder 80. QIC-Streamer sind schon recht lange verbreitet und daher ausgereift.

Tandberg SLR24: 12 GB native, 24 GB komprimiert
Tandberg SLR60: 30 GB native, 60 GB komprimiert
Tandberg SLR100: 50 GB native, 100 GB komprimiert

Das dürfte selbst für die größeren Bedürfnisse reichen, wobei auch Wechsler verfügbar sind. Und das alles bei bekannter Robustheit und Wartungsfreiheit der Geräte. Ausfallquote lt. Hersteller kleiner als 0,7%. Nur die Bänder sind etwa um den Faktor 3 teurer als bei DAT, dafür aber mindestens um den gleichen Faktor langlebiger.

DAT:

Digital Audio Tapes (DAT) kommen ursprünglich aus der Unterhaltungsindustrie. Durch die Schrägspuraufzeichnung werden die Daten sehr kompakt auf das Band geschrieben, was leider auch die Anfälligkeit für Aussetzer erhöht. Auch die Tatsache, daß der schnell rotierende Schreib- Lesekopf das Band berührt, trägt nicht zur Ausfallsicherheit bei. Man sollte besonders bei DAT die vorgeschriebenen Reinigungsintervalle beachten, manche Laufwerke zeigen diese per LED selbständig an. Auch der Einfädelmechanismus, der das Band zum Schreib-Lese-Kopf führt, ist recht anfällig gegen Defekte.
Die Kapazitäten liegen je nach Verfahren (DDS-1, DDS-2, DDS-3, DDS-4) zwischen 1 GB und 20 GB unkomprimiert, durch Autoloader ist es möglich, mehrere Bänder nacheinander oder wahlfrei zu beschreiben.

DLT:

Digital Linear Tapes (DLT) ähneln DATs, allerdings schreiben sie nicht im Schrägspurverfahren, sondern linear auf das Band. Auch berührt hier der Kopf nicht das Band, was die mechanische Belastung von Gerät und Band verringert. Sie haben sehr hohe Kapazitäten (10-40 GB unkomprimiert), sichern auch sehr schnell, sind dafür aber relativ teuer.

Exabyte Mammoth:

Dieses Verfahren entspricht einem 8 mm DAT Laufwerk und speichert (mit Mammoth 2) bis zu 60 GB unkomprimiert.

AIT:

Streamer und Kassetten sind immer noch teurer als DLT und auch nicht weit verbreitet, aber günstiges DM/MB Verhältnis (ähnlich DAT), wobei AIT2-Bänder angeblich schwer zu bekommen sind. Ein Chip auf der Cartridge merkt sich den Bandstand, was deutlich reduzierte Suchzeiten bewirkt.

Kapazität: 25GB unkomprimiert bei AIT, 50 GB bei AIT2

Travan:

im Serverbereich nicht zu empfehlen: zu langsam, nicht robust genug, außerdem treten zum Teil Kompatibilitätsprobleme zwischen neueren und älteren Geräten auf.

3.16.4 Backup/Kopieren von Printqueues

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Queues sind nichts anderes als Verzeichnisse auf dem Server. Bei NW 3.x und 4.x liegen sie in SYS:SYSTEM/<queue-id>.QDR, bei neueren Versionen (falls kein NDPS benutzt wird) auf einem beliebigem Volume in /QUEUES/<queue-id>.QDR. Sobald eine Queue mit einem PServer verbunden wird und Jobs abgelegt werden, aber wirklich erst dann, werden in diesem Verzeichnis zwei versteckte Dateien (Q_xxxx.SRV und Q_xxxx.SYS) erstellt, die vom Fileserver bzw. PServer dauernd offen gehalten werden.

Beim Backup oder manuellen Kopieren können diese Dateien dadurch nicht gesichert werden.

Unter Netware 3.x gibt es die Möglichkeit, den PServer zu entladen, dann das Volume SYS: zu dismounten und gleich wieder neu zu mounten. Eine andere (allerdings etwas unpraktikablere) Methode ist das Runter- und Neuhochfahren des ganzen Servers, ohne den PServer mitzuladen. Ein einfaches Herunterfahren des PServers (mit UNLOAD PSERVER) reicht dagegen nicht, um die beiden Dateien schließen und damit kopieren zu können.

Außerdem haben Print Server nach einem Restore oft keine Rechte mehr auf das eigene Konfigurationsverzeichnis unter SYS:SYSTEM. Dort stehen die eingerichteten Drucker und die Verknüpfungen mit den jeweiligen Queues. Diese Rechte können mit GRANTP.ZIP (von ftp://ftp.wiso.uni-dortmund.de/novell/ wieder erzeugt werden.

Ein manuelles Löschen und Neuanlegen der Queues und das Verbinden mit den entsprechenden Druckern ist da manchmal schneller, wenn sich die Anzahl in Grenzen hält.

3.16.5 Backup eines Servers

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Da bei jedem File Server irgendwann mal Hardwareprobleme entstehen könne, sollte man sich frühzeitig um eine einfache und sichere Datensicherung kümmern.

Dazu sollten alle Tips aus dem Backup Bereich der FAQ gelesen und beherzigt werden. Man muß besonders beachten, daß viele einfache Backupprogramme weder die Bindery, noch die Trustees und andere Attribute mitsichern.

Auch die geringe Geschwindigkeit und damit die Dauer des Backups bei der Datensicherung über das Netzwerk ist bei einem Backup von einem Client oder Remote Server aus vor allem bei großen Serverfestplatten zu beachten.

Das Wichtigste jedoch ist die testweise Rücksicherung der scheinbar korrekt gesicherten Daten! Dies sollte man mit unterschiedlichen Szenarien durchspielen:

Rücksicherung von

Erst danach bekommt man ein Gefühl, was bei unterschiedlichen Datenausfällen in welcher Reihenfolge zu tun ist, wie lange bestimmte Ausfälle dauern und wer diese Datensicherung überhaupt durchführen kann (Rechte und Kenntnisse).

Warnung Natürlich muß man sich hüten, zwischenzeitlich geänderten Daten auf dem Originalserver zu überschreiben oder wegen Fehler bei der Backupsoftware oder bei der Bedienung derselben aktuelle Daten zu löschen.

3.16.6 Restore eines Servers

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Wenn der Notfall eingetreten ist, sollte man die Rücksicherung mit dieser Hardware und Software vorher geübt haben, damit in dieser Phase, die eh von genervten Anwendern und dem Chef im Rücken nicht gerade eine ruhige Hand erlaubt, nichts schiefgeht.

Einige Anhaltspunkte, die der Administrator beachten sollte:

3.16.7 ARCserve 6.1 und NW 4 SPs

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Offiziell ist ARCserve 6.1 unter NetWare 4.x nur für IWSP3 und Libup D zertifiziert. Es läuft aber auch problemlos mit IWSP4, wenn dort Libup D nachträglich über die Libup E von IWSP4 installiert wird, weil die Libup E zu Loader Abends führt.

Bei Benutzung des IWSP5B wird das ARCserve Service Pack2 und zusätzlich RAAW6146*.ZIP (je nach Sprache) benötigt.

Bei Benutzung der Changer Option mit dem IWSP5b werden zusätzlich die Patches RAAW613?.ZIP und RAAW6143.ZIP benötigt.

Desweiteren muß ein Downgrade der TSA Module durchgeführt werden, indem man Novell Patch smsup6.exe einspielt. Hierbei ist bei 4.11 Servern zu beachten, nicht das DSbacker.nlm und die entsprechene Message Datei aufzuspielen.

IWSP6(a) ist nicht zertifiziert. Seit IWSP6 hat die Netware 4.11 eine modifizierte NDS, welche Novell 5 kompatibel ist. Mit dieser NDS kann AS 6.1 laut Aussage von CA nicht umgehen. Einige Benutzer melden jedoch, daß eine Sicherung auch in dieser Kombination funktioniert, andere haben dagegen massive Probleme.

3.16.8 Arcserve 6.1 sichert nicht alles

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Es wurde von verschiedenen Leuten festgestellt, daß mit ARCserve 6.1 nicht alle Verzeichnisse und Dateien rückgesichert werden können, auch wenn bei der Sicherung offensichtlich keine Fehler aufgetreten sind.

Teilweise funktionierte wieder alles sauber, nachdem der Sicherungsjob gelöscht und neu erstellt wurde.

Anscheinend merkt sich ARCserve je nach Markierung der gewünschten Volumes, Verzeichnisse und Dateien die Verzeichnisse und Files, die es zum Zeitpunkt der Joberstellung gibt. Dies wird aber nicht aktualisiert, wenn jetzt in zu sichernden Directories neue Unterdirectories dazukommen.

Wenn man ganze Volumes zum Sichern markiert, ist die Gefahr zumindest geringer, daß zukünftig Verzeichnisse fehlen.

Eine andere Erklärung:

Wenn Arcserve sichert, wird nur eine Protokolldatei in einem der Arcserve Verzeichnisse mit den Sessiondetails erstellt. Diese wird von Btrieve erst nach Sessionende in die Datenbank einsortiert, und das nicht mit allzu berauschender Geschwindigkeit. (zu sehen im Btrieve Monitor, LOAD BTRMON)

Effekt: erst ca. drei Stunden nach Beendigung der Session sind alle Dateien bzw. Verzeichnisse im Arcserve Manager für ein Restore sichtbar, vorher eben nur die Teile, die bis zu dem Zeitpunkt schon von Btrieve einsortiert sind.

Inzwischen gibt es von Cheyenne folgenden Tip:

In der asconfig.ini den Eintrag UseMergeDaemaon auf yes setzen und Arcserve neu starten. Ansonsten kann Arcserve anscheinend keine neuen Datensätze in die Datenbank aufnehmen, wenn noch andere Prozesse laufen.

In den Cheyenne Technews steht es scheinbar genau umgekehrt drin:

Fullsms=yes
useMergeDaemon=no  (yes=default)
useSPX=yes   (no=default)

3.16.9 NetWare Backup Lösungen

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Novell Backup

Der NWTAPE.CDM Treiber, der ab NetWare 5.0 dabei ist, unterstützt sowohl SCSI als auch IDE Bandlaufwerke mit der Backupsoftware, die bei NW 5 enthalten ist. Backupprogramme wie ARCserve oder BackupExec arbeiten mit dem ASPI Interface zusammen. Dieses kollidiert mit dem NWTAPE.CDM, das vom HAM Treiber automatisch geladen wird.

Sie sollten NWTAPE.CDM in SYS:SYSTEM bzw. auf dem lokalen Serverlaufwerk umbenennen oder löschen, wenn Sie eine BAckuplösung verwenden, die auf dem ASPI Interface aufsetzt.

ARCserve

ARCserve 9 für NetWare und neuer bieten Unterstützung für NW 5.x und 6.x inkl. NSS an.

ARCserve-Versionen 6.x unterstützen NetWare 5.0 und neuer nicht. siehe TID 2943388 (lokal)

BackupExec

Aktuelle BackupExec Versionen unterstützen die NetWare 5.x und 6.x inkl. der NSS-Volumes. Das Programm wurde von Veritas an Symantec verkauft.

Von beiden Herstellern gibt es Trialversionen.

3.16.10 ARCSERVE 6.1 und U2W-SCSI Controller

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ARCserve konnte lange Zeit nicht mit *.HAM Treibern zusammen benutzt werden, obwohl CA schon im März 1998 (in den E-News 98.5) behauptete, daß es keine Probleme gäbe.

Aber erst die aktuellen HAM Versionen und hier vor allem das NWASPI.CDM scheinen mit ARCserve 6.1 (inkl. aller aktuellen Patches) und z.B. dem AHA2940.HAM Treiber problemlos zu funktionieren.

Die neuen HAM Treiber sind wohl auch etwas schneller als die alten DSK- Versionen.

Wer dagegen einen DDS-4 Streamer zusammen mit ARCserve 6.1 einsetzen will, wird Pech haben. CA unterstützt diesen Typ erst ab ARCserveIT 6.6.

3.16.11 ArcServeIT + NW5

DNF98807

ARCserveIT 6.6 weigert sich unter NW 5 unter Umständen, lange Dateinamen von Remote Servern zu sichern und meldet "SMS not loaded....",

AS6.6 bzw. NW5 legen im selben Container wie das Serverobject eine Gruppe SMDR_Group an. Hier muß zumindest der Admin als Member drin sein!

3.16.12 ARCserve: langsame Sicherung von Remote Servern

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In Umgebungen, in denen eine dedizierter File Server mit ARCserve andere Netware Server sichert, tritt bei schnellen Netzen des öfteren das Phänomen auf, daß einige Server normal schnell gesichert werden, andere dagegen nur sehr langsam.

Ein Grund kann einerseits an vielen kleinen Dateien in einem Verzeichnis des zu sichernden Servers liegen, was schon der NetWare selbst Probleme bereitet, ARCserve aber vollkommen ausbremst.

Hier hilft eventuell der (kostenpflichtige) Push Agent bzw. bei neueren Versionen der Client Agent von CA weiter.

Aber auch hier gibt es teilweise drastische Performanceeinbrüche, weil einige Parameter per Default zu niedrig eingestellt sind.

3.16.13 Extended SBACKUP

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Das neue extended SBackup, das mit NetWare 4.2 und NetWare 5 mitgeliefert wird, kann im Vergleich zu dem Vorgänger SBACKUP auch scheduled Jobs.

Gestartet wird es mit SBCON, wobei beim ersten Start der Hinweis erscheint, dass zuvor eine SMDR Gruppe erstellt werden muß.

Was aber immer noch fehlt, ist die Möglichkeit, einen Status-Report nach dem Backup auszudrucken. Wenn die Logdatei für das Band fehlt, gibt es wohl auch keine Möglichkeit herauszufinden, was denn nun auf dem Band enthalten ist.

Als weiteres Manko kommt hinzu, daß man zum Rücksichern von Daten diese immer noch nicht aus einer Datei-/Verzeichnisliste auswählen kann, sondern den genauen Pfad angeben muß.

Eine Rücksicherung eines einzelnen Verzeichnisbaums ist schier unmöglich, auch wenn man sich an die Vorgaben hält, welche Dateien und Verzeichnisse man nun ein- und ausschließen sollte.

Warnung Ein eingelegtes Band sollte auf jeden Fall formatiert sein und einen Namen haben. Das Extended SBACKUP reagiert auf ein eingelegtes leeres Band mit einem Abend.

Für eine schnelle (und funktionierende) Sicherung eines Servers z.B. vor einem Umbau ist es die erste Wahl, aber ein "richtiges" Backup-Programm ersetzt es immer noch nicht.

3.16.14 Sicherung der Server DOS Partition

DNF99813

Um die DOS Partition eines Netware Servers zu sichern, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Mit dem Programm bedrprep.nlm (von Netware-Server.de unter Tools) kann unter NW 3.x und 4.x mit dem Aufruf

load bedrprep.nlm c:\ sys:sich

direkt von der Serverconsole das komplette Laufwerk C: auf sys: kopieren.

Für SMS-compliant Backup-Software gibt es eine wesentlich bessere Lösung, das TSADOSP.NLM, das bei einem der letzten Service Packs der NW 4.x (?) enthalten war und mit BackupExec die lokale DOS Partition problemlos sichert und auch rücksichern kann. ARCserve scheint dagegen allgemein mit TSADOSP Probleme zu haben.

Bei Netware 5.0 und neuer ist es möglich, bei Benutzung des NSS Filesystems mit dem Befehl nss dosfat auch die DOS Partition zu mounten und damit zu sichern.

Für alle Netware Versionen gibt es für die Server Konsole diverse Kommandozeilentools, mit deren Hilfe Sie auch auf die DOS Partition des Servers zugreifen können und diese (auch zeitgesteuert) sichern können. Ich möchte Sie hier wiederum auf den Bereich "NLM" der Netware-Server.de unter Tools verweisen.

3.16.15 Shutdown von BackupExec 8.x

DNF03528

BackupExec 8.x macht beim DOWN (z.B. automatisch durch eine USV) Probleme, weil einige Dateien noch offen sind:

Durch diese offenen Dateien wird der Server unter Umständen nicht heruntergefahren und einfach ausgeschaltet, wenn die USV der Ansicht ist, der Server müsse bereits down sein.

Auch ein vorheriges Ausführen von BESTOP führt zu einer Fehlermeldung, die das manuelle Beenden der Module erfordert.

In manchen Systemumgebungen lief ein versuchsweise ausgeführter Shutdown per USV allerdings problemlos.

In der Veritas-KB gibt es dazu das TID 020-100614, das sich genau mit diesem Problem auseinandersetzt. Es gibt von Veritas das Tool BEDOWN, das nach einer bestimmten Zeit den Server auch bei offenen Dateien ordnungsgemäß herunterfährt. Suchen Sie auf http://support.veritas.com das Utility BUTILITY.EXE, in dem sich auch BEDOWN.NLM befindet.

3.16.16 Tandberg Streamer schon voll?

DNF00145

Wenn sich auf Ihren Servern sich sehr viele kleine Dateien befinden oder die Netzwerkverbindung zu einem Remote Server recht langsam ist, können die Dateien beim Backup vom Backup Server unter Umständen nicht schnell genug gelesen werden. Die MLR/SLR Streamer von Tandberg warten normalerweise auf neue Daten, indem sie weiterlaufen und das Band mit Leerblöcken vollschreiben, damit der Schreibvorgang nicht gestoppt wird und eine weitere Verzögerung entsteht.

Dieses Schreiben von Leerblöcken füllt das Band und erzeugt den Effekt, dass das Band als voll gemeldet wird, obwohl die Netto-Kapazität von Streamer und Band noch gar nicht erreicht ist.

Sie können dieses Verhalten mit dem Konfigurationstool Tape Drive Optimizer von Tandberg ändern, indem Sie das Schreiben von Leerblöcken deaktivieren.

Verweis http://www.tandberg.com/sw383.asp

3.16.17 ARCserve Performance

DNF00153

Unter ARCserveIT 6.6 sollten Sie kein NWASPI.CDM einsetzen, sondern das CANWPA.CDM, das mehr als doppelt so schnell ist. Installationshinweise gibt es im Readme des ARCserve SP4.

Verweis http://support.ca.com/products/netware/arcserve6-netware-menu.html, TID 10023910 (lokal)

Um Gründe für eine schlechte Performance von ARCserveIT herauszufinden, können Sie folgende Testreihe starten, die ich dem Newsletter der Firma Pohle/Schultes AG entnommen habe:

Arcserve IT 6.6 for Netware Performancefragen

Auf einem Windows NT 4.0 Server mit installiertem Arcserve 6.61 für NT führten wir Backups auf einen HP 24*6 DDS3 Autoloader aus. Dabei erreichte ArcserveIT 'out of the Box' einen Durchsatz von etwa 55 MB/min in der Sicherung unseres Netware 5 Server über einen 100 Mbit Switch.

Als wir den Autoloader an ebendiesen Netware 5 Server mit frisch installiertem ArcserveIT 6.61 für Netware (mit allen aktuellen Patches von Computer Associates) direkt anschlossen (also ohne zwischenliegendes Netzwerk) und die erste Sicherung durchführten, erreichten wir die sagenhafte Performance von 21 MB / min, also weniger als die Hälfte. Natürlich ist der Server gleichwertig (Pentium Pro 266) und die verwendete SCSI Karte war auch die selbe (COMPAQ Fast SCSI-2).

Der CAI Support empfahl folgende Testreihe, um die Performance der Geräte zu messen. Da sich diese Testreihe für jede ArcServeIT 6.61 Konfiguration eignet, dürfen wir sie hier wiedergeben, falls Sie ihre eigenen Testreihen aufsetzen wollen:

a) Führen Sie zunächst eine komplette Sicherung des Volume SYS durch. Notieren Sie anschliessend den im Log von Arcserve angezeigten Wert aus der Zeile

xxx File xxx KB written do xxxxx @ 21,210 KB/min

aus der Sicherung dieses Volume. Sie sollten hierbei immer das gleiche Volume verwenden und nicht den Performancewert der abschliessenden Arcserve Datenbank ablesen, denn dieser liegt immer deutlich niedriger.
Unser Wert: 21,2 MB / min

b) Laden Sie jetzt das
SYS:ARCSERVE.6\UTILITY\TESTNLM.NLM
an der Serverkonsole. Melden Sie sich mit einem Administrator an. Wählen Sie ebenfalls Volume SYS: als Directory aus. Dieses NLM bietet Ihnen die Möglichkeit, das direkte Arcserve Backup (Option 11) oder den Backup via SMS (Option 12) zu simulieren. Der Wert, den Sie erhalten, beschreibt, wie schnell Ihr Festplattensubsystem in der Lage ist, die Daten vom Volume zu lesen. Zum Vergleich unsere Werte:
Option 11: 211 MB/min, Option 12: 178 MB/min

(Sie müssen die von TESTNLM angezeigten Werte * 60 nehmen, damit sie vergleichbar sind). Der gemessene Wert beschreibt den maximal möglichen Durchsatz an eingehenden Daten. Liegt dieser Wert bei dem in 1) gemessenen Wert, dann sind die Festplatten des Servers oder der Festplattencontroller zu langsam. Suchen Sie die Ursache dann in dieser Richtung und nicht in Arcserve selbst.

c) Entladen Sie nun Arcserve an der Serverkonsole und editieren Sie die Datei
SYS:ARCSERVE6\NLM\TAPESVR.CFG
und fügen Sie entweder in der Sektion [NLMx] die Zeile
BUFFERS=20 hinzu oder, falls keine Sektion NLMx existiert, hängen Sie an die Zeile
NLM1=STANDARD...
die Option einfach an:
NLM1=STANDARD... BUFFERS=20

Starten Sie Arcserve nun wieder und Sie beobachten, wenn Arcserve fertig geladen hat, die Zeile
I7001 I/O buffers for Group ... is changed to 20
Starten Sie nun einen Sicherungsjob mit den gleichen Optionen, wie unter 1 und lesen sie den Durchsatz aus dem Jobprotokoll wieder ab.
Unser Vergleich: 54,7 MB/min

d) Starten Sie nun einen Sicherungsjob mit den gleichen Optionen, wie unter a und c warten Sie im Job Monitor ab, bis der Job tatsächlich auf das Band schreibt. Geben Sie dann an der Serverkonsole ein
TAPESVR DISABLE WRITES
und lassen Sie den Job fertig laufen. Diese Option leitet die zu sichernden Daten in ein NULL Device um.

Sie erhalten dadurch den maximal möglichen Durchsatz des ArcserveIT Systems ohne Berücksichtigung des Tapes. (nl) Unser Vergleich: 90,1 MB/min

ACHTUNG: Das verwendete Band ist anschließend wertlos, Sie sollten es mit Quick Erase Plus löschen! Nach Ende des Jobs schaltet sich die Option 'Disable Writes' übrigens von alleine wieder aus.

e) Wenn nun die Performance zwischen c und d noch zu weit auseinanderklafft, können Sie noch folgende Optionen in der TAPESVR.CFG setzen: Erzeugen Sie eine neue Sektion

   [CONFIG]
   WSHOTS=80
   RSHOTS=80

Starten Sie Arcserve anschliessend neu. Dies erhöht die Anzahl der Pufferbereiche, in welchen die Daten zwischengespeichert werden. Führen Sie nun wieder eine Testsicherung durch.
Unser Vergleich: 62,4 MB/min

f) Eventuell können Sie auch in der Windows Konsole von Arcserve den Arcserve SCSI Boardtreiber gegen den NWASPI kompatiblen Treiber austauschen. Messen Sie auch hier anschliessend die Performance. In unseren Beispiel gibt es keinen Vergleich, weil der Autoloader nur mit dem SCSI Boardtreiber funktioniert.

Zusammenfassung: Mit einem DLT35/70 kann man an einem Windows NT System mit ArcserveIT bis zu 145 MB/min schaffen. Wie man an unter d) sieht, ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, daher ist das bisherige Ergebnis noch etwas unbefriedigend. Teilen Sie uns mit, wenn Sie bessere Ergebnisse erreichen!

3.16.18 Backupsoftware sieht den Streamer nicht

DNF00174

Wenn Sie einen Streamer eingebaut und korrekt verkabelt haben und Ihr Backupprogrmm sieht ihn trotzdem nicht, ist in diesem Fall meistens NWTAPE.CDM oder SCSI2TP.CDM geladen, die ein Erkennen des Streamers durch ARCserve, BackupExec und alle anderen Backupprogramme, die auf das ASPI Interface aufbauen, verhindern.

Benennen Sie beide Treiber auf der DOS-Partition des Servers um, weil sie sonst automatisch geladen werden, sobald ein Streamer vom HAM Treiber erkannt wird.

Falls Sie mit der HAM-Treiberarchitektur arbeiten, sollten Sie zusätzlich NWASPI.CDM laden, damit das ASPI-Interface, das bei DSK-Treibern automatisch vorhanden war, genutzt werden kann.

Sie können NWPA auch mit dem Parameter /naload starten, dann werden keine CDM Module automatisch nachgeladen. (siehe TID 2951606 (lokal)).

Falls sich der Streamer jetzt immer noch nicht ansprechen läßt, könnte es sich auch um Probleme mit den LUNs handeln. Versuchen Sie hinter dem SCSI-Treiber den Schalter LUN_ENABLE=FF zu setzen

3.16.19 ARCserveIT 6.6 Update unter NW 5.x installieren

DNF00178

Ein ARCserveIT 6.6 als Update Version erfordert eine bestehende Installation von ARCserve 6.1 (zumindest, wenn diese auch mit Key installiert wurde). Letztere lässt sich aber normalerweise nicht unter NW 5.x installieren.

Mit folgendem Trick funktioniert es jedoch trotzdem:

Kopieren Sie Ihre AS6.1 CD auf irgendein Netzwerklaufwerk. In der Adapter.inf gibt es nach NetWare-Versionen aufgeschlüsselte Unterabschnitte. Dort kopieren Sie den 4.1x-Abschnitt und benennen ihn auf NW5 um. Aus diesem Verzeichnis installieren Sie AS 6.1, starten es aber auf dem Server keinesfalls (!), sondern installieren gleich das Update auf ARCserveIT 6.6 und am besten gleich noch das aktuelle Service Pack dafür.

Wer auf Nummer sicher gehen will, installiert nochmal das NetWare Service Pack, weil AS6.1 gerne ältere Dateien über neuere kopiert.

Noch besser geht es allerdings, wenn Sie noch den Key einer ASIT-Vollversion haben. Die benutzen Sie während der Installation. Den richtigen Key können Sie hinterher problemlos mittels des Lizenzmanagers eintragen.

3.16.20 ArcserveIT V6.6 unter NetWare5

DNF01348

Die aktuellen Service Packs 4 und 5 der NetWare 5.0 setzen in manchen Systemumgebungen ARCserveIT 6.6 (mal wieder) voll ausser Gefecht.

"E3015 Service connection with <Servername> is broken, 1

Lösungsmöglichkeiten:

ARCserveIT 6.6 wird von CA übrigens nicht mehr supported, der Nachfolger ARCserve 7 ist aber nicht unbedingt besser.

3.16.21 BE 8.5 Sicherung unter NW5.1

DNF01409

In den aktuellen Service Packs für NW 5.x befindet sich NLS version 5.02.

Dort hat Novell die Rechte auf die Lizenzobjekte geändert. Nun besitzt selbst der Admin keine Rechte mehr auf diese Objekte. Da BE aber den Admin benutzt um das Backup zu machen, zeigt BE Fehler beim Sichern diese Objekte an.

Veritas schiebt den Fehler auf Novell und sagt, die sollten das wieder ändern, Novell will das wohl aus Kopierschutzgründen nicht wieder rückgängig machen.

Tragisch ist dieses Verhalten nicht, da das erneute Einspielen der Lizenzen recht problemlos vonstatten geht, aber der Sicherungsabschlussstatus steht dadurch auf "Fehler".

Man kann diese Lizenzobjekte mit BEJOBED.NLM aus dem Job herausnehmen oder die Jobs neu definieren.

Der Windows Client bis zur aktuellen Version 8.5 benötigt übrigens weiterhin IPX, ein Pure IP Client soll mit BE 9.0, das Gerüchten zufolge ganz oder teilweise in Java realisiert sein wird, möglich sein.

3.16.22 ARCserve erkennt Speicher > 16 MB nicht

DNF00215

Wenn ARCserve trotz einem aktuellen Controller Memory above 16 MB not supportet meldet (siehe Startprotokoll csloader.log), was scheinbar besonders nach Installation eines aktuellen Service Packs vorkommen kann, kann man das durch folgenden Eingriff in der ASconfig.ini beheben:

In der Zeile .....aspibd Host=0 name=Board0 und in der Zeile mit Tapesvr setzen Sie einfach den Schalter USEABOVE16.

3.16.23 ARCserve 7

DNF02500

Push Agents werden zwar als Trialversionen auf der CD mitgeliefert, müssen aber wie bisher auch einzeln bezahlt werden.

Bei ARCserve 7 ist eine Vollversion von InoculateIT dabei, während es bei früheren ARCserve Versionen immer nur eine limtierte Version war. Dieses InoculateIT muss aber noch mit dem aktuellen Service Pack gepatcht und mit aktuellen Virensignaturen versehen werden.

Im Gegensatz zu ARCserve für Windows ist die ARCserve 7 Lizenz nicht durch eine Zwangsregistrierung an eine bestimmte Hardware gebunden.

Unter NetWare 6 lassen sich mit ARCserve 7 offensichtlich mit SMS keine Volumes ohne LONG-Namespace sichern. Das kommt zwar selten vor, weil NetWare 6 von sich aus immer NSS Volumes erstellt und diese enthalten automatisch alle Name Spaces, aber man kann durchaus ein traditionelles Volume erstellen und den Long Namespace Support nicht einrichten. CA konnte diesen Sachverhalt nachvollziehen, eine endgültige Lösung steht aber noch aus.

Ein etwas abenteuerlicher Workaround, der aber immerhin das gewünschte Volume mitsichert, ist die Erstellung von zwei asconfig.ini (eine mit und eine ohne SMS Unterstützung), die mittels Cron und COPY-Job von toolbox.nlm ausgetauscht werden. Zuerst wird alles bis auf dieses Volume mit SMS und nach dem Kopiervorgang und einem Neustart von ARCserve dieses Volume ohne SMS gesichert.

Verweis ARCserve 7 Patches, ARCserve 7 mit IPX und IP

Auch die Support Seite http://support.ca.com/asnw7supp.html und hier vor allem die ARCserve 7 for Netware Technical Documents helfen bei Fragen zu ARCserve 7 weiter.

3.16.24 Tapeware

DNF04599

Aktuell ist Tapeware 7.0, das es unter http://www.tapeware.com für Netware, Windows und Linux gibt.

Tapeware hat im Vergleich zu anderer Backupsoftware einige Besonderheiten:

Tapeware hat ein etwas seltsames Bandrotationsverfahren, das (Zitat) "kein normaler Mensch verstehen kann." Dabei verlangt es unter Umständen ein ganz bestimmtes Band, wobei auch leere, aber formatierte Bänder nicht verwendet werden können.

Eine Radikalmethode ist in diesem Fall bei DAT-Laufwerken ein Hifi Dat-Recorder, in dem das Band kurz angelöscht wird oder eine Änderung an den verwendeten (Rotations-)jobs.

Ein weiteres Problem von Tapeware ist die Nichtbenutzung des TSA Systems, das eigentlich als Standard bei Netware Servern dient und die korrekte Sicherung von Dateien und Bindery bzw. NDS Daten erlaubt. Infolgedessen kann die Sicherung nach Änderungen im Dateisystem oder NDS Struktur bei Tapeware durchaus schiefgehen und erfordert deshalb öfters Änderungen von Seiten des Herstellers.

Beim Virenscan von InoculateIT werden z.B. TSA-Verbindungen ignoriert, bei Tapeware wird mit "Outgoing Scan" von InoculateIT (und sicher auch mit anderen Virenscannern) eine enorme Last erzeugt.

Dies läßt sich aber unterbinden, wenn in der ICONFIG.INI in der Zeile, in der INOCUCMD.NLM geladen wird, ein SKIP_ZERO als Parameter dahinter anzugeben. Das unterdrückt das Scannen der Connection 0, also den Server selbst.

3.16.25 BackupExec aktuell?

DNF02421

BackupExec Versionen sollten Sie nie von der mitgelieferten CD-ROM installieren, sondern immer die aktuelleste Version aus dem Internet benutzen.

Die originale BackupExec 8.0 konnte zum Beispiel den Neustart des NetWare Servers verhindern oder im schlimmsten Fall sogar komplett schrotten, weil sie ein FILESYS.NLM (also ein NOVELL Patch) auf den Server kopierte, das mit aktuellen Netware Service Packs einfach nicht mehr kompatibel war.

Auch der AD_ASPI Treiber der Version 8.5 ist wohl nicht zu gebrauchen, wobei die Versionsnummern teilweise gleich sind.

Der AD_ASPI vom 17.5.2001 oder neuer funktioniert wohl problemlos.

Verweis Download unter http://support.veritas.com

3.16.26 ARCserve Datenbank Probleme

DNF01313

Probleme unter ARCserve 6.x, 7.0 und 9.0, die als Ursache das ASDB.NLM anzeigen, hängen meist mit zu niedrigen Defaultwerten der Btrieve Datenbank, die von ARCserve zum Speichern der Jobs genutzt wird, zusammen und tauchen oft auch nach der Sicherung beim Bereinigen der Jobdatenbank auf.

ARCserve erfordert laut http://support.ca.com/techbases/as61/10133.html erheblich höhere Werte, die Sie in der SYS:SYSTEM/BTI.CFG eintragen können:

[MicroKernel]
MaxFiles =100 (default 20 bzw. 50)
MaxCursors=120 (default 60)
CacheSize=32768 (in 10133 wird 8192 vorgeschlagen, default 1024 (Werte in K))
MaxClients=120 (default 30)
BackgroundThreads=15 (default 4)

[Btrieve Communications Manager]
MaxWorkerThreads=15 (default 3)
MaxClients=120 (default 15)

In anderen Dokumenten werden allerdings auch hiervon abweichende Werte genannt. Als Cache Size wird neuerdings empfohlen, 20% des gesamten Hauptspeichers als absoluten Wert einzutragen.

Sollte Ihre BTI.CFG bereits höhere Werte beinhalten, behalten Sie diese natürlich bei. Alternativ können Sie die BTI.CFG auch umbenennen und den Server durchstarten. Beim Neustart wird eine für das aktive System eine passende, aber rudimentäre BTI.CFG angelegt.

Das oben erwähnte Dokument erklärt auch die einzelnen Parameter und ihre Bedeutung und beschreibt zusätzlich detailliert, wie man eine korrupte Datenbank wieder repariert, als Restore vom letzten Band oder auch durch neu Anlegen.

3.16.27 Lizenzen sichern?

DNF02482

Egal, mit welchem Backupprogramm Sie Ihren Server sichern, Sie werden es mit NetWare 5.x oder NetWare 6 und aktuellen Support Packs nicht schaffen, beim Backup der NDS die Lizenzobjekte mitzusichern. Novell hat dies unterbunden, damit diese nicht unbefugt extrahiert und andersweitig benutzt werden können.

Nehmen Sie deshalb diese Objekte von der Sicherung aus, damit die Fehlerprotokolle nicht unnötig Verwirrung stiften. Bei einer notwendigen Rücksicherung können Sie jederzeit die Original Lizenzdiskette(n) verwenden.

3.16.28 ARCserve 7 Patches

DNF02501

ARCserve 7 ist jetzt mittlerweile knapp zwei Jahre alt und es existieren eine ganze Reihe von Einzelpatches (siehe http://support.ca.com/Download/patches/asnw7/arcnw_7_patch.html, deren Installation für einen stabilen Betrieb auch dringend empfohlen wird. Allerdings existiert bis heute kein Service Pack, der die manuelle Installation der einzelnen Patches vereinfachen würde. Sie müssen beim Einpflegen unbedingt auf die Abhängigkeiten der Patches zueinander achten und die obige Patchliste von unten nach oben durcharbeiten, damit keine neueren Patches von älteren Versionen wieder überschrieben werden. Installieren Sie (außer dem QO06599.CAZ Patch, der nur für ARCserve Trialversionen gedacht ist), am besten alle Patches, auch wenn die Beschreibung nicht auf Ihr aktuelles Problem zutrifft.

Spezial Patches für NetWare 6??

Das etwas ältere Datum des Dokuments 18088 ARCserve 7.0 for NetWare and Support for Novell NetWare 6.0 vom Februar 2002 deutet schon darauf hin, dass man für einen NetWare 6 Support neben den CA Patches natürlich keine separaten SMS und CLIB Patches von Novell installieren muss, sondern einfach den aktuellen Service Pack einsetzen kann.

3.16.29 ARCserve 7 mit IPX und IP

DNF02502

TCP/IP oder IPX?

ARCserve 7 verwendet als Standardprotokoll TCP/IP und lässt sich nur durch Änderungen in der Registry des Clients dazu bewegen, statt dessen IPX zu benutzen. Im Dokument http://support.ca.com/techbases/asnw7/SNW0002.html werden die erforderlichen Änderungen für Windows 9x und NT/2000 Clients beschrieben, um den ARCserve Manager per IPX/SPX mit dem Server kommunizieren zu lassen.

Dieser Schritt ist aber nur dann notwendig, wenn die Kommunikation per TCP/IP nicht gewünscht ist.

Wenn die Kommunikation per IP aber trotzdem fehlschlägt, liegt das oft an einem Portkonflikt, wenn auf dem Server auch NFS Dienste laufen. Diese verwenden standardmäßig den Port 111, den auch ARCserve zur Client-Server Kommunikation nutzen möchte, was im Konfliktfall aber misslingt.

Der folgenden Lösung liegt das CA Dokument 19103 zugrunde:

Ändern Sie in der ASCONFIG.INI Datei den Eintrag

NLM8=SYS:\ARCSERVE\NLM\CATIRPC

ab in

NLM8=SYS:\ARCSERVE\NLM\CATIRPC -ipport=65111

CA schlägt hier zwar keinen bestimmten Port vor, aber ich habe bei einer Recherche im Internet für diesen Port keine konkrete Nutzung gefunden. Sie können die korrekte Funktion auf Ihrem System aber selbst testen, indem Sie das NLM zusätzlich zum -ipport Parameter mit -D starten. Damit wird ein separater Debug Schirm geöffnet, der angibt, ob der Port genutzt werden kann. Natürlich müssen Sie am Client diesen neuen Wert auch angeben. Im einfachsten Fall legen Sie die neue Portnummer global fest:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\ComputerAssociates\ARCserveIT\Base\

Hier legen Sie falls nicht vorhanden einen neuen Schlüssel AlternateRPCPorts an. Erstellen Sie hier einen Eintrag "DefaultPortNumber". als DWORD mit einem Dezimalwert, der der Portnummer in der ASCONFIG.INI entspricht.

Individuelle Port Einstellungen für mehrere ARCserve Server finden Sie im zugrunde liegenden CA Dokument.

3.16.30 ARCserve 7 und das fehlende FPSM.NLM

DNF02503

E21028 Cannot locate FPSM.NLM

Wenn Sie während dem Pre Flight Check (PFC) von ARCserve 7 die folgende Meldung erhalten:

E21028 Warning - ARCserve will load with following warning(s)
Cannot locate FPSM.NLM: Recommended: v5.90a

können Sie diese gänzlich ignorieren. ARCserve prüft das Vorhandensein von Modulen, läuft im vorliegenden Fall aber problemlos weiter. Novell hat dieses NLM bei den aktuellen Support Packs nach C: verschoben. Um die Fehlermeldung im ARCserve Message Screen zukünftig zu vermeiden, können Sie es wieder nach SYS:SYSTEM kopieren. Nutzen Sie dazu am besten einen der in den letzten Technik News Ausgaben beschriebenen File Manager.

3.16.31 ARCserve 7 und Differential Jobs

DNF02504

Differential Jobs oder Differenzsicherungen sind in ARCserve 6.x oder 7 als normale Jobs eigentlich nicht vorgesehen.

Sie sind jedoch sehr interessant: Einmal pro Woche (oder auch zweiwöchentlich) wird eine Vollsicherung gefahren. Hier sind je nach Datenmenge unter Umständen mehrere Bänder notwendig, zumindest dauert sie inkl. Vergleich recht lange. Nun wird jeden Tag eine Sicherung durchgeführt, die nicht nur die Änderungen zum Vortag enthält (das wäre eine Inkrementelle Sicherung, die recht einfach einzurichten ist), sondern alle Änderungen zur letzten Vollsicherung. In einem Recovery Fall wäre dann nur die Vollsicherung und die letzte Differenzsicherung zurückzuspielen, um alle Dateien zu erhalten. Der Trick, den das CA Dokument 18087 beschreibt, arbeitet mit Filtern:

Die Vollsicherung läuft als Full (Clear Archive Bit), die tägliche Differenzsicherung dann als Full (Keep Archive Bit), wobei hier zusätzlich ein Filter eingesetzt wird. Definieren Sie einen Filter, der Include File Pattern mit dem File Attribute Archive gesetzt hat.

3.16.32 ARCserve 9

DNF01313

ARCserve 9 ist eine der stabilsten ARCserve Versionen der letzten Jahre. Mittlerweile gibt es aber auch hier ein kostenloses Update auf die Version 9.01. Das Update im Web http://support.ca.com/Download/patches/basb9nw/QO45869.html funktioniert allerdinmgs nur mit englischen ARCserve Versionen. Anwender von deutschen ARCserve Versionen wenden sich bitte an den CA Support und erhalten dort eine Vollversion 9.01, die sie mit ihrer Lizenz installieren können.

Das Einzige was nach wie vor nicht einwandfrei funktioniert, ist das Copy, da weiterhin nach einem TSA512 gesucht wird. Das lässt sich mit der arcopy-Version aus dem letzten AS7-Patch umgehen.

Wer sich mit einer ARCserve 7 Version ärgert, kann diese kostenlos updaten, wenn ein Kaufnachweis nach dem August 2002 vorliegt. Der License Desk von CA berät Sie hierbei. Etwas Bohren hilft eventuell auch in anderen Fällen.

3.16.33 ARCserve 9 Abends

DNF01313

Bei langen SCSI Operationen kann ARCserve 7 und 9 Abends verursachen oder zumindest Jobs abbrechen. Dies liegt an Real Mode Zugriffen liegen, die bisweilen notwendig werden.

Um diese Real Mode Zugriffe zu vermeiden, können Sie DOSFAT.NSS permanent laden oder von ARCserve nur bei Bedarf laden lassen.

Bei ARCserve 7 sollten Sie allerdings die aktuellen Patches geladen haben, bevor Sie die On-Demand-Methode benutzen.


Copyright © Stefan Braunstein
Letzte Aktualisierung am 1. Oktober 2008

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