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3.29 Glossar


3.29.1 RAID

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Normalerweise werden Daten einmal auf ein Speichermedium (Diskette, Festplatte, Band oder Optical-Disc) - in erster Linie aber auf Harddisks - geschrieben. Das geht gut, bis die Festplatte mal aussteigt. Hier kann ein RAID-Controller helfen. RAID bedeutet "Redundant Array of Inexpensive Disks" oder in einer anderen Schreibweise "Redundant Array of Independent Disks" und zeigt an, daß Daten auf mehreren Festplatten verteilt gespeichert werden. Je nach Raid-Level werden die Bytes doppelt geschrieben oder aufgeteilt und auf verschiedenen Disks gespeichert.

Level 0: ist eigentlich kein RAID, sondern erreicht durch Striping (d.h. Plattenaneinanderhängen) eine hohe Performance und 100 prozentige Ausnutzung der Plattenkapazität, wobei aber das ganze "RAID" beim Ausfall einer Platte ausfällt.
 
Level 1: Das älteste wirkliche RAID Verfahren basiert auf Plattenspiegelung und benutzt zwei identische Festplatten, auf denen sich jeweils dieselben Daten befinden. Alle Festplattenzugriffe erfolgen gleichzeitig und identisch auf beiden Disks (Mirroring). Dieses Verfahren ist aber bzgl. des Speicherplatzes recht ineffektiv, weil immer die doppelte Plattenkapazität vorhanden sein muß.
 
Level 2 und 3: Diese beiden Level speichern die Daten auf mehreren Sekundärplatten. Außerdem werden Prüfsummen gebildet, aus denen sich die Daten einer ausgefallenen Platte rekonstruieren lassen. Diese Level finden in der Praxis kaum Einsatz.
 
Level 4: Hier werden die zu speichernden Bytes auf mind. zwei Platten gelegt, die gebildeten Prüfsummen wiederum auf eine weitere Festplatte. Raid Level 4 basiert im Vergleich zu Level 2 und 3 auf einem intelligenten Festplatten- Controller, der die Verwaltung ohne CPU- Rechenzeit selbst übernimmt.
 
Level 5: Diese Stufe arbeitet ähnlich wie Level vier, nur werden die Daten- und Prüfsummenbits durch den Controller gleichmässig auf alle (mind. drei) Festplatten verteilt. Dies erhöht den Datendurchsatz, da nicht nur eine Platte die Prüfsummen aufnimmt, belastet den Prozessor aber auch etwas mehr.
 

Es gibt weitere RAID-Level, die aber nicht genormt sind und von Herstellern unterschiedlich implementiert werden.

Weitere Infos zu RAID-Begriffen:

Hot-Swap

Hot-Swap bezeichnet die Fähigkeit, eine defekte Platte im laufenden Betrieb herauszunehmen und durch eine neue zu ersetzen. Dies funktioniert allerdings nur im RAID 5, das die fehlende Platte durch Prüfsummenbildung rekonstruieren kann und das im laufenden Betrieb auch macht. Dazu müssen die Platten in einem (Metall-) Wechselrahmen stecken. Ohne Not sollte man das Auswecheln im laufenden Betrieb allerdings nicht machen, es gibt zu viele Fehlerquellen und die Performance wird durch das Rekonstruieren im Hintergrund nicht unbedingt besser.

Hot-Fix oder Hot-Spare

Eine Hot-Fix Platte hat im normal laufenden RAID5 System keine Funktion, springt aber beim Ausfall einer anderen Platte automatisch ein, ohne daß eine Platte gewechselt werden muß (siehe Hot-Swap). Allerdings geht auch hier die Systemperformance je nach System und Controller für die Dauer der Rekonstruktion zurück.

3.29.2 Sparse-File

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Ein Sparse-File ist eine auf einem Netware Volume angelegte Datei, deren tatsächliche (physikalische) Größe sich von der logischen (von DOS oder anderen BS) erkannten Größe unterscheidet. Die angezeigte Größe kann sogar höher als der verfügbare Speicherplatz auf diesem Volume sein.

Ein Sparse-File wird von der Netware angelegt, wenn folgende Situation auftritt: Eine Anwendung erzeugt eine Datei und schreibt unmittelbar an dessen Anfang einige Daten.

Zu einem späteren Zeitpunkt macht nun die Anwendung einen "seek", der (weit) über das derzeitige physikalische Ende der Datei hinausgeht und schreibt dort nochmals einige Daten.

In diesem Fall belegt Novell nur den Speicherplatz, der notwendig ist, um die Daten am Datei-Anfang und am (neuen) Datei-Ende zu speichern. Der ungenutzte Rest der Datei in der Mitte wird von Novell nur in der Verwaltung der Datei berücksichtigt, belegt aber keinen Platz. Bei einem Zugriff auf diesen "ungenutzten" Mittelteil liefert Novell der Anwendung einen mit binären Nullen gefüllten Record zurück.

Sparse-Files entstehen oft dadurch, wenn Applikationen abstürzen oder einen Seek mit nicht-initialisierten Variablen durchführen, meistens bei Datenbanken. Viele Datenbankprogramme erzeugen ihre Dateien allerdings absichtlich als Sparse-Dateien, so z.B. MS Access, erzeugen aber nur recht kleine "Löcher".

Ein weiteres Beispiel für Sparse-Dateien sind die Images von CD-ROMs, die vom CDROM.NLM in SYS:CDROM$$.ROM abgelegt werden.

Sparse Files kann man auf die folgende Weise erzeugen:

FILE *f = fopen("irgend.was","w");
fseek(f,1000000l,SEEK_SET);
fwrite(buffer,1,1,f);
fclose(f);

Damit hat man eine Datei erzeugt, die aus nur 0en und einem Byte am Ende besteht. Solange diese Datei auf dem Server verbleibt, ist sie absolut unkritisch.

Anzeigen kann man Sparse-Dateien mit SPAR101B.ZIP oder TSPARSE.ZIP (beide aus den Netware-Server.de).

Probleme bekommt man vielleicht, wenn man die Datei auf eine lokale Platte kopiert, weil DOS die Datei "komplett" anlegt oder die Datei per COPY auf einen anderen Server kopiert. Auch dabei wird sie expandiert. Probleme gibt es je nach Sicherungssoftware auch beim Backup der Datei.
Abhilfe: bei Server -> Server NCOPY benutzen. Dann bleibt sie sparse.

Da die Datei erst einmal viel weniger Platz auf der Platte braucht als ihre Größe angibt, läßt man sie im Normalfall auf dem Server oder versucht, mit datenbankeigenen Routinen die Datenbank wieder neu aufzubauen.

3.29.3 ABEND

DNF96995

Ein ABEND ist ein ABnormal END, d.h. ein Absturz, der entweder durch fehlerhafte Hardware oder (was häufiger vorkommt) durch Software hervorgerufen wird. Beim ABEND steht dann eine Reihe von Registern und (wichtig für den Servicetechniker) das NLM (d.h. Programm), in dem der Absturz passiert ist, auf dem Server-Bildschirm.
Die Netware schlägt dann noch vor, den RAM-Inhalt des Servers auf Diskette oder die lokale DOS-Partition zu sichern, was aber in den seltensten Faellen Sinn macht, weil kaum jemand diese Informationen auswerten kann.

Seit NetWare 4.11 wird - wenn möglich - allerdings eine ASCII-Datei mit den notwendigen Informationen in SYS:SYSTEM/ABEND.LOG abgelegt, die in den meisten Fällen weiterhilft.

3.29.4 Elevator Seeking

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Elevator-Seeking bezeichnet den Festplattenzugriff von NetWare. Dabei werden die Anfragen nicht sequentiell abgearbeitet, sondern umsortiert. Der Schreib/Lesekopf springt dabei auch nicht von einer Position zur nächsten, sondern bewegt sich von innen nach außen, von da wieder nach innen und so weiter. Bei dieser Bewegung werden die Anfragen erfüllt. Dadurch bekommt man mehr Geschwindigkeit und eine deutlich geringere Festplattenbelastung.

3.29.5 Netbios

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NETBIOS wird für andere Netzwerkbetriebssysteme (z.B. Lantastic) oder netzwerkfähige Programme (z.B. Datev) verwendet. Auch Großrechneremulationen benötigen zum Transport der Daten im Netz oftmals Netbios. Da viele Programme auf diese Protokoll aufbauen, gibt es für Novell Umgebungen eine Emulation, die nicht *statt* IPX, sondern nach IPX geladen wird und natürlich zusätzlich Speicher verbraucht. Für den normalen Novellbetrieb ist Netbios transparent, nur die Programme, die darauf aufsetzen, benutzen es.

3.29.6 Patch

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Die wörtliche Übersetzung von Patch bedeutet "Flickwerk" und meint, daß Fehler in Software nicht durch eine komplett neue Version bereinigt werden, sondern einzelne Programmteile ersetzt werden bzw. sogar in einem (auch bereits laufenden) Programm durch geeignete Software einzelne Bytes ersetzt werden, die einen bestimmten Fehler beseitigen sollen.

Bei Novell gibt es zu den einzelnen Produkten viele Patches, wobei es mittlerweile einige Produkte gibt, bei denen die Patches und (Treiber-) Updates mit Hilfe von neuen CD-Images bereits bei der Installation integriert sind. Früher musste man jedes Produkt immer manuell auf den neuesten Stand bringen. Netware 3.11 zum Beispiel wurde bis zum Schluss mit demselben PSERVER.NLM ausgeliefert, der wegen gravierender Fehler bereits zwei Wochen nach Veröffentlichung ersetzt wurde.

Bei NetWare 3.x und 4.1 gab es noch dynamische Patches, die Fehler erst im laufenden Betrieb im Arbeitsspeicher korrigierten. (alle *FIX.NLM aus den Paketen 31xPTx.EXE und 41xPTx.EXE)

Eingespielt werden Patches am besten nach der immer beigefügten Anleitung, möglich sind normalerweise folgende Vorgehensweisen:

1. Patches manuell installieren (z.B. bei LANDR7.EXE): alte NLMs wegsichern, neue darüber installieren, bei Problemen Restore der alten NLMs. Neue Support Packs, die eine Vielzahl von Patches und neuen Versionen enthalten, sollte man auf diese Weise aber nicht installieren.

2. Patches automatisch installieren (z.B. nw411pt9.EXE): Archiv in einem Unterverzeichnis (am besten in der obersten Ebene) auspacken, Readme lesen. Meistens muss der Patch über die Product Options von NWCONFIG.NLM bzw. INSTALL.NLM installiert werden.

Die Support Packs der NW 4.x, 5.x und 6.x werden zuerst ausgepackt (s.u.), dann über NWCONFIG.NLM Product Options eingespielt, auf Wunsch werden auch alle alten Dateien gesichert, um eine Rückkehr auf der vorhergehenden Stand zu ermöglichen. Sie müssen nicht alle vorherigen Support Packs installieren, sondern es reicht, den jeweils aktuellen zu verwenden. (kumulativ)

Hinweis Packen Sie die gesicherten ARJ-Patches unter Windows NT, 2000 und XP nur aus dem DOS-Fenster (cmd) aus. Wenn Sie das Archiv durch Doppelklick aus dem Explorer zu extrahieren versuchen, kann es oft nicht (komplett) entpackt werden. Deaktivieren Sie bei Problemen auch unbedingt den Virenscanner der Servers und des Clients, der das Archiv auspackt.

3.29.7 ATM

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Asyncronous Transfer Mode. Mittels ATM werden über verschiedene "Schalter" dedizierte Verbindungen zwischen 2 Knoten aufgebaut, zwischen denen eine Information übertragen wird.

3.29.8 Bindery

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Die Bindery besteht aus den drei Dateien NET$VAL.SYS, NET$OBJ.SYS und NET$PROP.SYS, die alle in SYS:SYSTEM stehen und alle Resourcen eines Netware 3.1x Servers (User, Gruppen, Printqueues und deren Passwörter) inklusive aller Verknüpfungen zueinander beinhalten.

Bei Netware 2.x gibt es diese Bindery auch, allerdings besteht sie dort aus zwei Dateien NET$*.SYS und hat ein etwas anderes Format.

Diese Bindery wird ständig offengehalten und kann deshalb mit normalen Programmen weder gesichert noch betrachtet werden.

Beim Hochfahren des Servers erscheint grundsätzlich die Meldung:

BINDERY OPEN REQUESTED BY THE servername

Das ist keine Fehlermeldung, sondern eine Systemmeldung. Er sagt damit nur, daß der Server <Servername> gerade die Anforderung (Request) zum Öffnen der Bindery gegeben hat.

Mit dem Programm BINDFIX kann die Bindery auf Inkonsistenzen überprüft und gegebenenfalls repariert werden. Dabei werden drei Dateien mit der Extension .OLD erstellt, die die alte Bindery beinhalten und im Fehlerfall mit BINDREST zurückgeholt werden können.

Wenn beim Durchführen von BINDFIX die Meldung "Cannot Write *.old Files" kommt und danach nur noch SUPERVISOR und GUEST ohne Paßwort vorhanden sind, liegt das meist daran, daß ein Schreibschutz auf den alte BinderydateienNET$OBJ.OLD, NET$PROP.OLD und NET$VAL.OLD bestanden hatte.

Dieser Schreibschutz kann durch ein FLAG aller Dateien in SYS:SYSTEM erfolgt sein und verhindert, daß weitere Sicherungsdateien erstellt werden. Daraufhin wird eine neue "leere" Bindery erzeugt.

Man sollte die Bindery dann per Restore zurücksichern, da die alte Bindery in NET$*.OLD wahrscheinlich erheblich älter ist. Ansonsten kann man den Schreibschutz dieser alten Bindery mit FLAG NET$*.OLD N wieder aufheben und diese mit BINDREST wieder zurückholen.

3.29.9 NDS

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Analog zur Bindery bei der Netware 3.x gibt es bei 4.x die Netware Directory Services (NDS). Diese stellt eine netzwerkweite Struktur zur Verfügung, die bei Änderungen auf allen File Servern automatisch geändert (synchronisiert) wird.

Außerdem läßt sich das komplette Netzwerk hierarchisch in einem Strukturbaum verwalten. Ausgehend vom Root werden Container eingerichtet, die wiederum Benutzer, Gruppen, Queues und File Server enthalten (können). Bei der NDS muß nicht wie in der Bindery alles in einer Ebene stehen, sondern kann die tatsächliche Firmenstruktur nachbilden.

Zur Unterstützung alter Programme, die auf eine Bindery angewiesen sind, gibt es in der NDS eine Bindery-Emulation, die die NDS-Objekte eines oder mehrerer Container als Bindery darstellt.

Die NDS liegt im Volume SYS: (siehe dort) im Verzeichnis _NETWARE.

3.29.10 Heterogen

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Heterogen sind Netze mit Multiprotokollvernetzung (TCP/IP, IPX, Appletalk, SNA-Welt usw.) oder Multiservernetze, bei denen verschiedene Netzwerkbetriebssysteme eingesetzt werden (z.B. NetWare, Banyan, Unix mit NFS, VMS mit DECnet usw.) oder wenn über das LAN-Kabel nicht nur Netzwerkbetrieb geht, sondern gleichzeitig noch Telefon und/oder Videoanwendungen. Multiservernetze müssen noch lange nicht heterogen sein.

3.29.11 NLM

DNF95103

NLM (Netware Loadable Modules) sind einerseits LAN- und Disktreiber und Systemerweiterungem, andererseits Zusatzprogramme wie Datenbanken, Sicherungsprogramme, Virenscanner, die auf einem Server ab Netware 3.x als spezielle 32-Bit Applikation laufen und bei Bedarf geladen oder auch wieder entladen werden können.

Welche NLMs aktuell geladen sind, kann man durch Eingabe von MODULES an der Fileserver Console feststellen. Wenn ein Patchmanager geladen ist, kann man sich unter Netware 3.x und 4.x außerdem mit PATCHES alle geladenen Patches anschauen. Bei NetWare 5 werden keine dynamischen Patches mehr geladen, sondern die betroffenen Dateien komplett ausgetauscht.

3.29.12 Volume

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Ein Volume ist in etwa vergleichbar mit einer formatierten Partition unter DOS. Diese Volumes müssen im Server gemounted werden. Dabei wird die Dateistruktur eingelesen. Mit MAP kann man dem Volume einen Laufwerksbuchstaben zuordnen und damit von einem Client auf das Volume zugreifen.

Seit Netware 3.x kann man ein Volume auf mehrere physikalische Platten legen ("Spanning") und damit sehr große Volumes erzeugen.

Vorgehensweise:

Durch zusätzliche NLMs können neben DOS auch OS/2-, MacIntosh- und NFS-Laufwerke emuliert werden. (siehe unter Name Space)

Bei Problemen mit dem Mounten von Volumes sollte das Programm VREPAIR (siehe dort) verwendet werden.

3.29.13 SNMP

DNF94105

Das Simple Network Management Protocol (SNMP) ist ein Standard für das Netzwerk-Management.

Ein SNMP-basiertes Managementsystem besteht aus SNMP-Agenten, einem SNMP- Manager und einer Management Information Base (MIB), in der die Beschreibung der im Netzwerk angeschlossenen, zu verwaltenden Objekte und Funktionen enthalten sind. Diese MIB erlaubt dann die Anzeige der Statusmeldungen im Klartext, da die SNMP-Agenten nur Codes, die sich auf diese MIB beziehen, übertragen.

Wenn die eingesetzte Hardware dieses Protokoll unterstützt, dann kann man Status Informationen von diesem Gerät abfragen. Wenn zum Beispiel Bridges benutzt werden, kann man sich anzeigen lassen, wieviele Pakete das Netz verlassen und wieviele hineinkommen.

Besonders bei großen Netzwerken kann man durch Einstellen von Parametern kritische Grenzwerte überwachen und behält den Überblick durch eine gemeinsame Oberfläche.

Es gibt SNMPv1, ein nicht standardisiertes SNMPv2 und ein gerade vor dem Standard stehendes SNMPv3, das endlich einige Sicherheitsfeatures enthalten wird.

Hierbei ist auch RMON (Remote Monitoring) anzusprechen. Das Gerät kann Vorauswertungen vornehmen und sendet nicht alles zur Konsole (ein vollständiges SNMP-basiertes Netzwerkmanagement ohne RMON kann das Netz ziemlich belasten, vor allem ueber WANs.)

3.29.14 VLM

DNF99106

VLMs (Virtual Loadable Modules) werden von Novell seit geraumer Zeit nicht mehr supported, laufen jedoch auch noch mit NetWare 6.x zusammen, wenn das IPX/SPX-Protokoll eingesetzt wird und NDS-Unterstützung aktiviert ist.

Das Konzept: eine VLM.EXE als Loader und viele kleine .VLM Module, die je nach Bedarf geladen werden können, dadurch weniger Speicher verbrauchen (oder wenigstens nicht allzuviel mehr als NETX) und auch besser in den HMB geladen werden können.

Die letzten VLMs haben die Version 1.21, sind bei Novell selbst allerdings nicht mehr erhältlich. Sie erhalten diese noch über meine Service DVD 1 für NetWare.

Wenn Sie weiterhin unter purem DOS arbeiten, sollten Sie eher den Client32 für DOS einsetzen, der allerdings etwas höhere Ansprüche an Rechner und RAM stellt.

3.29.15 BOOTP

DNF95107

BOOTP (Boot Protocol) ist ein Unix Protokoll, das festlegt, wie System- und Netzwerkinformationen von einem Server an Arbeitsstationen übermittelt werden. Bei einigen TCP/IP Protokollstapeln für PCs (z.B. LAN Workgroup) wird dieses Protokoll genutzt, um die Netzwerkinformationen (IP-Addresse, default Gateway, Netzwerkmaske) von einem Server zu erfragen.

3.29.16 Repeater

DNF99108

Repeater arbeiten (wie Hubs oder concentrators) auf Schicht 1 des OSI-Modells und dienen zur Topologieausdehnung von Netzwerk-Segmenten. Sie geben alle Signale eines Segmentes auf alle anderen angeschlossenen Segmente weiter. Aus Sicht der LAN-Teilnehmer und der Zugriffsstrategie ist ein Repeater "unsichtbar", d.h. er darf weder die Fairneß des Medienzugriffs verletzen noch addressierbar sein.

3.29.17 Bridge

DNF99109

Eine Bridge arbeitet auf Schicht 2 des OSI-Modells. Sie betrachtet nur den Rahmen der MAC-Schicht und wertet Physikalische Knotenadressen (Quelle und Ziel) aus. Kennt sie die Ziel-Adresse, so leitet sie sie weiter (wenn die Ziel-Adresse auf einem anderen als dem Strang ist, wo der Frame herkam) oder vernichtet ihn (der Empfänger hat den Rahmen ja schon). Kennt sie die Adresse nicht, flutet sie (leitet in alle ihr bekannten Segmente weiter) und merkt sich die Quelladresse.

3.29.18 Router

DNF99110

Router arbeiten auf der dritten Ebene des OSI-Modells und sind protokollspezifisch, d.h. sie empfangen ein Paket der höheren Protokollebenen, werten die Informationen der Netzwerkschicht aus und leiten das Paket entsprechend der protokollspezifischen Vorgehensweise (z.B. IP) an die tieferen Ebenen weiter. Im Gegensatz zu einer Bridge wertet ein Router also nicht die physikalischen, sondern die logischen Adressen aus, d.h. Quell- und Zieladresse, die im Protokoll-Kp codiert ist. Also z.B. IPX oder IP-Adressen. Die Segment-Adressen der verbundenen Segmente sind dabei unterschiedlich (Net-Parameter beim Bind)

Zwar sind beim heutigen Stand der Technik die Router in der Lage, eine Vielzahl von Protokollen abzuarbeiten ("Multiprotokollrouter") und für nicht routingfähige Protokolle als Bridge zu arbeiten ("Brouter"), aber das heißt nicht, daß z.B. IPX verwendende Rechner durch den Einsatz der Router mit Maschinen kommunizieren können, die z.B. IP verwenden.

3.29.19 Gateway

DNF99111

Ein Gateway wandelt die Protokolle komplett um. Da die Veränderung des Protokolls auf unterschiedlichen Ebenen des OSI-Modells erfolgen kann, spricht man bei diesen Geräten je nach Schicht auf der dieser Vorgang greift, von einem Layer-N-Gateway.

3.29.20 Ethernet

DNF95112

Ethernet u. IEEE 802.3:

Der erste Unterschied besteht schon im Namen: Ethernet wurde von DIX (Digital, Intel u. Xerox) entwickelt, IEEE 802.3 ist eine Normung von IEEE. Ethernet unterstützt als Medium nur das Yellow- Cable. IEEE 802.3 unterstützt außerdem noch Cheapernet, Shielded/ Unshielded Twisted Pair und Breitband- Koax. Die Segmentlängen reichen von 185m bei Cheapernet, über 500m bei Yellow- Cable, 100m bei TP und 1800m bei Breitband- Koax. Die Topologien können entweder Stern oder Bus sein. Als Kanalzugriffsverfahren wird bei Ethernet (IEEE 802.3) CSMA/CD verwendet.

3.29.21 Arcnet

DNF95113

Es handelt sich um ein Punkt-zu-Punkt Netzwerk. Im Arcnet können gleichzeitig die 3 Medien Twisted- Pair, Koax und Glasfaser verwendet werden. Der Aufbau der meisten Arcnet- Netze ist sternförmig mit einem aktiven oder passiven Hub im Mittelpunkt. Bei Verwendung eines aktiven Hubs kann ein Segment bis zu 650m lang, bei einem passiven 30m lang sein. Aktive Hubs können mit anderen aktiven oder passiven Hubs verbunden werden. Die Ausbreitungsverzögerung des Signals darf allerdings nicht größer 31 Mikrosekunden sein.
Das bei Arcnet verwendete Zugriffsverfahren ist Token- Passing. Wird eine neue Station in das Netzwerk eingebunden, erfolgt eine Reorganisation des Netzes. Dabei versucht die Station mit der größten ID seinen Nachbarn zu finden. Dazu erhöht er die Next-ID jedesmal um eins. Erhält die Station eine Antwort, gibt sie das Token an die nächste Station weiter. Die letzte Station "schließt" dann den Ring. Dadurch besitzt jede Station seine eigene Adresse (Source-ID, SID) und die seines Nachbarn (Next- ID, NID)

3.29.22 TTS

DNF96114

Das TTS (Transaction Tracking System) ist ein Algorithmus, der sicherstellen soll, daß komplexe Operationen auf Netware Datenträgern korrekt und komplett ausgeführt werden.

Wird eine Schreiboperation über mehrere Dateien (Transaktion) durchgeführt, wie sie bei Datenbanken oder auch bei Änderungen der Bindery oder NDS regelmäßig vorkommt, und während des Schreibens stürzt der Server ab, dann nimmt der Server beim nächsten Starten seine Aufzeichnungen aus dem TTS Backout File und macht diese halb ausgeführten Schreiboperation rückgängig. (Rollback)

Damit ein Programm vom TTS profitiert, müssen die entsprechenden Dateien mit FLAG auf transactional gesetzt werden und das spezielle Novell-TTS von diesem Programm unterstützt werden.

Auszug aus der TTS$LOG.ERR in SYS::

Initializing Transaction Tracking System
Scanning TTS Backout File
backing out <n> transactions
<n> Incomplete Transactions Found.
Transactions will be backed out and not displayed or logged.

Die erste Zeile erscheint nach einem Neustart immer. Die zweite Zeile kommt dann beim Booten, wenn der Server nicht ordnungsgemäß runtergefahren wurde.

Wenn es unvollständige Transaktionen gegeben hat, erscheint je nach NetWare Version auch die dritte oder vierte und fünfte Zeile, die den Rollback durchführt.

3.29.23 DDS

DNF95115

Das Aufzeichnungsformat Digital Data Storage (DDS) ist notwendig, um ein Audio-DAT-Laufwerk für die Speicherung digitaler Computerdaten einzusetzen. Ende der 80'er Jahre haben die Firmen HP und Sony dieses Format entwickelt, das mittlerweile von ANSI, ISO und ECMA als Industriestandard für DDS-Laufwerke akzeptiert.

DDS ist eine Erweiterung des ursprünglichen Audioformats, das für Computerdaten zu unflexibel und nicht sicher genug ist. Jeweils 22 der sogenannte "DAT-Frames" (Spurpaare) werden bei DDS in eine Folge von Datengruppen mit einheitlicher Länge zusammengefaßt. Nur etwas 60% jeder Spur stehen für die Datenspeicherung zur Verfügung, der Rest wird beispielsweise für ATF-Codes (Automatic Track Findung) und spezielle Codes zum schnellen Auffinden von Daten auf dem Band (Fastsearch) belegt.

Das Laufwerk braucht die ATF-Informationen, damit es den Schreib-Lese-Kopf stets exakt über der jeweiligen Spur positionieren kann. Fastsearch ist eines der wichtigsten Features von DDS und erlaubt durchschnittliche Zugriffszeiten von rund 30sec auf einem 90m Band.

Für die 120m Bänder mit einer Kapazität von 4GB mußte das DDS- (bzw. DDS-1-) Format erweitert werden. DDS-2 ist jedoch voll kompatibel zu den kürzeren 60m und 90m Medien. Noch neuer ist das DDS-3 Format, das mit 125 m arbeitet und noch höhere Kapazitäten erlaubt.

Um die Datensicherheit zu erhöhen, sind in DDS insgesamt 10 Fehlerkorrektureinrichtungen integriert, darunter allein 3 ECC-Stufen (Audio-Bänder arbeiten nur mit 2 ECC-Stufen). DDS-Laufwerke verwenden 4 Köpfe anstelle von 2, die alle im Winkel von 90 Grad zueinander angeordnet sind. Dadurch können Daten sofort nach dem Schreibvorgang wieder gelesen und überprüft werden. Bei einem Fehler fährt das Band automatisch zurück und der Schreibvorgang wird solange wiederholt, bis die Daten einwandfrei auf dem Band angekommen sind.

Normale DAT-Audiobänder können in DDS-Laufwerken zwar verwendet werden, allerdings ist die Qualität von Band und Bandführungsmechanik wesentlich geringer als bei speziellen DDS-Bändern. Um eine möglichst hohe Datensicherheit zu garantieren, sollten Sie daher stets DDS-Bänder für Backups verwenden.

Im Jahre 1991 wurde das DDS-Format um eine integrierte Datenkompression erweitert und das Ergebnis erhielt die Bezeichnung DDS-DC (Data-Compression). Aus der großen Anzahl unterschiedlicher Kompressionsalgorithmen entschied sich die DDS Manufactures Group (ein Zusammenschluß von 19 Herstellern von DDS- Produkten) für DCLZ (Data Compression Lempel-Ziv). Dieser Algorithmus ist leistungsfähig genug, um je nach Datentyp im Idealfall eine bis zu vierfache Kompression zu ermöglichen. DDS-DC arbeitet auf Hardwarebasis, das heißt, die Datenkompression wird im Laufwerk durchgeführt, ohne daß die Backupsoftware etwas davon bemerkt.

3.29.24 SMS

DNF94116

SMS (Storage Management System) ist die Novell-Methode über des Netzwerk beliebige Server oder Workstations auf einem zentralen Backup-Server zu sichern. Sie benötigen dafür ein TSR auf den Workstations (das TSA_SMS.COM für DOS, TSAOS2.EXE für OS/2, TSA311.NLM, TSA312.NLM, TSA410.NLM bzw. TSA500.NLM für die jeweilige Netware Version). Die DOS- und OS/2 Module erfordern zusätzlich ein .NLM auf dem Server, das ist einmal TSA_DOS.NLM und dann TSA_OS2.NLM. Die .com und .exe Dateien benötigen dann noch Infos, auf welchen Server sie Zugriff mit welchem Usernamen und Paßwort erlauben.

Wenn Sie z.B. in einem Netz mit 5 Servern auf allen Servern das TSAxxx.NLM laden, können Sie alle Server mit dem Tape sichern, das nur auf einem der Server installiert ist.

Einige Backup-Programme unterstützen dieses System, natürlich das SBACKUP von Netware selbst, aber auch ARCserve oder BackupExec.

3.29.25 Switch

DNF99117

Ein Switch schaltet eine virtuelle Verbindung zwischen einem Eingangs- und einem Ausgangsport zur Übermittlung von Daten. Es gibt eine Vielzahl von Anwendungsfällen für Switchingtechnologien (X.25, ATM, Ethernet-Switches u.a.m.). In lokalen Netzwerken setzt sich das Ethernet- Switching immer mehr durch. Eine gute Darstellung der dabei verwendeten Technologien findet man in der Zeitschrift PC-Netze 3/95 auf S.67ff.

3.29.26 DHCP

DNF99118

Das Dynamic Host Configuration Protocol ist die Funktion, bei der sich ein DHCP-Client von einem zentralen Rechner (DHCP-Server) eine TCP/IP-Adresse holt.

Dabei wird der DHCP-Server dem Client diese IP-Adresse dynamisch aus einem definierten Adressbereich zuweisen. Der Client bekommt also immer wieder eine neue, aber eindeutige IP-Adresse.

3.29.27 SCSI

DNF99119

SCSI (Small Computer System Interface) hat sich zumindest im File Server Bereich als Quasi-Standard für Festplatten und sonstige Peripherie (z.B. CD-ROM, Tape, Optical drives,...) etabliert.

Bei SCSI können sieben (bei Wide SCSI sogar 15) Geräte an einen Strang angeschlossen werden, wobei diese Geräte auch unterschiedlich schnell sein dürfen.

Zum Vergleich: Bei IDE und EIDE können pro Kanal (normalerweise auch nur zwei Kanäle pro System) nur 2 Geräte angeschlossen werden und da meist auch nur Festplatten und CD-ROM- Laufwerke. Scanner, Tapedrives und andere Peripherie bleibt da außen vor. Ein langsames Gerät bremst ein weiteres schnelleres am gleichen Kanal aus (unterschiedliche PIO Modi).

SCSI ist im Gegensatz zu IDE und EIDE meistens Hot-Swap-fähig, d.h. es können neue Geräte während des Betriebs an den Bus angehängt werden. Zumindest mit Streamern funktioniert das, bei manchen Systemen können sogar Festplatten im laufenden Betrieb ausgetauscht oder dazugefügt werden.

Bei SCSI muß der Bus an beiden physikalischen Enden terminiert werden, da ansonsten durch Reflektionen eine Überlagerung mit den Signalen entsteht, die eine Kommunikation der einzelnen Geräte verhindert.

Die Terminierung kann auf zwei Arten geschehen, aktiv und passiv. Bei der passiven Terminierung werden am letzten Gerät im Bus Widerstandsarrays eingesetzt oder aktiviert (schmale, braune Leisten mit eingeschweißten Widerständen), die den Bus abschließen.

Warnung Diese Widerstände dürfen nur an den beiden Geräten am Ende des Busses vorhanden sein.

Aktive Terminierung funktioniert ähnlich. Dabei ist (vereinfacht) ein Transistor zwischen Signal und Masse gelegt und nicht angesteuert. Damit hat er einen unendlichen Widerstand, also keine terminierende Wirkung. Erst wenn er per Jumper (TRM oder TERM) aktiviert wird, schaltet er auf Durchlaß mit einem Widerstand im 100 kOhm-Bereich. Dazu muß er mit Leistung versorgt werden, der Termination Power. Die kann im Prinzip von jedem Gerät im Bus bereitgestellt werden (der Jumper heißt meist TRMPWR), es kann aber zu Problemen führen, wenn mehrere Geräte versuchen, diese Leitung zu betreiben, vor allem, wenn ein externes Gerät diese Termination Power zur Verfügung stellt. Praktischerweise sollte sie immer vom SCSI-Controller kommen.

Falsche Terminierung ist einer der häufigsten Fehler bei der Einrichtung eines SCSI Systems.

Jede Gerät bekommt auf dem SCSI-Bus eine eindeutige ID, die zwischen 0 und 7 liegt (0-15 bei W-SCSI).

Diese ID muß per Jumper oder Taster eingestellt werden. Das Gerät mit der höchsten Nummer hat die höchste Priorität und wird üblicherweise dem Controller zugewiesen.

Außerdem kann auf dem Bus noch eine Paritätsprüfung stattfinden, es werden also eigentlich 9 (18) Bit parallel übertragen. Ob man die Prüfung einstellt oder nicht, ist mehr oder weniger egal, nur muß sie bei allen Geräten gleich eingetragen sein.

SCSI kommt inzwischen in verschiedenen Ausführungen daher, die nicht ohne weiteres miteinander zusammenarbeiten. Es gibt Single Ended, Differential ended, SCSI-1, SCSI-2, Wide SCSI und Fast SCSI.

Beim Single Ended wird der Signalpegel zwischen Signalleitung und Masse gelegt. Elektrische Störungen schlagen also voll durch und können zu Fehlern führen. Deshalb ist die maximale Länge des Busses auch auf 1 m begrenzt. Darüber geht es vermutlich auch, kann aber zu Problemen führen.

Beim Differential Verfahren liegt der Pegel zwischen zwei floatenden Leitungen. Elektrische Störungen wirken sich auf beide Leitungen gleich aus, die Differenz zwischen ihnen bleibt unbeeinflusst. Differential SCSI erlaubt längere Busse (um die 12 ft. !?). Man kann keine Single Ended und Differential Geräte auf dem gleichen Bus betreiben.

Typischerweise erkennt man beim PC die Single-Ended-Controller (meist eingesetzt für einfache Streamer, Scanner und dergleichen) daran, daß in der Slotblende kein Anschluss für externen Geräte (was bei der geringen erlaubten Buslänge ja auch nicht sehr sinnvoll wäre) vorhanden ist. Differential SCSI-Controller sollten diesen externen Anschluss (meist 50pol Centronics) allerdings besitzen.

Die Zahl hinter SCSI gibt die maximale Übertragungsgeschwindigkeit an. SCSI-1 schafft 5 MB/sec, SCSI-2 bringt es auf 10 MB/sec, wenn beide Partner dazu in der Lage sind und ebenfalls nur 5 MB/sec, wenn einer der Partner ein SCSI-1 Gerät ist.

Wide-SCSI ist schneller als fast, da dort dir Busbreite auf 16 Bit vergrößert ist, mit einem W-SCSI Partner sind theoretisch 20 MB/sec möglich. Mit einem Fast-SCSI Partner fällt wegen der nur 8 bittigen Übertragung die Geschwindigkeit auf die Hälfte zurück.

Typischerweise sind SCSI-1-Controller mit einem 8bit-Bus (XT-Bus), SCSI-2-Controller mit einem 16bit-Bus (ISA-Bus) oder 32bit-Bus (EISA, VLB oder PCI) und W-SCSI-Controller mit einem 32bit-Bus (PCI) an den Rechner angeschlossen.

Theoretisch sind diese Werte nicht nur, weil die Anzahl der angeschlossenen Endgeräte die Übertragungsrate drücken kann, sondern insbesondere beim ISA-Bus, der die Daten des Controllers nicht schnell genug verabreiten kann.

3.29.28 USV

DNF94120

Eine USV oder unterbrechungsfreie Stromversorgung bzw. englisch UPS (=Uninterruptable Power Supply) versorgt File Server oder Arbeitsstationen mit Strom, falls die Netzspannung ausfällt oder Spannungseinbrüche entstehen. Auch Überspannungen (z.B. von Blitzschlägen) können damit abgefangen werden.

Wichtig ist auch, daß der Computer von dem Stromausfall etwas mitbekommt. Vor allem File Server reagieren allergisch, wenn der USV nach mehreren Minuten Netzausfall die Batteriespannung zur Neige geht und dem Server einfach den Strom ausschaltet. Dazu wird der Computer mit der USV per Kabel (meist seriell) verbunden und über ein Programm per Signal über das Kabel auf Netzausfall hingewiesen. Nach einer einstellbaren Zeit kann dieses Programm den Computer sauber herunterfahren.

Es gibt zwei Arten von USVs.

Bei einer Online-USV wird die Ausgangsspannung immer aus dem Akku genommen, der permanent durch die Netzspannung geladen wird.

Online-USVs können gerade bei der Ausfilterung von Störungen im Netz besser sein.

       Netz >--------> USV >----------> Rechner

Durch die ganze Umwandlung von 220 V Wechselstrom auf Gleichstrom und wieder auf 220 V Wechselstrom, ist der Wirkungsgrad einer Online-USV natürlich nicht optimal. weiterer Nachteil: Eine Online-USV ist meist teurer als eine gleich starke Offline-USV.

Bei einer Offline-USV wird im Normalfall der Computer über das Netz versorgt. Bei einem Stromausfall wird dann innerhalb von ms auf den Akku umgeschaltet. Offline-USVs sind mittlerweile auch hinsichtlich der Störungsfilterung fast auf dem Level der Online-Geräte.

       Netz >--------------------------> Rechner
                I                  I
                I                  I
                L----> USV >--/ ----

Sie sind allerdings preislich interessanter.

3.29.29 NAL

DNF99121

(noch auf englisch)

NAL (Netware Application Launcher) gives network administrators the option of "pulling" or "pushing" software to desktops. Pull distribution lets you surface an application icon on the user's desktop. Clicking the icon launches an application (which resides on a server) or runs an install program, placing the application on the user's hard drive before launching it. Push distribution loads applications onto target desktops without user intervention. This helps in distributing software that needs to reside on desktops, like an operating system or network client updates, as well as e- mail and custom business applications. (Server-to-server software distribution will be available in the future.)

[Novell AppNotes 8/97]

Diese Information gilt für Version 2.0. Aktuell ist die Version 2.5.

3.29.30 HotFix

DNF95122

Hotfix oder Redirection Area ist ein Bereich (bei NW 3.1 normalerweise 2% der Gesamtgröße, bei 4.x abhängig von der Plattengröße), der für fehlerhafte Blocks freigehalten wird.
Findet die Netware bei ihrem internen Read-After-Write- Verify heraus, daß der wieder gelesene Block mit dem gerade geschriebenen nicht übereinstimmt, markiert sie diesen Block als defekt und nimmt sich einen aus dem Hotfix Bereich. Nachdem aber die meisten neuen Platten intern selbst einen Hotfix haben, ist das ein ernst zu nehmendes Zeichen. Der interne Hotfix Bereich der Platte ist bereits voll, das heißt es gibt schon etliche Fehler auf der Platte!

Sollte dann auch noch die Meldung "Could not redirect block xxx on Device #y" und "WARNING: THERE ARE NO MORE REDIRECTION BLOCKS" kommen, sollte man sich schleunigst um einen Plattentausch kümmern.

Die Anzahl dieser Redirected Blocks und die Gesamtanzahl der Redirection Blocks ist mit MONITOR.NLM festzustellen: Bei Disk Information die gewünschte Platte auswählen und in der Statistikinformation in oberen Bereich danach suchen.

Nachträglich kann die Anzahl der Redirection Blocks nicht mehr geändert werden, es sei denn man partitioniert die gesamte Platte neu, was alle Volumes auf dieser Platte löscht.

3.29.31 SMP

DNF99123

SMP (Symmetric MultiProcessing) wird von Novell seit NetWare 4.10 unterstützt. Damit ist es möglich, wie bei anderen Betriebsystemen wie Unix und NT mehrere Prozessoren in einem Rechner anzusprechen und die Last auf diese zu verteilen.

Beide Prozessoren müssen identisch sein und von Intel, da andere Prozessorhersteller die Multi Prozessor Spezifikationen nicht einhalten (?).

Bei NetWare 4.10 wurde die Implementierung von SMP über OEM-Verträge von Rechnerherstellern wie COMPAQ und HP (?) durchgeführt und ist auf speziell zugeschnittene Hardware beschränkt. Auch der Support erfolgt hier nicht über Novell, sondern durch den jeweiligen Hersteller.

Die SMP-Unterstützung von NetWare 4.11 ist herstellerunabhängig, ist aber auf Programme und Treiber beschränkt, die SMP direkt unterstützen. Dazu gehören z.B. Oracle Datenbank Server und LAN Treiber. Bis zu vier Prozessoren können mit dem NetWare 4.11 Basispaket betrieben werden, weitere erfordern eine Zusatzlizenz.

Erst in NetWare 5 wird das SMP von LAN Treibern, Groupwise 5.X, Webserver 3.1 und weiteren Modulen unterstützt, außerdem ist der Kernel entsprechend vorbereitet.

Trotzdem ist der Flaschenhals bei NetWare Servern meistens nicht der Prozessor, sondern LAN und Festplatten, d.h. SMP macht das ganze System nur selten schneller, bisweilen wegen des Overheads sogar langsamer.

Netter Gag am Rande: Bei mehreren Prozessoren bekommt jeder vom MONITOR Screen Saver einen eigenen "Wurm", wobei der erste rot, der zweite blau und die beiden nächsten gelb und grün sind.

3.29.32 VREPAIR

DNF98124

Mit LOAD VREPAIR an der File Server Console kann man Volumes wieder in Ordnung bringen, die (vor allem beim Mounten) Defekte anzeigen. Meist wurde der Server nicht richtig heruntergefahren, ein Absturz oder Stromausfall hat verhindert, daß die Daten im Cache auf die Festplatten weggeschrieben wurden. Dadurch entstehen unter anderem ungültige FAT-Tabellen, die zwar durch zwei Kopien relativ unempfindlich sind, aber dennoch manuell repariert werden müssen. Gravierender sind natürlich Fehler, die aufgrund von defekten Festplatten entstehen. Aber auch hier ist es möglich, defekte Bereiche von der weiteren Benutzung durch Netware auszuschließen, allerdings ist hier ein baldiger Austausch der Festplatte angeraten.

Es können nur Volumes repariert werden, die nicht gemountet sind. Bei Volumes mit Name Space (siehe dort) muß ein weiteres NLM geladen werden, das mit diesem Name Space auch umgehen kann.

Hinweis Man muß beachten, daß VREPAIR oft mehrmals aufgerufen werden muß, um Folgefehler, die nicht gleich beim ersten Durchgang erkannt wurden, in weiteren Durchgängen zu reparieren.

Sollten die Fehler auch nach 8-10 Durchgängen weiterhin bestehen, sollte man in Betracht ziehen, daß die Festplatte defekt ist und das letzte Backup zurückspielen.

Man sollte sich auch immer darum kümmern, eine aktuelle Version VREPAIR.NLM zu haben, da diese mehr Fehler und Probleme behebt.

Bei (E)IDE sollte man auch darauf achten, ob die Plattenwerte im BIOS geändert wurden. Auch das kann Fehler hervorrufen.

Dateien mit Namen VR0000*.FIL auf SYS:/ werden von VREPAIR generiert, wenn Dateireste entdeckt wurden. Diese Dateien entsprechen den *.CHK von CHKDSK.

Man kann den Aufruf von VREPAIR auch automatisieren, indem man es mit einem Volume-Namen als Parameter aufruft, z.B. LOAD VREPAIR SYS.

Das klappt sowohl mit NW 4.x als auch mit der 3.12. (3.11 nicht getestet)

So nebenbei werden durch diese Art des Aufrufes alle Benutzerdialoge abgestellt und das aufrufende NCF-File solange angehalten, bis VREPAIR die Kontrolle wieder zurückgibt.

In Verbindung mit dem Laden des Disk-Treibers in der c:autoexec.ncf kann man also ein VREPAIR automatisch vor dem Mounten der Volumes durchführen lassen.

3.29.33 RFC

DNF98125

RFC (Request for Comment) ist der Name für ein Dokument, das eine Funktion/Protokoll des ehemaligen ARPA beschreibt (ARPA ist der Vorgänger dessen, was heute allgemein unter "Internet" verstanden wird).
Der Name deutet auch an, daß es sich nie um eine endgültige "Festlegung" handelt, sondern immer für Verbesserungen oder sinnvolle Erweiterungen offen ist.

Wenn Sie also wissen möchten, wie bestimmte Teile von TCP/IP, dem "Internet" oder einzelner Dienste funktionieren, dann empfiehlt sich immer ein Blick in die RFCs z.B. bei

3.29.34 LDAP

DNF01318

LDAP ist ein Protokoll, mit dessen Hilfe eine Anwendung aus einem Verzeichnisdienst wie der NDS Informationen auslesen und für sich verwenden kann.

Man kann der NDS Informationen wie E-Mail oder Post Adressen von Benutzern entnehmen.

Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Benutzerauthorisierung via LDAP zu ermöglichen. Eine Anwendung benötigt Benutzer-ID und Passwort. Statt jetzt in der Anwendung selber eine Benutzerverwaltung aufzubauen, frägt die Anwendung die NDS, ob die User-ID und das Passwort, das eingegeben wurde, so richtig ist.

3.29.35 Suballocation

DNF01309

Suballocation ist die Fähigkeit der Netware ab Version 4.0, auch bei großen Blöcken (mit 64 K), bei denen der RAM-Verbrauch im Vergleich zu kleinen Blöcken erheblich reduziert wurde, diese mit mehreren kleinen Dateien zu füllen, was den Verschnitt bei vielen kleinen Dateien deutlich vermindert.

Warnung Wenn das Volume fast voll ist, geht die Netware bzgl. Suballocation in einen sogenannten "Agressive Mode", der die Performance in den Keller rutschen läßt.

Verweis TID 10054133 (lokal)


Copyright © Stefan Braunstein
Letzte Aktualisierung am 1. Oktober 2008

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